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Mithgar 17 - Drachenbund

Mithgar 17 - Drachenbund

Titel: Mithgar 17 - Drachenbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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fünf nicht von einem Zwerg begleitet worden, sie hätten sich nach kürzester Zeit verirrt.
    Manchmal warf Bair einen Blick auf seinen vergoldeten Kompass, und auch wenn er stets mehr oder weniger anzeigte, dass sie nach Westen ritten, hatte Bair doch immer wieder das Gefühl, sie ritten im Kreis. Schließlich legte er die Magnetnadel gereizt beiseite und warf an diesem Tag keinen Blick mehr darauf. Als sie erneut eine Pause einlegten und die Tiere aus einem Wasserloch tranken, das von einem unterirdischen Strom gespeist wurde, fragte Bair Kelk: »Wie könnt Ihr Euch an das alles erinnern, Kelk? Ich habe das Gefühl, ich gehe die ganze Zeit im Kreis herum.«
    Kelk sah den Jungen eine Weile an, als überlege er sich seine Antwort sehr genau. »Ich bin schon mehrmals über diesen Pfad zum Düstertor geritten, und wir Chäkka können uns gar nicht verirren.«
    »Ihr könnt Euch nicht verirren?«
    Diesmal antwortete Kelk nicht. Als sich das Schweigen dehnte, ergriff Aravan das Wort. »Der nad ta a Chäkka na, Sol Kelk.«
    Kelk sah Aravan verblüfft an. »Da tag Chäkur?«
    Aravan nickte. »Ti.« Dann sah er kurz die anderen an und fuhr auf Gemeinsprache fort: »Ich wurde von den Zwergenkriegern darin unterwiesen, die mit mir auf der Eroean segelten.«
    Kelk nickte. »Lord Aravan hat recht«, sagte er dann zu Bair. »Es ist kein Chäkka-Geheimnis, auch wenn es nicht allgemein bekannt ist. Aber wir Chäkka können uns nicht verirren. Wo immer wir über Land gehen, ist uns der Weg für immer im Gedächtnis.«
    »Was meint Ihr damit, dass er Euch >für immer im Gedächtnis< ist?«
    »Ich meine, wir können unseren Weg mit jedem Schritt zurückverfolgen, selbst wenn man uns die Augen verbände. Und nicht nur unsere Wege, sondern auch solche, die wir mit Wagen, Pferd oder anderen landgebundenen Fahrzeugen zurücklegen. Nur wenn wir bewusstlos oder ernstlich erkrankt sind, verirren wir uns, sofern wir irgendwo reisen, wo wir noch nie gewesen sind.«
    »Meiner Seel, was für ein kostbares Geschenk«, erklärte Faeril und sah Aravan an. »Lässt es sich auch auf dem Meer benutzen?«
    »Nein«, antwortete Aravan, während Kelk gleichzeitig sagte: »Na.«
    »Und wenn Ihr wie ein Vogel durch die Luft flöget?«, wollte Bair wissen, während er den Kristallanhänger um seinen Hals betastete.
    Der blonde Zwerg lachte und zuckte die Achseln. »Ich weiß von keinem Chäk, der wie ein Vogel geflogen wäre, aber ich würde denken, die Antwort wäre nein; denn nur auf festem Boden und bei wachem Geist vergessen wir den Weg nicht.« Er stand auf. »Die Pferde sind gewässert, wir müssen jetzt weiter.«
    Sie ritten los und legten um die Mittagszeit, wie Riatha und Aravan schätzten, eine Pause ein. Keiner widersprach, denn es war eine bekannte Gabe der Elfen, stets genau zu wissen, wo die Sonne stand, der Mond und die Sterne, eine Gabe, die Bair nicht besaß. Sie fütterten die Pferde mit Hafer und aßen auch etwas: Brot, das am selben Tag von den Zwergen gebacken worden war, und ein paar Scheiben kaltes Fleisch, das von dem zwölftägigen Fest übrig geblieben war. Sie verzehrten auch Äpfel, deren Gehäuse sie an die Pferde verfütterten, und setzten ihren Weg zu Fuß fort.
    In dieser Nacht ruhten sie in einer Kammer auf halbem Weg zu ihrem Ziel, in der sich der Fels, durch den sie gingen, von rot zu schwarz verfärbte.
    »Vor uns liegt Aggarath, hinter uns Rävenor«, erklärte Kelk. »Die Berge, die ihr Grimmhorn und Stormhelm heißt.«
    »Auf Sylva nennen wir sie Aevor und Coron«, sagte Bair.
    Kelk lächelte. »Die vier Berggipfel des Quadra sind unter vielen Namen bekannt. Aber wusstet ihr auch, dass dem Rävenor, dem Stormhelm oder Coron, noch ein anderer Name gegeben ist? Er heißt auch der Hammer.«
    Bair schüttelte den Kopf.
    »Wegen der Blitze, die bei Stürmen in seine Spitze einschlagen.«
    Bair riss staunend die Augen auf, als er sich das vorstellte. »Vielleicht werde ich eines Tages einen solchen Sturm sehen.«
    Ein grimmiger Ausdruck flammte in Kelks Augen auf, und er betrachtete das Gesicht des Kindes, bis er schließlich nur sagte: »Vielleicht wirst du das, eines Tages.«
    Am nächsten Tag ritten sie weiter, durch schwarzes Granitgestein, und immer noch gingen Tunnel und Korridore und Durchgänge von ihrem Pfad ab oder kreuzten ihn, während sie nach Südwesten reisten. Jedenfalls war das die Richtung, die Bairs Magnetnadel ihm anzeigte. Sie ritten lange Hänge hinauf und hinunter, und wie zuvor machten sie Pausen an

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