Mittelmeertraeume mit einem Prinzen
Lehrerin wies die zwölf Kinder an, aufzustehen und sich zu verneigen. Zoe erhob sich ebenfalls, wandte sich jedoch um und lächelte Dottie an, bevor sie ihn zusammen mit den anderen begrüßte. Zu seiner großen Freude blickten die Kinder alle Zoe an, weil sie wussten, dass er ihr Vater war.
Noch nie hatte er seine Tochter so glücklich erlebt. Hätte er sie nur viel früher hier besucht! Dottie hatte sein Leben von Grund auf verändert. Ihretwegen hatte er seiner Tochter eine Freude machen wollen. Mit Dottie an ihrer Seite schien ihr der Besuch der Vorschule allerdings nicht mehr so schwerzufallen.
Nachdem er allen die Hand geschüttelt hatte, kehrten sie zusammen zum Palast zurück. Dort zog er seine Badehose an und gesellte sich zu den beiden an den Pool, um mit ihnen Mittag zu essen. Während Zoe spielte, konnte er mit Dottie unter vier Augen reden.
„Und, wie hat meine Tochter sich in der Vorschule gemacht?“
„Sie konnte dem Unterricht problemlos folgen.“
„Weil du ihr ein ganz neues Selbstwertgefühl vermittelt hast.“
„Wir beide. Und weißt du, was heute Morgen noch passiert ist?“
Alex spürte, wie aufgeregt sie war. „Erzähl.“
„Ich hatte mit der Schulleiterin ein Gespräch vereinbart und durfte einen Blick in die andere Klasse werfen. Einer der Schüler dort, Mark Varney, ist Amerikaner und kommt aus Pennsylvania. Eigentlich sollte er schon in die erste Klasse gehen, aber seine Eltern haben ihn noch nicht einschulen lassen, weil er erst Griechisch lernen muss. Er ist ziemlich unglücklich und scheint sich zu einem Außenseiter zu entwickeln.“
„Und du bist zu dem Ergebnis gekommen, dass zweimal negativ positiv ist?“
„Vielleicht.“ Dottie lachte. „Es ist unheimlich, wie du meine Gedanken liest. Also, ich hatte folgende Idee … Wenn du damit einverstanden bist und seine Eltern Mark erlauben, nächstes Mal nach dem Unterricht mit in den Palast zu kommen, könnten Zoe und er hier am Pool oder unten am Strand spielen. Ich würde ihnen beim Lernen helfen, aber den Rest der Zeit sollten sie zusammen Spaß haben. Sie braucht unbedingt einen Spielkameraden.“
„Das denke ich auch.“
„Oh, gut! Die Schulleiterin sagt, dass er sich unzulänglich fühlt. Wenn seine Eltern die Situation nachvollziehen können und ihm Zoes Sprachprobleme erklären, ist er vielleicht bereit, ihr zu helfen, und die beiden können Freunde werden. Das würde ihm auch Selbstvertrauen vermitteln.“
Alex merkte, wie ernst es ihr damit war. „Ich werde Hector bitten, sich darum zu kümmern, dann sehen wir, wie es bei der ersten Verabredung läuft.“
Ihre blauen Augen funkelten. „Danke, dass du mitmachst.“
„Wie ironisch, dass du das sagst! Ich sollte dir auf Knien danken, weil du die Idee hattest. Deinetwegen hat Zoe sich schon sehr zum Positiven verändert.“
„Das liegt auch an dir, Alex. Als du heute in der Schule aufgetaucht bist, war sie überglücklich. Schade, dass ich keinen Fotoapparat dabeihatte! Jeder Vater sollte eine Tochter haben, die ihn so liebt. Dass du jetzt so viel Zeit mit ihr verbringst, zahlt sich aus. Ich weiß, du musst darüber deine Pflichten vernachlässigen, aber wenn du es beibehalten könntest, wirst du es nie bereuen.“
Er strich sich mit dem Finger über die Lippen, während er sie aus zusammengekniffenen Augen betrachtete. „Deswegen hatte ich Stasio auch gebeten, sofort nach Hause zu kommen. Du hast mir vor Augen geführt, wie sehr Zoe mich braucht, und ich tue alles in meiner Macht Stehende, um mehr Zeit für sie zu haben.“
„Ich weiß.“ Unvermittelt wandte Dottie den Blick ab, um Zoe zu betrachten. „Sie wartet schon auf uns. Heute kümmern wir uns um das K. Die Lehrerin hat heute ihre Katze mit in die Klasse gebracht. Die Kinder haben gelernt, wie man sich um eine Katze kümmert. Jeder durfte sie streicheln, und Zoe war völlig aus dem Häuschen.“
Sie hatte das Thema gewechselt und sprach schneller als sonst, was darauf hindeutete, dass etwas sie beschäftigte. Als sie aufstand, folgte Alex ihr an den Beckenrand und hörte zu, während sie seine Tochter in ein Gespräch verwickelte und dabei mit ihr übte. Sie hatte eine bemerkenswerte Art zu kommunizieren. Zoe lauschte ihr wie gebannt. Kein Wunder, denn Dottie war wirklich einzigartig.
Sie war mehr als eine Sprachtherapeutin für seine Tochter. Sie war ihre Fürsprecherin. Und ihr selbstloser Einsatz war nicht mit Geld aufzuwiegen, zumal sie sich bereits geweigert hatte, Geschenke oder
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