Mittelmeertraeume mit einem Prinzen
ausgesprochen und ihn vor den Kopf gestoßen. Schweigend betrachtete er sie einen Moment lang. „Wenn es das Geld ist …“
„Nein. Ich werde gut bezahlt.“
„Was dann?“
„Nichts. Sie müssen Ihren Pflichten nachkommen. Ich habe einen Beruf. Die Menschen mit Sprachproblemen sind meine Aufgabe. Aber während meines Aufenthalts hier werde ich alles in meiner Macht Stehende tun, um Zoe auf den richtigen Weg zu bringen.“
Eine seltsame Spannung herrschte plötzlich zwischen ihnen. „Zoe hat sich nur bereit erklärt, nicht mehr zu weinen und mit der Königin zu Mittag zu essen, wenn sie heute Nachmittag wieder mit Ihnen auf der Terrasse spielen darf“, informierte der Prinz sie. „Heute Vormittag hat sie sich offenbar so wohl gefühlt wie schon lange nicht mehr.“
„Außer mit Ihnen, meinen Sie“, erwiderte Dottie lächelnd. „Weil ich mich intensiv mit ihr beschäftigt habe, ohne über sie zu urteilen. Sind Sie damit einverstanden, wenn ich in meiner Suite mit ihr übe?“
„Nachdem Sie mich so in die Mangel genommen haben, wäre ich auch willkommen?“, konterte er so sanft, dass sie erschauerte.
Er bat sie um Erlaubnis, nachdem sie ihn gerade wieder so brüskiert hatte? „Zoe wird bestimmt nur bei mir bleiben, wenn Sie dabei sind. Ich hoffe, in einigen Tagen kommt sie auch allein. Der Tisch in der Nische ist ideal für die Spiele, die ich mitgebracht habe. Wenn Sie für mich einen Terminplan und Regeln erstellen, wird es von meiner Seite nicht so viele Missverständnisse geben.“
„Noch etwas?“
Sie hatte das Gefühl, dass er sie jetzt aufzog. Es offenbarte eine ganz neue Seite an ihm, die seine Anziehungskraft verstärkte.
„Wo unterrichtet ihr Griechischlehrer sie?“
„Normalerweise in der Bibliothek. Aber sie weigert sich, dorthin zu gehen und bleibt in ihrem Zimmer.“
„Das habe ich früher auch getan. Es ist ein geschützter Raum, in dem man so tun kann, als wäre man wie alle anderen.“ Vielleicht täuschte sie sich, aber sie glaubte einen mitfühlenden Ausdruck in seinen Augen aufblitzen zu sehen. „Und die Terrasse vor Ihrem Schlafzimmer sollte Ihnen beiden vorbehalten sein.“
„Das denke ich auch. Was halten Sie davon, wenn Sie jetzt in Ihre Suite gehen? Ich bringe Zoe gleich zu Ihnen. Heute Abend treffen wir beide uns in dem Speisesaal für Gäste und besprechen, wie Sie Ihre Freizeit in Hellenica verbringen möchten.“
„Das ist sehr nett von Ihnen“, antwortete Dottie leise, blieb jedoch stehen, weil sie nicht wusste, ob er sie entlassen hatte oder nicht. Als er schwieg, fragte sie: „Muss ich noch auf ein Hausmädchen warten, das mich begleitet?“
Als seine Mundwinkel zucken, stockte ihr der Atem. Immer wenn der Prinz eine menschliche Regung zeigte, brachte er sie aus dem Gleichgewicht.
„Nur wenn Sie fürchten, Sie könnten nicht allein hinfinden.“
Sie sah ihm in die Augen. „Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen. Zoe wird Fortschritte machen. Es ist nur eine Frage der Zeit.“
Als sie sein Büro verließ, spürte sie seinen Blick im Rücken. Mit weichen Knien eilte sie den Korridor entlang zur Treppe. Nun, da sie wusste, dass er sie nicht gefeuert hatte, aß sie mit großem Appetit weiter.
Bevor er mit Zoe kam, baute sie alles so auf, dass die Nische einem Klassenzimmer ähnelte. Sie legte Spiel- und Bastelsachen sowie verschiedene Lernmaterialien bereit. All diese Dinge sollten ihr bei ihrer Arbeit mit seiner Tochter helfen.
Deswegen bist du hier, Dottie. Es ist der einzige Grund. Vergiss das niemals.
Als Alex sie an diesem Abend aufsuchte, erwartete Dottie ihn bereits in dem kleinen Speisesaal für Gäste. Das sommerliche blaue Top und der weiße Rock unterstrichen ihre tolle Figur.
„Darf ich mich zu Ihnen setzen?“, erkundigte er sich lächelnd.
„Natürlich.“
„Sind Sie sicher?“
„Ich bin extra aus New York angereist, um Ihnen und Ihrer Tochter zu helfen.“
Das war nicht die Antwort, die er sich wünschte. Eigentlich wusste er nicht genau, was er erwartete, doch er spürte ihre Reserviertheit, wenn sie nicht mit Zoe zusammen war, und wollte den Grund dafür herausfinden. Nachdem er ihr gegenüber Platz genommen hatte, wurde das Abendessen serviert.
Sobald sie wieder allein waren, sagte Alex: „Wenn Sie den Palast verlassen möchten, steht Ihnen immer ein Wagen mit Chauffeur zur Verfügung. Hector wird sich darum kümmern. Außerdem wird ein Bodyguard Sie begleiten. Ich hoffe, Sie fühlen sich durch meine Sicherheitsleute nicht
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