Mithgar 17 - Drachenbund
Aravan und Urus. »Nun, steht nicht so untätig herum. Versorgt Eure Pferde und das Pony. Wir haben eine Scheune da draußen, dort könnt Ihr sie unterbringen. Ich rufe, wenn das Essen fertig ist. Und du auch, Junge, geh spielen.« Als die Männer folgsam hinausschlichen, hielt Neida inne und dachte nach. »Wir haben nur drei Betten, und ihr seid zu fünft … hm …«
Riatha, Urus, Bair und Aravan ritten am nächsten Tag weiter und ließen Faeril bei ihren »Schwiegereltern« zurück, denn sie waren es, die Gwylly aufgezogen hatten, obwohl er ein Wurrling war. Und Gwylly war Faerils Gemahl gewesen. Es fing an zu schneien. Trotz Oriths Warnungen - »es gibt Dinge darin, Dinge an Verbotenen Orten, verborgene Dinge, die man besser nicht stört« - wollten sie selbst den Wald erforschen, den man Weitimholz nannte.
Als Oriths kleiner brauner Hund im Kreis herumlief und die davonreitenden Fremden aufgeregt ankläffte, dabei ab und zu innehielt und nach Schneeflocken schnappte, sah Orith den vieren nach, einen besorgten Ausdruck auf seinem runzligen Gesicht. »Sie wissen um die Verborgenen, Pa Orith«, erklärte Faeril, »aber fürchte dich nicht. Sie sagten, dass sie morgen zurückkommen.« Dann drehte sich Faeril herum und fing den aufgeregten Hund ein. Sie lachte, als sie sich gegen eine große, feuchte, schlabbernde Zunge wehren musste. »Ich nehme an, ihr habt ihn angeschafft, nachdem Black gestorben ist, hm? Wie heißt er denn?«
Orith war immer noch abgelenkt von den vieren, die den unbekannten Gefahren im Weitimholz entgegenritten, und drehte sich jetzt um. »Was?«
»Der kleine, braune Hund, wie heißt er?«
»Braun«, antwortete Orith verschmitzt und blickte wieder nach Westen.
Die vier ritten im Schneetreiben unter den Wipfeln des Weitimholz daher, dieses wilden Waldes im Wilderland nördlich von Harth und südlich von Rian. Die Bäume waren jetzt im Winter kahl. Während sie unter den schwarzen Zweigen einherritten, schneite es unaufhörlich. Sie suchten sich vorsichtig den Weg und kamen schließlich zu einer Gruppe uralter Eichen. Zwischen ihnen ritten sie hindurch auf eine breite Lichtung, überquerten sie und erreichten ein weiteres Eichengehölz. Riatha staunte, als sie unter den ehrwürdigen Bäumen einhertrotteten, und meinte, der Weitimholz schien fast so alt zu sein wie der Skög, ein Wald vom Anbeginn der Zeiten. Sie folgten einem Pfad, den niemand sehen konnte, und ab und zu huschten in gehörigem Abstand rechts und links zwischen den großen Bäumen geheimnisvolle Schatten einher.
»Ihr Licht, ihr Leben, ist dasselbe wie das derjenigen, die uns im Darda Erynian folgten«, sagte Bair und deutete auf ihre verstohlene Eskorte.
Aravan berührte den blauen Stein, der an dem Band um seinen Hals hing. »Ich spüre keine Gefahr, und dieser Stein kennzeichnet mich als einen Freund.«
Sie setzten ihren Weg fort und blieben ab und zu stehen, um den Umfang einiger der gewaltigen Eichen zu messen. Es waren die größten, die sie je gesehen hatten.
»Wenn die Jahreszeit kommt, würde ich meinen, dass es hier jede Menge Trüffel gibt«, erklärte Aravan.
»Selbst wenn wir diese Jahreszeit schon hätten«, brummte Urus, »sollten wir sie wohl besser den Hiesigen überlassen. Und sieh mich nicht so hungrig an, Bair!«
Riatha lachte schallend, als Bair ein klagendes Geräusch von sich gab.
Der schneebedeckte Lehm dämpfte die Schritte ihrer Pferde, als sie weiterritten, vorbei an Eiben, Kiefern, Ahorn und Erlen, an Eschen, Zedern und Wildkirschen, an Silberbirken und Hartriegel, Lärchen und Lorbeerbäumen, Tamaracken und vielen anderen Bäumen, deren Namen sie nicht kannten.
Als der Abend dämmerte, schlugen sie ein Lager auf einer kleinen Lichtung neben einem großen Eichengehölz auf.
»Sammle Holz, Junge«, sagte Urus, »während ich die Pferde absattle und ythir und kelan das Lager errichten.«
»Aber nimm nur totes Holz, arram, setzte Riatha mahnend hinzu.
Bair seufzte. »Ich weiß«, sagte er und ging zu den Eichen. Unterwegs sammelte er heruntergefallene Zweige und Äste auf.
Als das Zwielicht stärker wurde, ging Bair zwischen den Bäumen umher, sammelte auf, was der Wind heruntergeweht hatte, und schüttelte den Schnee von dem Holz. Schon bald hatte er den ganzen Arm voller Zweige. Noch ein paar Äste, dann kehre ich um. Er ging weiter.
Doch dann…
… spürte er auf seiner Brust… … ein merkwürdiges Kribbeln.
Bair ließ das Holz auf den verschneiten Boden fallen, wo
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