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Mithgar 18 - Drachenkrieg

Mithgar 18 - Drachenkrieg

Titel: Mithgar 18 - Drachenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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gelangen.«
    Aravan lächelte und schüttelte den Kopf. »Ah, der Eifer der Jugend. Gib acht, elar, denn dieser Weg führt dazu, dass man Türen öffnet, die besser geschlossen blieben, oder zumindest vorsichtig geöffnet werden sollten.«
    Bair seufzte. »Wie zum Beispiel diese Grabstätte in der Wüste, hm? Djado-Türen, wollt Ihr sagen?«
    Aravan nickte ernst. »Allerdings. Zum Beispiel Djado-Türen.«
     
    Sie legten auf ihrem Weg durch Bharaq mehr als vierzig Meilen am Tag zurück. Aravan wechselte häufig die Pferde, um die Tiere nicht zu sehr zu beanspruchen. Der Silberwolf dagegen lief freudig neben ihm her. Die täglichen Etappen waren ein Kinderspiel für ihn. Das Land stieg stetig an, führte hinauf zu den hohen Jangdi-Bergen, die in der Ferne vor ihnen lagen.
    Ab und zu erlegte der Jäger Wild, sodass sie in ihrem Nachtlager eine heiße Mahlzeit verzehren konnten. Manchmal übernachteten sie auch in Scheunen oder Herbergen, die am Weg lagen. Bauern und Wirte nahmen sie gleichermaßen froh auf.
    Doch jedes Mal, wenn sie nach dem Weg zum Tempel des Himmels fragten, erhielten sie die gleiche Antwort: Es wäre ein Ort der Legende, eine Geschichte abergläubischer alter Weiber. So ritten sie weiter und folgten Dharwahs Karte bis zu dem fernen Dorf Umran.
    Der März verstrich und der April kam, doch je weiter sie sich Jangdi näherten, desto kälter wurden die Tage und Nächte. Der Frühling ging erneut in den Winter über, obwohl es weder kelan noch elar etwas ausmachte. Aravan besaß ja die Winterkleidung, die er in Port Adras erstanden hatte, und den Wolf störte es erst recht nicht. Die Pferde jedoch benötigten morgens und abends Extraportionen Hafer und wurden im Lager mit Decken gewärmt.
    Schließlich wurde das Gelände hügelig. »Das Vorgebirge des Jangdi-Massivs«, erklärte Aravan.
    »Vorgebirge? Aber ich sehe keine Berge.«
    »Es sind dennoch die Ausläufer dieses Gebirges«, antwortete Aravan. »Die Berge sind so hoch wie keine anderen. Sie ragen weit in den Himmel hinauf.«
    Am folgenden Abend sahen sie bereits die Gipfel des Massivs am Horizont, obwohl noch viele Tagesreisen vor ihnen lagen. Bair stand lange auf einem Hügelkamm und betrachtete die schneebedeckten Berggipfel. Schließlich ging er wieder ins Lager zurück. »Wenn ich diese weit entfernten Berge sehe«, sagte er, »fällt mir wieder eine Frage ein: Gab es während des Großen Bannkrieges auch abtrünnige Drachen, die sich dem Schwur des Drachensteins versagten und dennoch nicht auf Modrus und Gyphons Seite stellten?«
    »Ai, Bair. Einige der Abtrünnigen bezogen in diesem Krieg keine Partei, Rotklaue, Grimmtod und Raserei zum Beispiel, um nur drei zu nennen. Vielleicht gab es auch noch andere.«
    »Und wurden sie auch mit dem Bann belegt?«
    »Nein. Sie haben auch noch ihr Feuer, denn sie verbündeten sich nicht mit den Kräften, die sich gegen den Hochkönig und Adon Selbst erhoben.«
    »Wenn sie also Abtrünnige sind, so sind sie also nicht an den Schwur des Drachensteins gebunden. Rauben, plündern und sengen sie denn?«
    »Meistenteils tun sie das nicht. Sie scheinen sich an den Schwur zu halten, obschon sie das Gelübde nicht abgelegt haben. Aber wenn die Versuchung zu groß ist, haben ihr alle drei auch schon nachgegeben, das ist bekannt.«
    »Zum Beispiel…?«
    »Als zum Beispiel Grimmtod die Burg von Königin Gudlyn der Schönen vernichtete, im Lande Jute, und das nur, um ein Szepter zu erbeuten, das angeblich mit seltenen Juwelen besetzt war, die vollendet geschliffen und vollkommen rein waren.«
    »Hu!«, stieß Bair hervor. »Dann frage ich Euch dies: Was geschieht, wenn ein Drache, der an das Gelübde gebunden ist, seinen Schwur bricht? Was dann?«
    »Dann müssen sie wegen des Schwurs nach Kelgor zurückkehren, in die Drachenwelt, und dürfen nie wieder nach Mithgar kommen.«
    Bair runzelte die Stirn. »Warum gibt es denn hier auf Mithgar überhaupt Drachen, wenn sie ihre eigene Welt haben?«
    Aravan lachte. »Ach, Bair, du könntest dasselbe über uns Elfen sagen…«
    »… oder die Verborgenen?«, erkundigte sich Bair.
    »Nein, nicht über die Verborgenen, denn sie sind hierhergeflohen, als ihre Welt unterging.«
    »Sie ging unter? Wie denn?«
    Aravan zuckte mit den Schultern. »Das kann ich nicht sagen. Sie sprechen selten davon und ich frage nicht danach.«
    »Dann lasst uns stattdessen über das reden, was Ihr selbst angesprochen habt, kelan: Warum sind die Elfen hier, und warum die Drachen? Warum bleiben nicht

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