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Mithgar 17 - Drachenbund

Mithgar 17 - Drachenbund

Titel: Mithgar 17 - Drachenbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Am frühen Nachmittag des vierten Reisetags erreichten sie in einem heftigen Schneegestöber den Roten Ochsen, eine kleine Herberge, die in einer Schlucht der Ausläufer des Grimmwall lag, welche die Passage durch die Vorgebirge ermöglichte.
    Sie verbrachten dort zwei Tage, tauschten Neuigkeiten aus, genossen die warmen Mahlzeiten und entspannten sich vor dem Kaminfeuer. Sie waren zu dieser Zeit die einzigen Gäste, denn der Winter galt nicht gerade als die beste Reisezeit. Während ihres Aufenthaltes begann Aravan, auf Bitten des Jungen und nach einigem Nachdenken, Bair Chäkur zu lehren, eine wahrhaft schwierige und schwer auszusprechende Sprache.
    Am nächsten Tag jedoch war der Sturm vorbeigezogen, und sie ritten auf ihren ausgeruhten Pferden weiter. Bair und Aravan waren tief in die Aussprache des Chäkur vertieft. Sie ritten nach Norden über die offene Steppe, da der Alte Weg nach Nordosten in eine Richtung abgebogen war, in die sie nicht wollten. Die Reisenden waren unterwegs nach Wilderland, das eher im Nordwesten lag. Die Sonne schien und ein warmer Wind wehte aus dem Süden heran. Das erleichterte den Pferden den Weg, vor allem Faerils Pony, denn der Schnee schmolz zusehends.
    Spät am nächsten Tag erreichten sie die Rhone-Furt, wo sie auch lagerten.
    Am nächsten Morgen überquerten sie den gefrorenen Tumbel und gelangten in das Land Rhone. Jetzt wandten sie sich nach Nordwesten, zum Fluss Caire. War er noch so fest gefroren, dass das Eis das Gewicht ihrer Pferde trug, so würden sie ihn überqueren, falls aber nicht, so konnten sie seinem Ufer bis zur Steinpfeilerbrücke folgen und dort hinüberkommen.
    Drei Tage später lagen die Ufer des Caire vor ihnen, und sie führten Pferde und Ponys über das Eis, das unter den Hufen der Pferde laut hallte.
    Jetzt folgten sie dem Wilder, einem Nebenfluss des Caire, und nach sechs Tagen im Wilderland erreichten sie die Querlandstraße, in der Nähe des Hügels, der als Beacontor bekannt ist, dem südlichsten Kamm der weit verstreuten Signal-Berge, die sich in einem Bogen von der Feste Challerain im Norden zu den Dellinhöhen im Süden erstreckten. Das einzig Bemerkenswerte, dem sie am Lauf des Wilders begegnet waren, etwa zwanzig Meilen südlich vor der Querlandstraße, waren einige riesige Mühlsteine, die noch nicht ganz von der Natur überwuchert worden waren.
    »Hier stand einst eine Mühle«, hatte Aravan gesagt.
    »Eine Mühle?«, erkundigte sich Faeril.
    Aravan streckte die Hand aus. »Dort liegen noch die Mühlsteine, mit denen das Getreide gemahlen wurde.«
    »Was wohl damit geschehen ist? Mit der Mühle, meine ich«, hatte Bair gesagt. »Und wem sie wohl gehörte?«
    Aravan sah Riatha, Urus und Faeril an, die allesamt mit den Schultern zuckten.
    »Einem unbekannten Müller«, hatte Aravan geantwortet. Sie waren weitergeritten und hatten eine Meile flussaufwärts ihr Lager aufgeschlagen, als es anfing, leicht zu schneien.
    Von Beacontor aus ritten sie querfeldein nach Westen, den fernen Wipfeln des Weitimholz entgegen, und dort, am Rand des Waldes, erreichten sie Oriths und Neidas kleinen Hof.
    Als sie abstiegen, kam ihnen ein braunes Hündchen hechelnd entgegengesprungen. Ein weißhaariger Mann stand in der Tür und spähte ihnen im Zwielicht entgegen. Als sich Faeril in seine Arme warf, rief der Mann ins Haus zurück: »Neida, Neida, komm schnell! Unsere Faeril ist zu Besuch gekommen.«
     
    »Das ist also der junge Mann, zu dessen Geburt du gerufen wurdest«, erklärte Neida, hielt Bair auf Armlänge von sich und sah ihm ins Gesicht. »Und er ist erst zehn Jahre alt?« Sie sah Urus kurz an und richtete ihren Blick dann wieder auf Bair. »Das musst du von deinem Vater haben, Junge, dass du so groß bist und alles.« Sie umarmte Bair, doch dann riss sie die Augen auf und trat von ihm zurück. »Meine Güte, wo habe ich nur meine Manieren gelassen?« Sie wandte sich zu Faeril um. »Habt Ihr etwa nichts zu essen bekommen?« Neida stürmte in die Küche und schürte das Feuer. »Ich habe einen großen Topf Bohnen auf dem Feuer, und ich kann schnell Brot backen. Und Tee, ja sicher, Tee …«, sie stellte einen Wasserkessel auf den Ofen, »und wir haben auch noch ein paar Äpfel im Keller und …«
    »Mutter Neida«, protestierte Faeril, »wir müssen nicht…«
    »Still, Kind«, unterbrach sie die Frau und deutete auf Bair. »Der Jüngling braucht Speisung, so wie er wächst. Er sieht halb verhungert aus. Orith, hol mehr Feuerholz.« Dann wandte sie sich an

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