Mittelmeertraeume mit einem Prinzen
sie seinem Charme immer mehr erlegen war.
Da sie jetzt wusste, dass er Prinzessin Genevieve nicht heiraten wollte, schmiegte sie sich an ihn und erwiderte hingebungsvoll seine Küsse. Sie musste sich den Tatsachen stellen. Sie war auch nicht besser als die anderen Frauen, die den Prinzen so attraktiv fanden und alles darum gegeben hätten, mit ihr zu tauschen.
Jetzt verstand sie auch, warum so viele Mitglieder von Königshäusern in Skandale verwickelt waren. Wenn eine Frau mit einem so aufregenden Mann wie Alex zusammen war, konnte sie alles andere vergessen, auch die Tatsache, dass der Chauffeur jeden Seufzer hörte.
Schließlich löste sie sich von Alex, legte ihm die Hände auf die Brust und schob ihn sanft weg. Noch immer etwas außer Atem, fragte sie: „Wissen Sie, was wir sind, Königliche Hoheit?“ Zu ihrem Leidwesen stellte sie fest, dass ihre Stimme bebte.
„Nein, aber du sagst es mir bestimmt gleich“, erwiderte er rau.
„Wir entsprechen beide dem Klischee. Der Prinz und die Angestellte, die das Vergnügen sucht. Ich habe gerade alles bestätigt, was ich je in den Klatschspalten gelesen habe.“
„Und auf wen bist du wütender?“ Zärtlich küsste er ihre Fingerspitzen. „Auf mich, weil ich die Situation ausgenutzt habe? Oder auf dich selbst, weil du mitgemacht hast? Ich frage mich, ob ich gegen deine berechtigte Entrüstung ankämpfe oder gegen den Geist deines verstorbenen Mannes.“
Dottie zuckte zusammen, weil er ins Schwarze getroffen hatte. „Beides“, gestand sie.
„Erzähl mir von deinem Mann. War es bei ihm Liebe auf den ersten Blick?“
„Ich weiß es nicht. Es hat von Anfang an einfach alles gestimmt.“
„Ich würde gern mehr darüber erfahren. Ich würde gern wissen, wie es ist, diese Freiheit zu haben.“
Sie war ein wenig nervös, doch sie spürte, dass er es ernst meinte. „Wir haben uns in Albany kennengelernt, wo ich aufgewachsen bin. Ich bin in die Apotheke gegangen, um für meine Tante ein Rezept einzulösen. Neil hatte gerade dort angefangen. Es war schon spät, und ich war die einzige Kundin.
Da die Salbe erst angefertigt werden musste, haben wir uns in der Zeit unterhalten. Am nächsten Tag hat er mich angerufen und gefragt, ob ich mit ihm ausgehen möchte. Er sagte, er wäre gerade erst aus New York dorthin gezogen und würde noch niemanden kennen. Er war witzig, nett und sehr intelligent.
Bei unserem ersten Rendezvous sind wir ins Kino gegangen. Danach sagte er, er würde mich heiraten, ob ich wollte oder nicht. Vier Monate später fand die Hochzeit statt, und kurz danach war Cory unterwegs. Ich war überglücklich.“
Alex legte den Arm fester um sie. „Ich beneide dich um diese Erinnerungen.“
„Du hast doch bestimmt auch schöne Erinnerungen.“
Nun seufzte er gequält. „Ich bin zwar ein Prinz, aber mein persönliches Glück lag leider nie in meiner Hand. Zuerst kamen die Pflichten meinem Land gegenüber. Und da meine Ehe mit Teresa schon geplant war, lange bevor wir uns begegnet sind, hatte ich vorher natürlich keine ernsten Beziehungen.
Teresa war auf ihre Art sehr schön und ein ganz lieber Mensch. Aber ich habe sie nie geliebt. Auf dem Sterbebett hat mein Vater mir das Versprechen abgenommen, sie zu heiraten. Ich konnte es ihm natürlich nicht verwehren.“
Unwillkürlich schauderte Dottie. „Hast du ihn geliebt?“
„Ja.“
„Ich bewundere dich für deine Loyalität ihm und seinem Land gegenüber. Hat Teresa dich denn geliebt?“
Alex atmete tief durch. „Vor ihrem Tod hat sie mir gestanden, dass sie sich in mich verliebt hätte. Und da ich sie nicht verletzen wollte, habe ich behauptet, es würde mir genauso gehen. Sie meinte, ich wäre ein Lügner, aber genau dafür würde sie mich lieben.“
„Oh Alex … Das muss für euch beide sehr schwer gewesen sein.“
„Ich hätte mich gern in sie verliebt, doch so etwas lässt sich leider nicht erzwingen. Zoe war mein einziges Geschenk der Götter.“
Dottie blickte ihn an. „Für mich ist es unvorstellbar, jemanden zu heiraten, den ich nicht liebe. Kein Wunder, dass du mich heimlich küsst! Ich verstehe dich, Alex. Und du hast die Situation nicht ausgenutzt. Ich bin so lange keinem attraktiven Mann mehr begegnet, dass meine Hormone verrückt spielen.“
„Mehr ist das zwischen uns nicht für dich?“
Sein bitterer Unterton traf sie zutiefst. „Ich weiß nicht, wie ich es sonst nennen soll.“ Sie barg das Gesicht in den Händen. „Ich habe Neil über alles geliebt. Und da
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