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Mittelmeertraeume mit einem Prinzen

Mittelmeertraeume mit einem Prinzen

Titel: Mittelmeertraeume mit einem Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Winters
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mit Gutenachtgeschichten. Siehst du den Mond auf dem Umschlag? Wenn er oben am Himmel steht, gehen alle schlafen. Auch Freddy der Frosch hört auf zu quaaaken und sagt Gute Nacht.“
    Als Zoe lachte, blätterte Dottie um. „Auch Benny die Biene hört auf zu sssummen und sagt Gute Nacht.“ Langsam blätterte sie weiter und ahmte die verschiedenen Tiere nach, und Zoe hörte gebannt zu. „Charlie die Grille hört auf zu zirrrpen und sagt Gute Nacht. Und nun rate mal, wer auf der letzten Seite ist?“ Zoe wusste es nicht, und Dottie zeigte es ihr. Auf der letzten Seite befand sich ein Spiegel. „Das bist du ! Jetzt musst du Gute Nacht sagen.“
    Zoe tat es.
    „Sag noch einmal das G. Es ist ein widerspenstiger Buchstabe.“ Die Kleine kicherte vergnügt. „Er wird sauer.“ Nun schnitt sie ein Gesicht. „Mal sehen, ob wir auch so sauer werden können. Wir müssen die Zähne zusammenbeißen. Guck auf meinen Mund, und sag grrr .“
    Alex beobachtete die beiden. Das hatte er in den vergangenen Tagen einige Male getan. Nach mehreren Versuchen schaffte Zoe es tatsächlich, grrr zu sagen. Er konnte es nicht glauben. Verblüfft blickte er zu Dottie, doch die konzentrierte sich voll und ganz auf seine Tochter.
    „Das war perfekt, Zoe“, lobte sie wieder. „Morgen Abend liest dein Vater dir das Buch noch einmal vor. So, und jetzt muss ich auch schlafen. Ich lasse das Buch hier.“ Nachdem sie das Zimmer verlassen hatte, waren sie beide allein.
    Zoe presste das Buch an sich, als wäre es ihr größter Schatz. Ihm brannten die Augen, denn vor ihm lag sein größter Schatz. Wenige Minuten später war sie eingeschlafen. Leise verließ er den Raum, denn er wusste, dass Sofia nebenan schlief und sie hören würde, wenn sie aufwachte.
    Alex schlenderte durch den Korridor. Er wollte noch einmal mit Dottie reden, bevor sie ins Bett ging. Auf dem Weg zum anderen Flügel traf er vor der Suite seiner Großmutter Hector.
    „Die Königin möchte Sie noch einmal sehen, bevor sie sich zurückzieht.“
    Erstaunt hob Alex die Augenbrauen. „Sie haben mir nicht zufällig in ihrem Auftrag nachspioniert, oder, Hector?“
    „Das habe ich noch nie getan, Königliche Hoheit.“
    „Seit dem Tag unserer Geburt spionieren Sie Stasio und mir in ihrem Auftrag nach, aber ich verzeihe Ihnen. Allerdings ist Stasio nach seiner Krönung vielleicht nicht mehr so nachsichtig mit Ihnen. Ich habe Sie gewarnt. Sagen Sie der Königin, ich bin in zehn Minuten bei ihr.“
    Alex ging weiter zu Dotties Suite und klopfte.
    „Ja?“, rief sie.
    „Ich bin’s, Alex.“
    Ihr Schweigen wunderte ihn nicht. Bisher hatte er seinen Vornamen ihr gegenüber weder benutzt, noch hatte er ihr erlaubt, ihn so zu nennen. Da sie jedoch schon sehr viel Zeit miteinander verbracht hatten, wäre es albern gewesen, es jetzt nicht zu tun. „Wären Sie eher bereit, mir zu antworten, wenn ich ‚Zoes Vater‘ oder ‚Seine Königliche Hoheit‘ sagen würde?“
    Er glaubte, sie leise lachen zu hören, bevor sie die Tür einen Spaltbreit öffnete. „Ich wollte gerade schlafen gehen.“
    Das sah er. Sie hatte einen pinkfarbenen Bademantel übergestreift, den sie nun zusammenraffte. „Ich muss ganz offen mit Ihnen sprechen. Zoe hat beschlossen, dass Sie ihre neue Mutter sind. Als ich ihr vorhin widersprochen habe, ist sie richtig hysterisch geworden.“
    „Ich weiß. Sie hat mir schon einige Male erzählt, dass sie wünschte, ich wäre ihre Mutter. Ich habe das gelegentlich mit meinen jüngsten Patienten erlebt, die ihre Mutter früh verloren haben. Es ist ganz normal. Ich mache ihnen einfach weiter begreiflich, dass ich nur ihre Lehrerin bin. Sie müssen sie regelmäßig daran erinnern, dass Prinzessin Teresa ihre Mama war.“
    „Das habe ich vorhin getan.“
    „Ich weiß. Ich habe das Foto gesehen. Zoe hat viel von der Schönheit ihrer Mutter geerbt. Sie dürfen sich auf keinen Fall deswegen mit ihr streiten. Es ist nur eine Phase, und irgendwann wird sie es begreifen.“
    „Das ist ein sehr kluger Rat.“ Erst jetzt merkte Alex, dass er unwillkürlich den Atem angehalten hatte. „Heute Abend sind Sie einen großen Schritt weitergekommen.“ „Stimmt. Sie sollte sich bei der Aussprache dieses Buchstabens sicher fühlen, und nun ist es der Fall.“
    „Woher wussten Sie, dass sie es schafft?“
    „Ich wusste es nicht, aber ich habe es gehofft. Jeder Erfolg zieht einen weiteren nach sich.“
    Dass sie sich durch die geöffnete Tür unterhielten, verlieh ihrem Gespräch etwas

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