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Mitternacht

Mitternacht

Titel: Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Gehweg vor dem Haupteingang war verlassen. Er sah das hell erleuchtete Foyer durch die Eingangstür.
    An der nächsten Ecke bog er nach Norden ab und in eine Gasse in der Mitte des Blocks. Dieser unbeleuchtete Weg wurde von Bäumen und Sträuchern und Zäunen begrenzt, welche zu den Gärten von Häusern an der Jacobi Street und dem Pacific Drive gehörten, dazu einige Garagen und Schuppen, Gruppen von Mülleimern und einem großen, nicht eingezäunten Parkplatz hinter dem Rathaus.
    Sam trat in eine Nische in einer zweieinhalb Meter hohen immergrünen Hecke an der Ecke des Hofs, der an das öffentliche Grundstück angrenzte. Der Weg selbst war sehr dunkel, aber zwei Natriumdampflampen warfen einen düsteren Schein über den städtischen Parkplatz und offenbarten zwölf Fahrzeuge: vier neue Fords in der nüchternen, kotzgrünen Variante, die für Bundes-, Landes- und Kreis verwaltungen hergestellt wurden; ein Lieferwagen, der das Wappen der Stadt und die Aufschrift WASSERBEHÖRDE trug; ein massiger Straßenreinigungswagen; ein großer Lastwagen mit Holzseiten und Heckklappe; und vier Polizeiautos, allesamt Chevy-Limousinen.
    Dieses Quartett schwarzweißer Fahrzeuge interessierte Sam ganz besonders, weil sie mit VDT-Verbindungen zum Zentralcomputer der Polizei ausgerüstet waren. Moonlight Cove besaß acht Streifenwagen, ziemlich viel für eine verschlafene Küstenstadt, fünf mehr als sich Städte vergleichbarer Größe leisten konnten und sicherlich größtenteils überflüssig.
    Aber in diesem Polizeirevier war alles besser und größer als notwendig, was mit dazu beigetragen hatte, in den Köpfen der FBI-Agenten, die den Tod von Sanchez und den Bustamentes untersucht hatten, lautlose Alarmsirenen losgehen zu lassen. Moonlight Cove verfügte über zwölf Vollzeit- und drei Teilzeitpolizisten, dazu vier Verwaltungsbeamte. Eine Menge Personal. Darüber hinaus erhielten alle Gehälter, die mit denen von Polizisten in Großstädten der Westküste vergleichbar waren, und damit ruinös für eine Kleinstadt wie diese. Sie hatten die besten Uniformen, die besten Büromö bel, eine kleine Waffenkammer voll Faustfeuerwaffen und Gewehren und Tränengas, und - am erstaunlichsten - sie waren in einem Maße computerisiert, um das die Jungs in den Ende-der-Welt-Bunkern des Strategischen Luftkommandos in Colorado sie beneidet hätten.
    Sam studierte in der raschelnden Nische des duftenden Immergrüns den Parkplatz mehrere Minuten lang, um sich zu vergewissern, daß niemand in einem der Fahrzeuge saß oder im dunklen Schatten am hinteren Teil des Gebäudes stand. Vor den erleuchteten Fenstern im Erdgeschoß waren Vorhänge zugezogen, daher konnte niemand von drinnen auf den Parkplatz sehen.
    Er nahm ein Paar weiche, geschmeidige Ziegenlederhandschuhe aus einer Jackentasche und zog sie an.
    Er wollte sich gerade in Bewegung setzen, als er etwas auf dem Weg hinter sich hörte. Ein schabendes Geräusch. Aus der Richtung, aus der er gekommen war.
    Er drückte sich tiefer in die Hecke und drehte sich um, damit er die Ursache des Geräuschs erkennen könnte. Ein blas ser, zerknüllter Pappkarton, etwa doppelt so groß wie eine Schuhschachtel, wurde vom Wind fortgeweht, der immer mehr in den Blättern von Bäumen und Büschen raschelte. Der Karton prallte gegen die Mülleimer, verfing sich darin und verstummte.
    Der Nebel, der vom Wind nach Osten geweht wurde und über den Weg strömte, sah aus wie Rauch, als stünde die ganze Stadt in Flammen. Er blinzelte in den wabernden Dampf und vergewisserte sich zu seiner Zufriedenheit, daß er allein war, dann drehte er sich um und sprintete zum ersten der vier Streifenwagen auf dem offenen Parkplatz. Er war verschlossen.
    Er holte einen Automobilschloßöffner der Polizei aus einer Innentasche, mit dem man ohne weiteres jedes Schloß lösen konnte, ohne den Mechanismus zu beschädigen. Er knackte das Auto, schlüpfte hinter das Lenkrad und machte die Tür so rasch und leise wie möglich zu.
    Die Natriumdampflampen warfen genügend Licht ins Wageninnere, daß er sehen konnte, was er tat, obwohl er über genügend Erfahrung verfügte, daß er auch im Dunkeln hätte arbeiten können. Er steckte den Schloßknacker weg und holte aus einer anderen Innentasche einen Zündschloßschraubenzieher heraus. Er schraubte den Zylinder des Zündschlosses innerhalb von Sekunden heraus, so daß die Drähte freilagen.
    Dieser Teil gefiel ihm nicht. Um den Videodisplay einzuschalten, der am Armaturenbrett des Autos

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