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Mitternachtsfantasie

Mitternachtsfantasie

Titel: Mitternachtsfantasie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Sala
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frage mich, warum sie nicht mitgefahren ist.“
    Maurice miaute unten laut, weil er hinausgelassen werden wollte.
    „Ich komme!“, rief Effie. Für den Moment war der Kater wichtiger als Amelias Angelegenheiten.
    Tyler tat jeder einzelne Muskel weh. Drei Tage hatte er bis zur Erschöpfung gearbeitet, um nachts schlafen zu können – und dann hatte er ständig von der Frau geträumt, an die er doch eigentlich nicht denken wollte.
    Aber er hatte einen Plan. Er wusste, dass Amber im Club gekündigt hatte. Jetzt musste er Amelia Zeit lassen, um die Tatsache zu verdauen, dass Tyler Amber nicht mehr treffen konnte, sodass der Weg für Amelia frei war. Zumindest hoffte er, dass Amelia es so sehen würde. Das war alles, was ihn aufrecht hielt.
    Er starrte auf die Felder mit der reichen Ernte. Es war Zeit, Feierabend zu machen. Widerstrebend drehte er sich zum Haus um, aber er konnte den Gedanken, allein hineinzugehen, kaum ertragen. Heute Abend würde er sich eine Abweichung von seinem Plan erlauben. Er würde telefonieren. Und wenn er Amelias Stimme hörte, würde er vielleicht wissen, ob sein Plan funktionierte oder nicht.
    „Du siehst traurig aus, Liebes“, stellte Rosemary fest, als sie beim Abendessen saßen. „Geht es dir gut?“
    Amelia richtete sich auf, als ihr klar wurde, dass sie die Schultern hängen ließ. „Natürlich, Tante Rosie, aber es ist lieb von dir zu fragen. Hier, nimm noch etwas Kuchen. Tante Witty hat sich heute selbst übertroffen, findest du nicht?“
    Rosemary nickte und nahm noch ein kleines Stück. Wilhemina starrte vorwurfsvoll darauf und sah ihre Nichte dann scharf an.
    Amelia hoffte, dass ihre Tanten ihr nicht auf die Schliche kommen würden. Es war ziemlich leicht, Tante Rosemary abzulenken, aber Tante Witty stand mit beiden Beinen fest auf der Erde und schien mit jedem Jahr noch scharfsinniger zu werden.
    „Du trägst dein Haar ja wieder offen“, stellte Wilhemina nun fest. „Hattest du wieder Kopfschmerzen?“
    Amelia hätte am liebsten geweint. Kopfschmerzen waren ihr kleinstes Übel. Ihr Herz tat so weh, dass es sie wunderte, dass es überhaupt noch schlug. Sie vermisste Tyler. Sie vermisste es, seine Stimme zu hören und sein Lächeln zu sehen. Und vor allem vermisste sie es, ihn zu umarmen. Aber es war allein ihre Schuld.
    Sie seufzte. „Nicht wirklich, Tante Witty. Mir war nur nach einer Veränderung zumute. Tatsächlich glaube ich, dass Veränderungen hin und wieder gut für die Seele sind, meinst du nicht auch?“
    Rosemarys Gesicht hellte sich auf, als ihre Schwester eine Grimasse schnitt.
    „Oh ja“, meldete sich Rosemary zu Wort. „Findest du nicht auch, Willi? Weißt du noch, wie Momma einen neuen Teppich in der Diele wollte und Poppa einen Anfall wegen der Farben bekam? War das nicht komisch? Sie haben wochenlang nicht miteinander gesprochen und bloß, weil du erwähnt hast, dass das Pink in den Blumen dieselbe Farbe hatte wie der kahle Fleck oben auf seinem Kopf.“
    Wilhemina bemühte sich, nicht zu lächeln. Doch es war wirklich komisch gewesen. „Na ja, ich war erst fünf oder sechs, aber Poppa ist nie darüber hinweggekommen.“
    „Weil die kahle Stelle größer geworden ist.“
    Amelia lachte. Egal was sie sonst verlor, sie hatte immer noch ihre Familie, und die würde sie nie im Stich lassen.
    Und dann klingelte das Telefon.
    Alle sahen sich schockiert an. Niemand rief sie jemals nach Sonnenuntergang an. Tatsächlich rief überhaupt selten jemand an.
    „Es ist das Telefon!“, rief Rosemary dann aufgeregt.
    „Das weiß ich“, murmelte Wilhemina. „Aber wer würde um diese Zeit anrufen?“
    Amelia konnte sich nicht mal erinnern, wann das Telefon zum letzten Mal geklingelt hatte. „Es ist erst halb acht, Tante Witty. Und es gibt nur eine Möglichkeit, es herauszufinden. Ich gehe ran.“
    „Nein.“ Wilhemina steuerte bereits auf den Tisch in der Diele zu. „Ich mache das. Und ich werde demjenigen meine Meinung sagen, weil er so spät anruft.“
    Rosemary war bestürzt. Wenn ihre Schwester den Anrufer anbrüllte, meldete er sich nie wieder. Und Rosemary fand es nett, angerufen zu werden.
    „Hallo“, begann Wilhemina in vorwurfsvollem Ton, aber dann nahm ihr Gesicht einen bestürzten Ausdruck an. Sie drehte sich zu Amelia um und sah sie an, als wären ihr gerade Hörner gewachsen. „Es ist für dich. Es ist dieser Tyler Savage!“
    „Oh, gut“, jubelte Rosemary. „Ich liebe diesen Jungen. Er erinnert mich an …“
    Amelia war verblüfft. Sie

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