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Mithgar 17 - Drachenbund

Mithgar 17 - Drachenbund

Titel: Mithgar 17 - Drachenbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Jahr sein
    In dem die Chäkka
    Die Sterne berühren.
     
    Balor ließ die Arme sinken, und nachdem der dröhnende Widerhall von den Felswänden verstummt war, herrschte lange ein ehrfürchtiges Schweigen. Man hörte nur das leise Murmeln des Wassers, das unter dem Eis auf dem Quadrill dahinfloss, und dann noch das schwache Rauschen des Volvor in der Ferne.
    Schließlich räusperte sich der DelfHerr und alle, bis auf die Wachen, wandten ihm erwartungsvoll ihre Gesichter zu. Er blickte erneut zu den Sternen hinauf, die langsam und gelassen ihre Bahn zogen. Der Sichelmond war lange untergegangen, aber im Osten leuchteten noch zwei Wanderer: Der Rote Krieger stand hoch am Himmel, während der Langsame Fuß gerade erst aufgegangen war. Mehrere Augenblicke verstrichen, bis Balor schrie: »Hier ist nun in Kraggencor die Mitte der Nacht gekommen. Lasst das Winterfest des Cheol beginnen!«
    Ein froher Ruf hob sich wie Donnerhall in die Lüfte, und die Zwerge strömten aus der kalten Winternacht zu dem fluoreszierenden Licht im Zwergenhorst, das hinter den gewaltigen, ehernen Portalen schimmerte.
    Doch fünf aus dieser großen Schar marschierten nicht mit den anderen hinein, sondern blieben unter dem Sternenhimmel zurück, um dort im Schnee den Elfenritus des Wechsels der Jahreszeiten zu begehen, während der stumme Rote Krieger auf sie herunterstarrte.
     
    Der Anfangstag des Jahres war der letzte der zwölf Feiertage, und in aller Frühe verabschiedeten sich am nächsten Morgen die fünf Besucher vom DelfHerrn Balor und den anderen, die ihre Freunde geworden waren. Balor beauftragte Kelk, sie durch Kraggencor zu fuhren und zum Düstertor, das vierundvierzig Meilen entfernt lag. Denn der Winter hatte nun das Land in seinem eisigen Griff, und alle Wege über den Grimmwall waren unpassierbar, blockiert von zahllosen Tonnen Schnee. Der Weg von Osten nach Westen unter dem Grimmwall hindurch wurde allerdings immer von der harten Hand des Winters verschont.
    Also holten sie ihre Pferde und Faerils Pony. Die Tiere schienen froh zu sein, sich endlich bewegen zu können, obwohl sie jeden Tag draußen geritten worden waren, damit sie in guter Verfassung blieben. Doch das Gewicht der Berge schien auf ihnen zu lasten, jedenfalls vermutete Faeril das.
    Als sie sich verabschiedeten, trat DelfHerr Balor zu ihnen und schenkte jedem von ihnen eine kleine Tarnlaterne der Zwerge: Sie bestanden aus Messing und Glas und benötigten kein Brennmaterial, solange man sie ab und zu einer Weile dem Sonnenlicht aussetzte, damit sich die Flechten, die sich darin befanden, wieder aufladen konnten. Von jedem von ihnen verabschiedete er sich feierlich, doch als er zu Bair kam, umarmte er den Jungen und flüsterte ihm drei Worte ins Ohr: »Vertrau dem Seil.«
    »Ich werde dem Seil vertrauen«, erwiderte Bair, »wie auch den Keilen, den Ringen, den Nägeln und dem Harnisch.«
    »Ich habe dich gut unterwiesen, Lord Bair«, sagte Balor und lächelte. »Gib nur acht«, fügte er dann barsch hinzu, »dass du dich an alles erinnerst.«
    Als der DelfHerr zurücktrat, sagte Kelk: »Lasst uns losgehen, sonst ist der Sommer da, bevor wir ankommen.«
    Sie stiegen auf ihre Pferde und folgten Kelk, der ein Pony ritt, in einen dunklen Korridor, der von der Großen Halle wegführte.
    Sie ritten durch gewundene Gänge und natürliche Tunnel, wobei ihnen ihre Zwergenlaternen Licht spendeten.
    Kelk führte sie Hänge hinauf und hinunter, weil es dort keine Stufen gab, die die Pferde hätten bewältigen müssen. »Ich möchte nicht, dass sie sich ein Bein brechen oder lahmen«, erklärte der Zwerg. »Der Pfad, dem wir folgen, wurde eigens für Ponys und Pferdewagen geschlagen. Er reicht von Tor zu Tor.«
    Ab und zu kamen sie an Schluchten vorbei, bei denen Kelk sie ermahnte, ihre Pferde an den Zügel zu nehmen, denn einige dieser Schluchten waren bodenlose Abgründe, jedenfalls behauptete Kelk das. Ob es nun einen Boden gab oder nicht, sollte ein Pferd dort hineinstürzen, so würde es seinen Tod bedeuten, ganz zu schweigen von dem Reiter, der noch darauf saß.
    Manchmal ritten sie, manchmal führten sie ihre Tiere am Zügel, und dann wieder legten sie eine Pause ein, um zu rasten, die Tiere zu tränken und sich zu erleichtern. Danach ritten sie weiter, während Hallen und Korridore an ihnen vorbeizogen, sich kreuzten, erneut kreuzten, ineinander liefen oder von dem Pfad abgingen, durch den sie ritten. Es hatte Jahrtausende gedauert, sie in den Stein zu hauen, und wären die

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