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Mithgar 18 - Drachenkrieg

Mithgar 18 - Drachenkrieg

Titel: Mithgar 18 - Drachenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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sich der Pfad vielleicht noch eine Meile weiter schlängelte, bis er in einem kleinen Dorf mündete, das sich Schutz suchend an den Fuß eines gewaltigen, überhängenden Felsmassivs schmiegte. Dort, an den riesigen Felswänden, endete der Pfad.
    Bair drehte sich herum und betrachtete staunend die ungeheuren Steinmassen, die sich am Horizont erhoben und deren eisige, schneebedeckte Kämme sich in den hohen Wolken verloren. »Oh«, sagte er. »Meiner Seel.« Mehr sprach er nicht.
    Endlich hatten sie das Bergmassiv des Jangdi erreicht, am Tag des Neumondes, und stellten nun fest, dass diese Gebirgskette nur eine gewaltige Barriere war, die ihnen den Weg versperrte.

3. Kapitel
     
    HINDERNISSE
     
    April, 5E1009 (Acht Monate zuvor)
     
    Kutsen Yong runzelte die Stirn. »Berge? Ein Gebirge?«
    »Ja, max Gebieter«, antwortete Ydral. »Berge im Westen, die uns den Weg versperren. Dennoch, es gibt einen schmalen Pfad hindurch, einen uralten Handelsweg.«
    »Warum halten wir dann an?«
    »Mai Gebieter, die Kundschafter melden, dass die Strecke zu schmal für einen Rollenden Palast ist. Aber wir können aun Goldenes Zelt mit all aun Bequemlichkeiten hindurchbringen und den Palast hier lassen. Er kann nach Janjong zurückgebracht werden.«
    »Ich soll auf meinen Palast verzichten? Bist du jetzt mein Hofnarr, Ydral, oder mein treuer Berater?«
    »Ich bin aun höchst vertrauenswürdiger Berater, mai Gebieter, und rate aun: Im Norden und Süden stehen uns noch größere Hindernisse im Weg: Felder aus Eis mit gähnenden Schluchten in den Nördlichen Einöden; das unüberwindliche Massiv von Jangdi im Süden, über das es keinerlei Wege gibt. Der Pass vor uns jedoch, so schmal er auch sein mag, ist der kürzeste Weg, die Route, die wir nehmen sollten. Nach dreihundert Meilen haben wir das Hindernis überwunden, mai Gebieter, und danach liegt der ganze Westen hilflos und zitternd vor aun schrecklicher Macht!«
    »Ich werde nicht auf meinen Palast verzichten.«
    Ydral zog die gelben Augen listig zusammen: Er würde diesem Narren Vernunft beibringen. »Mai Gebieter, es gibt noch ahn anderen Weg: Kehrt um und zieht zurück nach Jan-jong. Dort baut eine gewaltige Flotte und segelt aus der Jingarischen See in die See von Sindhu. Von dort nach Süden um das Kap der Stürme in den Westonischen Ozean, und von dort in die Avagon-See, wo tji mit aun gewaltiger Armee an den Gestaden Pellars landen und den sogenannten Hochkönig angreifen könnt, den Hochstapler, der aun rechtmäßige Herrschaft usurpiert hat. Es würde höchstens ein Jahr dauern, bis aun eine solch große und ruhmreiche Tat vollendet hättet. Die einzige andere Möglichkeit besteht darin, aun Rollenden Palast nach Janjong zurückzuschicken, während wir stattdessen mit aun goldenem Zelt und den entsprechenden Bequemlichkeiten die schmale Straße in den Westen nehmen und dort innerhalb eines Monats ankommen werden. Jai weiß, dass die Straße ein Hindernis ist, mai Gebieter, aber…«
    Kutsen Yong unterbrach ihn mit einer verächtlichen Handbewegung. »Dann verbreitert sie.«
    Ydral wäre vor Erstaunen fast der Unterkiefer heruntergeklappt, aber er beherrschte sich im letzten Augenblick noch. »Wir sollen die Straße verbreitern, mai Gebieter?«
    Der Malusa Yongsa Wang sah ihn zornig an. »Nur ein Narr würde es wagen, mich anzuzweifeln. Bist du solch ein Narr, Ydral?«
    Ydral senkte den Blick seiner gelben Augen und unterdrückte seinen Zorn. »Nein, mai Gebieter. Jai würde tji niemals anzweifeln, ebenso wie jai niemals eine solche Lösung hätte ersinnen können.«
    Kutsen Yong lehnte sich auf seine seidenen Kissen zurück. »Aus diesem Grund, Ydral, bin ich auch der Mächtige Drache, und nicht du. Ich habe dir einen dritten Weg gezeigt, mit dieser Kleinigkeit umzugehen. Sobald ich von den Jidu Shängdi zum Gott gemacht worden bin, werden sich die Berge selbst vor mir teilen, wenn ich mich ihnen auch nur nähere. Bis dahin werde ich die Welt mit der Bequemlichkeit erobern, die mir zusteht. Verbreitert die Straße.«
    Ydral ballte die in den Ärmeln seiner Robe verborgenen Hände so kraftvoll zu Fäusten, dass seine Fingernägel die Handflächen blutig kratzten, während er sich verbeugte und rückwärts vom Thron zurücktrat. »Selbstverständlich, mai Gebieter, das werden wir tun.«
    Also wandte sich die gewaltige Armee des Masula Yongsa Wang von den Plünderungen und Vergewaltigungen ab und machte sich daran, eine schmale Bergstraße auf dreihundert Meilen Länge zu

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