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Mithgar 18 - Drachenkrieg

Mithgar 18 - Drachenkrieg

Titel: Mithgar 18 - Drachenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Städte sind leer«, beschwerte er sich, »das Land bietet eine Ödnis, und weder Krieger noch Jungfrauen noch Händler noch Bauern sind zu finden. Wohin sind sie gegangen?«
    Ebonskaith überlegte sich seine Antwort sehr genau. »Nach Süden und Westen sind sie geflohen«, erwiderte er dann, »vor Eurer Goldenen Horde.«
    Kutsen Yong sah den Drachen finster an. »Sie sind vor mir geflohen, Lindwurm, nicht vor meiner Goldenen Horde, denn ich bin der Masula Yongsa Wang!«
    Ebonskaith antwortete nicht, sondern saß einfach nur da, während die Wut in seinen Augen deutlich zu sehen war, sehr zu Kutsen Yongs Vergnügen. Der unwürdige Wirker des Drachensteins lachte laut auf. Das war zu viel, und Ebonskaiths Zorn brach sich freie Bahn; er brüllte und schnaubte Flammen in den Himmel. Die Männer im Lager schrien vor Entsetzen auf und hielten sich die Ohren zu. Pferde rissen sich los, gingen durch und kreischten so schrill, wie sonst nur Frauen kreischten.
    »Das reicht!«, schrie Kutsen Yong, der sich ebenfalls die Ohren zuhielt.
    Die Flammen erloschen.
    »Tu das nicht wieder, außer ich befehle es dir!«, schrie Kutsen Yong erbost.
    Einen Augenblick lang starrte ihn Ebonskaith mit glühendem Hass an, doch dann verhüllte er seinen Blick.
    »Ydral«, sagte Kutsen Yong. »Ich will ihn an meiner Seite haben. Wo ist er? Und wo steckt der Drache, den du auf die Suche nach ihm losgeschickt hast?«
    Ebonskaiths Zunge zuckte aus der Ecke seines Mauls. »Raudhrskal hat den Gestank des räudigen gelbäugigen Mischlings aufgenommen und folgt der Spur der Dämonenbrut.« Dann wandte Ebonskaith seinen Schädel zur Seite und lächelte. So wie ein Drache lächeln kann.
     
    Weit entfernt im Süden, über der Sindhu-See, flog eine Dämonenbrut über das blassgrüne Wasser dahin. In ihren Klauen hielt sie einen kleinen, kreischenden, braunhäutigen Mann, einen Bewohner von einer der Zehntausend Inseln von Mordain. Es war das fünfte Opfer, das die Dämonenbrut bis jetzt gefangen hatte und in seine ferne Höhle schleppte, denn Ydral brauchte mehr Macht, und außerdem musste er fressen.
    Die Dämonenbrut flog schnell, sehr schnell, denn sie witterte etwas in der Ferne, ein Wesen, das sie verfolgte, ein gefährliches Wesen, das selbst die Dämonenbrut nicht bezwingen konnte. Über modernde Schiffsrümpfe hinweg und ins Zentrum eines sich langsam drehenden Morasts flog die Dämonenbrut, und mitten in diesem langen, langsamen Mahlstrom nahm sie Kurs auf eine steile Felsinsel. Sie flog die jähen Klippen hinab, landete jedoch nicht darauf, sondern flog dicht über dem wogenden Wasser und um die Insel herum. Dann segelte die Dämonenbrut durch eine große, zerklüftete Öffnung, die aus dem Meer aufragte, und verschwand mit ihrer kreischenden Beute auf den hohen Klippen.
     
    Am Platz der Argon-Fähre war der Fluss beinahe zwei Meilen breit. Am östlichen Ufer drängten sich Menschen, Zwerge, Dylvana und Baeron auf Ponys, Pferden und Wagen, und warteten darauf, dass sie übergesetzt wurden, damit sie sich mit jenen vereinen konnten, die bereits aus dem Westen über die Steppen zu den Ebenen von Valon gekommen waren. Fjordlander, Drachenschiffe und die Schiffe der Marine des Königs, Langboote aus Jute und Schiffe aus Arbalin, Ruderboote, Skiffs, Dinghis und andere Fahrzeuge waren requiriert worden, zusammen mit den beiden Flößen der Argon-Fähre selbst. Am westlichen Ufer gingen die Krieger an Land, die Wagen wurden von den Schiffen entladen, ebenso wie die Pferde und Ponys. Kompanien und Abteilungen und Brigaden nahmen Aufstellung und marschierten nach Westen, ins das Lager des Hochkönigs.
    Weit im Norden liefen derweil drei große Kreaturen durch die erkalteten Ruinen eines kürzlich erloschenen Feuerbergs. Durch das lebende Gestein von Mithgar wandelten diese Hünen, mit Edelsteinen an Stelle von Augen. Sie strebten nach Südwesten, zu den Ebenen von Valon, denn der Tag der Trinität war nah, und sie trugen ein Artefakt von großer Macht bei sich, einen Hammer aus purem Silberon.
     
    König Dulon und seine Männer zogen bei ihren Rückzugsgefechten, die sie tagsüber fochten, während sie nachts in versteckten Lagern kampierten, die Goldene Horde immer weiter nach Südwesten, weg vom Eisenwasser, durch Süd-Riamon, und immer dichter an die südliche Grenze des Großwaldes heran. Dort wandten sie sich nach Westen, ritten zwischen den Glave-Hügeln hindurch, die dieser müden Streitmacht aus ermatteten Kriegern und Pferden Schutz

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