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Mittelmeertraeume mit einem Prinzen

Mittelmeertraeume mit einem Prinzen

Titel: Mittelmeertraeume mit einem Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Winters
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gestört.“
    „Bestimmt nicht. Vielen Dank.“ Dottie begann zu essen, doch es herrschte angespanntes Schweigen. Schließlich meinte sie: „Darf ich Sie etwas fragen? Aber denken Sie bitte nicht, ich würde Sie kritisieren oder eine Grenze überschreiten.“
    „Weil ich ein Prinz bin?“
    „Weil Sie ein Prinz, ein Mann und Vater sind.“ Aus ihren wunderschönen blauen Augen blickte sie ihn an. „Ich weiß nicht, in welcher Funktion Sie sich ärgern könnten.“
    Alex bemühte sich um einen unbeteiligten Gesichtsausdruck. „Das werden wir wohl erst wissen, wenn Sie die Frage gestellt haben.“
    Nun seufzte sie. „Seit wann essen Sie nicht mehr mit Zoe zu Abend?“
    Damit hatte er nicht gerechnet. „Nach dem Tod meiner Frau musste ich viel Arbeit nachholen. Ich bin Vorsitzender der Bergbauindustrie in diesem Land. Ohne die Einnahmen aus den Rohstoffexporten hätten wir hier keinen so hohen Lebensstandard. Ich verbringe die Wochenenden mit Zoe, aber von Montag bis Freitag arbeite ich sehr viel. Deswegen hat sie immer mit ihren Kindermädchen und meiner Großmutter gegessen, die uns oft auf Aurum besucht hat. Aber ich habe sie immer ins Bett gebracht und ihr einen Gutenachtkuss gegeben. Das hat sich inzwischen zu einem Ritual entwickelt. Und seit Stasios Abreise vor sechs Wochen bin ich hier und habe ein enormes Pensum, weil ich seine Aufgaben übernehmen musste.“
    „Darf ich fragen, worin die bestehen? Ich habe schon oft überlegt, wie der Tagesablauf eines Kronprinzen aussieht.“
    „Lassen Sie es mich so ausdrücken. Er arbeitet eng mit den Ministern zusammen und hat im Jahr mindestens vierhundert Veranstaltungen, an denen er teilnehmen oder die er sogar leiten muss, also im Schnitt mehr als eine pro Tag. Er muss entweder Reden halten, ausländische Würdenträger empfangen, an Eröffnungen teilnehmen oder irgendwelche Projekte einweihen, und das alles zum Wohl des Landes.“
    „Dann hat er offensichtlich kein Privatleben. Genau wie Sie momentan. Was stand heute nach unserer Sitzung mit Zoe für Sie auf der Tagesordnung?“
    Dass Dottie sich so viele Gedanken um ihn machte, überraschte und freute Alex gleichermaßen. „Ich musste zu einer der Inseln im Norden fliegen, um an der Feier für den neuen Universitätspräsidenten teilzunehmen. Eigentlich hätte ich noch beim Festessen dabei sein sollen, aber ich habe mich mit einem dringenden Termin entschuldigt.“ Er hatte mit ihr zu Abend essen wollen, denn er war gern mit ihr zusammen.
    „Mögen Sie Ihre Arbeit? Das klingt vielleicht absurd, doch es interessiert mich.“
    „Wie die meisten Jobs hat meiner gute und schlechte Seiten. Aber im Großen und Ganzen mache ich ihn sehr gern, weil ich damit etwas zum Wohl des Landes beitragen kann. Nach langen Vorbereitungen und Verhandlungen wird demnächst mit dem Bau vier neuer Krankenhäuser begonnen. Eins davon wird ein Kinderkrankenhaus sein. Darüber freue ich mich sehr.“
    „Weiß Zoe von diesem Krankenhaus? Erzählen Sie ihr von Ihrer Arbeit?“
    Ihre Frage überraschte ihn. „Wahrscheinlich nicht so viel, wie ich sollte“, gestand Alex.
    „Ich habe aus einem bestimmten Grund gefragt. Wenn Zoe nachvollziehen könnte, was Ihre Zeit während Ihrer Abwesenheit in Anspruch nimmt, wäre sie stolz auf Sie und hätte wahrscheinlich weniger Trennungsängste.“
    Unter halb gesenkten Liedern betrachtete er sie. „Man könnte fast meinen, Sie wären eine Psychiaterin.“
    Dottie lachte. „Wohl kaum. Ich finde es nur beeindruckend, dass Sie die Arbeit Ihres Bruders zusätzlich zu Ihrer machen und sich trotzdem so rührend um Ihre Tochter kümmern.“
    „Aber?“
    „Kein Aber.“
    „Ich sehe es Ihnen an. Sie denken, Zoe würde schneller Fortschritte machen, wenn ich jeden Abend mit ihr zusammen essen würde.“
    „Vielleicht. Allerdings ist mir klar, dass Sie sich jetzt schon aufreiben. Es wäre zu viel verlangt, denn Sie nehmen sich ja bereits Zeit für ihre Therapiestunden.“ Nun lehnte sie sich zurück. „Es tut mir so leid, dass Sie Ihre Frau verloren haben. Bestimmt hat sie Sie nach Kräften unterstützt. Es muss eine schlimme Zeit für Sie gewesen sein.“
    „Das war es, aber zum Glück hatte ich Zoe. Ihretwegen habe ich es morgens geschafft, aufzustehen, wenn ich am liebsten liegen geblieben wäre.“
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Ich bewundere Sie dafür, dass Sie sich so bemühen, ihr das Leben so angenehm wie möglich zu machen.“
    „Sie bedeutet mir alles. Und vergessen Sie

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