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Mithgar 17 - Drachenbund

Mithgar 17 - Drachenbund

Titel: Mithgar 17 - Drachenbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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erinnerte … obwohl er insgeheim vermutete, dass es auch gut gesegnete Seraphim sein konnten.
    Die Mannschaft der Dhau begegnete ihnen ebenfalls reserviert, zuckte zurück, wann immer sie sich näherten, obwohl sie tatsächlich blau trugen. Und der Verdacht der Mannschaft wurde bestärkt, denn in der Längsten Nacht wirkten die beiden einen Zauber, jedenfalls glaubten die Seeleute das, als sie beobachteten, wie das Paar einen uralten Ritus beging, gemächliche Schritte vollführte und merkwürdige Worte sang und intonierte. Zweifellos wandten sie sich an eine Höhere Macht um Hilfe oder in Gehorsam oder dergleichen. Denn: Was sonst konnte es bedeuten?
    Der Wind wehte zwei Wochen lang mehr oder weniger querab und erstarb dann ganz. Die Gjeenier warfen ihren Passagieren schiefe Blicke zu, weil sie die beiden für die Flaute verantwortlich machten, oder aber von ihnen erwarteten, dass sie einen Wind beschworen oder Rualla, die Herrin der Winde, baten, es für sie zu tun. Vielleicht konnten sie ja noch einen Ritus begehen und den Wind dazu bringen, wieder zu wehen. Aber der djinn und der afrit - oder aber die Seraphim - blieben ruhig und stumm, die Segel hingen schlaff herunter, und niemand wagte die beiden zu fragen. Also schickte Kapitän Malaka eine Mannschaft in die Dinghis, damit sie das Schiff aus der Flaute zogen.
    Während die Sonne auf die tiefblaue Avagon-See schien und die Männer zu dem rhythmischen Ruf Shadd! … Shadd!… Shadd! ruderten, wandte sich Bair an Aravan. »Erzählt mir von der Eroean, kelan.«
    Aravan blickte von der Karte hoch, die er studiert hatte, rollte das Pergament zusammen und schob es zu den anderen in die Röhre. »Was möchtest du wissen, elar?«
    »Alles: Wie sie gebaut war, wo sie segelte, und wo sie sich jetzt befindet. Sie ist doch nicht gesunken, oder?«
    Aravan schüttelte den Kopf. »Nein, elar, sie ist noch voll seetüchtig.«
    Bair überzeugte sich rasch, dass niemand in ihrer Nähe stand, und fragte leise: »Also dann, wo ist sie jetzt?«
    »In einer versteckten Grotte«, erwiderte Aravan ebenso leise, »im Thell-Busen.«
    Bair wartete, aber Aravan erklärte sich nicht weiter.
    Shadd!… Shadd … Die Matrosen ruderten weiter.
    Bair erinnerte sich an ihr Gespräch zwei Wochen zuvor und fragte schließlich: »Und sie besaß drei Masten?«
    Aravan nickte.
    »Wie lang war sie?«
    »Einundsiebzig Meter vom Bug bis zum Heck, an ihrer breitesten Stelle etwas über zwölf Meter, und sie hatte selbst vollbeladen nur zehn Meter Tiefgang.« Aravan sah Bair an. »Von meiner Zeit an Bord der Drachenschiffe der Fjordlander hatte ich viel darüber gelernt, wie die Geschwindigkeit eines Schiffes vom Verhältnis der Länge zu seiner Breite abhängt, also entwarf ich sie lang und schlank, mit wenig Tiefgang und wolkigen Segeln.«
    Shadd!… Shadd!…
    »Als wir damals in den Zwergenhorst gingen, um meine Kletterkünste zu verbessern, sagtet Ihr, die Zwerge hätten sie erbaut.«
    »Ai, es war eine Gruppe Zwerge aus den Roten Hügeln, zusammen mit einer Handvoll Menschen.« »Warum Zwerge?«
    »Es sind die besten Handwerker von allen«, erwiderte Aravan. »Und ich wollte die Besten. Ich hatte sie so entworfen, dass sie aus dem Holz vieler Länder erbaut wurde, und alles Metall an ihrer Ausstattung sollte auch von Zwergen gefertigt sein, damit es weder korrodierte noch rostete. Ihre seidenen Segel dagegen und all ihre Takelung und Taue stammen von den Webstühlen des Darda Galion und wurde aus jingarischer Garn gesponnen.«
    Shadd!… Shadd!…
    »Wie groß war ihre Besatzung?«
    »Vierzig Mann und vierzig Zwerge … und ab und zu einige Waerlinga, denn aufgrund ihrer Verstohlenheit und Größe kann kaum jemand als Kundschafter mit ihnen mithalten.«
    »Ich weiß noch, dass Ihr auf dieser Reise zum Zwergenhorst von den Zwergen auf dem Schiff spracht, es waren Zwergenkrieger, glaube ich, so sagtet Ihr. Mir war nicht klar, dass sie segeln.«
    »Zum größten Teil tun sie das auch nicht, aber ich nahm sie tatsächlich als Krieger an Bord, denn es sind mächtige Kämpfer und dort, wo ich hinwollte, lauerten häufig Gefahren.«
    »Wohin seid Ihr denn gesegelt? Was habt Ihr dort getan?«
    »Wir segelten über alle Meere der Welt, transportierten gelegentlich Fracht, suchten jedoch hauptsächlich Abenteuer: Wir suchten nach Schätzen, erforschten uralte Legenden über versunkene Städte, versteckte Grabmale und verlassene Horte voller Juwelen und Edelsteine, Gold und Silber. Wir versuchten die

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