Mittelmeertraeume mit einem Prinzen
dich ans andere Ende.“
„Wird der Prinz dann nicht sauer?“
„Doch, und wie!“, meinte sie lächelnd.
Strahlend kletterte er vom Schwimmring und setzte sich auf den Gummiwal.
Dottie hoffte, Alex etwas von seinen Problemen ablenken zu können. Die ganze Nacht hatte sie sich hin und her gewälzt und sich den Kopf über ihn und seine Familie zerbrochen. Auch wenn ihr die kommenden Wochen bevorstanden, hätte sie seine Bitte nicht abschlagen können, weil er so bedrückt gewirkt hatte.
Als sie ihr Ziel erreichten und Zoe vergnügt kreischte, begann die Wasserschlacht. Zehn Minuten lang spritzten sie sich gegenseitig nass, als würde ihr Leben davon abhängen. Alex’ schallendes Lachen tat Dottie gut. Nachdem sie erfahren hatte, wie stark die Probleme seiner Familie ihn belasteten, hatte sie nicht damit gerechnet, ihn wieder so gelöst zu erleben.
Als er sie untergetaucht hatte und sie wieder an die Wasseroberfläche kam, spürte sie seinen Blick auf sich. „Du hast mich die ganze Zeit hingehalten. Ich dachte, vielleicht kannst du nicht gut schwimmen. Ich wollte dir schon anbieten, es dir beizubringen, aber ich fürchtete, du würdest mir niedere Beweggründe unterstellen. Nach dem Vorfall auf der Jacht weißt du ja, dass ich die Finger nicht von dir lassen kann.“
Zum Glück kühlte das Wasser ihre erhitzten Wangen. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Mark Zoe auf dem Wal durch das flache Wasser schob. Er redete ununterbrochen auf sie ein, und sie lauschte gebannt. Das Eis war gebrochen. Dottie freute sich riesig.
Alex folgte ihrem Blick. „Es funktioniert. Sie genießt seine Aufmerksamkeit so sehr, dass sie uns nicht ein einziges Mal gerufen hat.“
„Ich habe ihn gebeten, ihr zu helfen. Er ist ein netter Junge.“ Dann erzählte sie ihm von ihrem Gespräch. „Wenn heute alles gut läuft, was hältst du davon, wenn Mark uns am Freitag nach der Schule begleitet?“
„Ich bin für alles offen, was sie weiterbringt und sie glücklich macht.“
„Mark scheint beides zu gelingen. Seine Lehrerin hat mir erzählt, dass er ziemlich unglücklich ist. Vielleicht könnte er uns am Samstag nach Aurum begleiten. Du müsstest natürlich vorher mit seinen Eltern sprechen. Wenn sie sich darauf einlassen, kann er Zoe vielleicht auch nächste Woche nach dem Unterricht besuchen. Zoe hätte etwas, worauf sie sich freuen kann, und ihm würde es bestimmt auch guttun.“
Der Ausdruck in seinen Augen verriet Emotionen, die sie nicht deuten konnte. „Ich weiß, was du vorhast. Aber wenn du glaubst, sie würde dadurch keine tiefere Beziehung zu dir aufbauen, täuschst du dich gewaltig. Abgesehen davon gefällt mir dein Vorschlag.“
„Wirklich?“
Alex fuhr sich mit den sonnengebräunten Händen durch das nasse schwarze Haar. Adonis war sicher nicht annähernd so attraktiv gewesen wie er. „Ja, sonst hätte ich es nicht gesagt.“
Dottie atmete tief aus. „Danke. Ich hatte überlegt, mit Zoe die Jacht zu nehmen und ihn am Anleger abzuholen, wenn er aus der Schule kommt. Wir könnten an Bord Mittag essen.“
Alex nickte. „Und ich nehme ihn am Abend im Hubschrauber mit zurück.“
„Würdest du das tun?“
Er runzelte die Stirn. „Ich dachte, du wüsstest inzwischen, dass ich für Zoe alles tun würde. Und damit du bis zur Krönung bei ihr bleibst, habe ich dir sogar versprochen, dich nicht mehr anzufassen.“
Hätte er doch geahnt, wie schwer es auch für sie war! Es gab keine gemeinsame Zukunft für Alex und sie, aber das bedeutete nicht, dass sie sich nicht nach seinen Zärtlichkeiten sehnte. In seinen Armen hatte sie sich endlich wieder lebendig gefühlt. Und da sie diese Sehnsucht nicht stillen konnte, litt sie jede Minute. Aus diesem Grund hatte sie nie wieder etwas für einen Mann empfinden wollen, doch dafür war es jetzt zu spät.
„Königliche Hoheit?“
Alex verzog das Gesicht, als Hector sich bemerkbar machte. Auch Dottie hatte diesen nicht kommen sehen, und sie wusste nicht, ob sie sich über die Unterbrechung freuen sollte oder nicht.
„König Alexandre-Philippe ist aus Valleder eingetroffen, und die Königin bittet Sie in ihren Salon. Auch die Minister sind anwesend.“
Sofort wurde Alex’ Miene undurchdringlich. „Danke, Hector. Sagen Sie ihr bitte, ich komme gleich.“
Dann blickte Alex sie an. „Ich fürchte, es wird eine lange Nacht, Dottie. Am besten gehe ich jetzt, solange Zoe abgelenkt ist.“
„Gute Idee. Wir begleiten Mark vor dem Abendessen zum Wagen seiner Eltern. Zoe
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