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Mithgar 18 - Drachenkrieg

Mithgar 18 - Drachenkrieg

Titel: Mithgar 18 - Drachenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Käpt’n!«, rief er. »War das ein Wolf, der da auf dem Bugspriet stand, oder haben mir meine Augen einen Streich gespielt?«
    Whitby, der ebenfalls staunte, antwortete: »Es schien ein Wolf zu sein, Junge, und ich habe sicher niemals einen größeren gesehen.«
    Das Elfenschiff rauschte an ihnen vorbei, im Wind liegend, die Segel straff gebläht, und der heftige Wind von Backbord trieb sie immer weiter. Schon bald war ihr schlanker Rumpf hinter dem Horizont verschwunden, dann ihre Masten und Segel. Später war sie ganz verschwunden, und selbst ihr Kielwasser verschwand und ließ die Pelikan allein auf dem Meer zurück.
     
    Als sie den Kauffahrer hinter sich ließen, trat Aravan aus der Hauptluke aus dem Unterdeck, wo die Schiffszimmerer an einem kleinen Drachenschiff arbeiteten, nach den Plänen ihres Kapitäns. Denn in Händlermark, während sie auf Bair warteten, die Nachricht respektierend, die zu übermitteln Dalavar Wolfmagier dem Langen Tom aufgetragen hatte, hatte Aravan die beiden Schiffszimmerer in den Salon des Kapitäns gerufen…
     
    »Ihr sollt mir ein Drachenschiff bauen«, sagte Aravan und deutete auf die Pläne, die auf dem Tisch vor ihm lagen. Die beiden Handwerker, Meister Gregori und Geselle Willam, blickten einander an und traten dann an den Tisch. »Überlappende, auf Lücke gesetzte Eichenplanken soll sie haben«, meinte der Elf, »und einen hohen Kiefernmast. Wie ein Fjordlander, nur in allem kleiner. Sieben Meter von Bug zu Heck, mit einem flachen Kiel und einem Meter Tiefgang, und mit nur einem halben Meter von ihrem schmalen Kiel bis zum oberen Rand des Dollbords …«
    Aravan erläuterte ausführlich die Pläne, erklärte jede Einzelheit. Die beiden Schiffszimmerer murrten mehr als einmal und schüttelten die Köpfe.
    »Sie wird niemals zusammenhalten, mit so dünnen Planken«, wandte Willam ein, ein Mann aus Wellen, und legte seinen Finger auf die Maßstäbe, die auf dem Pergament notiert waren.
    »Die Planken, aus denen ihr Rumpf besteht, müssen glatt geschliffen sein.«
    »Aber Kapitän«, protestierte Gregori und schüttelte den Kopf. »Sie sind nicht mal so dick wie Stiefelleder.« Als Aravan lachte, strich sich der Arbaliner mit der Hand über das Kinn. »Ein bisschen dicker als Sohlenleder, wohl wahr, aber warum so dünn, Kapitän?«
    »Damit sie in dem Morast aus Algen beweglich ist«, antwortete Aravan. »Sie wird nur wenig Wasser aufnehmen und mit ihrem flachen Kiel, ihrem nachgiebigen, flachen Rumpf und den überlappenden Bohlen wird sie leichter durch diesen verfluchten Morast zu steuern sein, weil keine Algen daran haften bleiben.«
    »Sie soll sich winden wie eine Schlange?«
    Wieder lachte Aravan. »Aye, Gregori, sie soll sich winden wie eine Schlange.«
    Gregori drehte sich zu Willam herum, zuckte mit den Schultern…
    … und dann hatten sie sich an die Arbeit gemacht.
     
    Aravan trat aus dem Unterdeck heraus, warf einen Blick auf das Kauffahrtsschiff, das zurückblieb, ging zur Backbordleiter und stieg auf das niedrige Vordeck herunter, wo er sich neben Jäger stellte. Der Draega sah zu dem Freund hoch und dann wieder nach vorn.
    Über ihnen flatterten die Klüver und auch die Stagsegel. Ihre Seide blähte sich in dem frischen Wind. Hinter ihnen am Hauptmast, dem Besanmast und dem Vormast waren alle Segel gesetzt, die sie hatten, einschließlich der Seitensegel, die von den Rahs am Vor- und Hauptmast über die Seiten hingen und bis zu den Gaffeln hinaufreichten.
    Vor ihnen erstreckten sich unter dem langen Bugspriet so weit das Auge reichte die dunkelblauen Wasser des West-onischen Ozeans. Die vom Wind gepeitschten Wellen wogten über unsichtbare Tiefen.
    »Beeindruckender Anblick, hm?«, erkundigte sich Aravan und deutete auf die rastlose Fläche.
    Jäger knurrte tief in der Kehle, aber was es bedeutete, wusste Aravan nicht.
    Sie hatten Händlermark vor dreizehneinhalb Tagen verlassen und segelten auf der Nordost-Strömung dahin. Die Winde waren günstig, denn sie hatten sie den ganzen Weg über die Avagon-See und durch die Meerenge von Kistan getragen, und die gelegentlichen Ostwinde hatten sie bis nach Westen gebracht. Erst jetzt hatten sie ab und zu die Segel trimmen und die Fallleinen fieren müssen, um das Beste aus dem Wind zu machen.
    Aber nichts hatte ihre Reise aufhalten oder auch nur verlangsamen können, obwohl sie sich auf das Schlimmste vorbereitet hatten, als sie in Nördliche Meerenge von Kistan hineingesegelt waren. Denn hier lagen die Piraten von

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