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Mithgar 17 - Drachenbund

Mithgar 17 - Drachenbund

Titel: Mithgar 17 - Drachenbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Wahrheit über solch fabelhafte Mythen in Erfahrung zu bringen. Immer wieder erwiesen sich diese Legenden nur als ausgeschmückte Geschichten, aber manchmal bestätigten sie sich auch, und es gab Gelegenheiten, da fanden wir Abenteuer und Schätze und Kämpfe am selben Ort. Häufig mussten wir uns den Weg freikämpfen.«
    Bairs Augen leuchteten. »Wundervolle Reisen, fürwahr. Wie lang seid Ihr mit der Eroean auf diese Suche gegangen?«
    Aravan dachte nach. »Alles in allem mehr als dreitausend Jahre.«
    Bair sah ihn verblüfft an. »Dreitau … Oh, kelan, warum habt Ihr damit aufgehört?«
    Ein gequälter Ausdruck huschte über Aravans Gesicht, und Bair glaubte schon, der Elf würde gar nicht antworten.
    Shadd!… Shadd!… Shadd!…
    »Zu viele Erinnerungen«, erwiderte Aravan schließlich.
    »Zu viele Erinnerungen an Abenteuer?«, wollte Bair verwundert wissen.
    »Nein, elar. Zu viele Erinnerungen an eine Liebe.«
    Als Aravan erneut schwieg, fuhr ein Windstoß über das Deck und bauschte die Segel auf.
    Kapitän Malaka schrie Befehle, die Matrosen in den Dinghis lösten die Taue und ruderten rasch zu der Dhau zurück. Kurz darauf war die Hawa Melih wieder unterwegs, während eine leichte, unberechenbare Brise von Lee ihre eckigen Segel füllte.
     
    Unter einem abnehmenden Halbmond und mit der hereinströmenden Flut des Abends segelte die Dhau Hawa Melih am Abend des zwölften Januar, einunddreißig Tage, nachdem sie von Arbalin aufgebrochen war, in den Hafen von Sabra ein, einer Stadt, die zwischen dem Meer und dem großen Meer aus Sand, der Karoo, gefangen war.

21. Kapitel
     
    ERG
     
    Januar, 5E1009 (Elf Monate zuvor)
     
    Während sich Aravan und Bair auf den Weg zur Herberge Zum Blauen Halbmond machten, eilte ihnen die Kunde über ihre Ankunft durch die Straßen und Gassen voraus. Denn drei Mal in den letzten zwanzig Jahren war der eine von ihnen durch diese Stadt gekommen. Und jetzt war er wieder da, mit seinem Kristallspeer und seinem riesigen Gefährten, vielleicht demselben, der ihn früher schon begleitete, vielleicht auch nicht. Jedenfalls waren es ein blauäugiger djinn und ein großer, fürchterlicher, grauäugiger afrit, die in jener Nacht durch die Stadt schritten … jedenfalls meinten das einige. Andere dagegen merkten an, dass sie beide blau trugen, die heilige Farbe, und dass sie also vielleicht gar keine Dämonen waren, sondern vielmehr gebenedeite Seraphim …
    Die beiden feilschten in den beiden folgenden Tagen mit den Händlern um die Preise für Kamele und Wasserschläuche, für Getreide und anderes, und bald wurde deutlich, dass sie in die Erg wollten, zweifellos zu ihren tiefen, steinernen Kavernen, in denen ewige Feuer loderten und verlorene Seelen auf immer brannten, in endlosem Schmerz kreischten. Entweder wollten sie dahin oder in ihre mystischen Kastelle in üppigen, fruchtbaren, aber verborgenen Ländern, in denen Datteln, Feigen und Granatäpfel im Überfluss wuchsen und das Wasser nur so strömte.
    Wohin sie letztlich wollten, das hing davon ab, ob sie böse Dämonen oder höchst gebenedeite Seraphim waren.
    Natürlich gab es einige Verrückte, die behaupteten, sie wären keins von beiden. Pah! Leute mit solchen Ansichten hatten zweifellos zu lange ohne Kopfbedeckung in der glühenden Sonne gestanden.
     
    Die beiden verbrachten die Nacht in Sabra in der Karawanserei unmittelbar vor dem Haupttor in der Südmauer, wo ihre Ausrüstung und ihr Proviant angeliefert wurden, zusammen mit ihren Kamelen und ihrer Ausrüstung. Aufgrund eines Edikts des Emirs waren Kamele in der Stadt nur erlaubt, um Fracht zu holen und abzuliefern. Bei Anbruch der Abenddämmerung mussten sich all diese übellaunigen, stinkenden Tiere wieder außerhalb der Mauern befinden.
    In den Kerzenstrichen vor Tagesanbruch zäunten sie ihre wartenden hajinan und jamäl auf und beluden sie. Vier Packkamele trugen ihre Ausrüstung und den Proviant sowie ausreichend Wasserschläuche aus Ziegenhaut. Sie stiegen auf, nahmen jeder zwei Kamele an die Leine und ritten beim ersten Licht des Morgens nach Süden in die Karoo, deren endlose Sanddünen sich vor ihnen ausbreiteten. Eine erleichterte Bevölkerung blieb hinter ihnen zurück.
    Unter den verblassenden Sternen ließen sie die Stadtmauern hinter sich liegen, während die murrenden hajinan unter ihnen in ihrem ungelenken Gang bei jedem Schritt heftig hin und her schaukelten.
    »Himmel«, meinte Bair, »sie rollen wie die Hawa Melih auf den Wogen der

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