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Mitternachtsfantasie

Mitternachtsfantasie

Titel: Mitternachtsfantasie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Sala
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sicher, wie sie darauf reagieren sollte.
    „Ihre Haut ist so weich“, flüsterte er. „Ob sie wohl genauso gut schmeckt, wie sie aussieht?“
    Voller Panik wirbelte Amelia herum. „Tyler Savage!“
    Das war alles, was sie herausbekam. All die Jahre hatte er ihre Existenz nicht mal zur Kenntnis genommen, und nun das. Sie wurde nicht schlau daraus. Und was noch schlimmer war – es gefiel ihr. Sie ließ zu, dass dieser betrügerische Halunke mit ihr spielte.
    „Wie können Sie es wagen, so mit mir umzugehen?“, fuhr sie ihn an. „Wir haben bisher ja kaum miteinander geredet.“
    Er zog eine Haarnadel aus ihrer Frisur. „Ich weiß, aber das ist nicht allein meine Schuld. Sie sehen mich ja nicht mal an, wenn wir uns auf der Straße begegnen.“
    „Trotzdem.“ Sie versuchte, sich an ihm vorbeizudrängen.
    Tyler versperrte ihr ohne große Mühe den Weg, ließ die Haarnadel auf den Boden fallen, nahm Amelias Gesicht zwischen seine Hände und beugte sich vor. Seine Nase stieß gegen ihre Brille, und er nahm sie ihr ab und legte sie auf das Regal hinter ihr.
    Amelia war in Panik. „Hören Sie auf, sofort“, flüsterte sie. „Sie haben kein …“
    Das Wort „Recht“ wäre als Nächstes gekommen, aber als Tyler sie nun küsste, konnte sie nur denken, dass es richtig war. Diesen Mann zu lieben war richtig. Ihn zu umarmen war richtig. Amelia war verliebt, und zwar schon lange. Das war alles, was eine Rolle spielte. Und dann erinnerte sie sich. Wo blieb dabei Amber?
    „Amelia …“, sagte Tyler leise.
    Sie taumelte, als er sie losließ. „Was?“
    „Würden Sie heute Abend mit mir zum Dinner ausgehen? Ich würde Sie gern besser kennenlernen. Wenn Sie mir eine Chance geben, könnten Sie mich vielleicht mögen. Was meinen Sie?“
    Oh nein! dachte sie. Sie musste abends arbeiten. Das war schrecklich. Sie konnte als Amber nicht mit ihm ausgehen und als Amelia auch nicht. Das Leben war nicht fair.
    Um Zeit zu schinden, bückte sie sich nach ihrer Haarnadel. „Ich kann nicht. Ich muss … Ich meine, ich habe versprochen …“
    Sie setzte ihre Brille wieder auf und versuchte, nicht daran zu denken, wie es war, in Tylers Armen zu liegen.
    „Schon gut. Ich verstehe“, sagte er. „Sie vertrauen mir nicht, und ich schätze, das ist meine Schuld. Aber ich schwöre, dass mein schlechter Ruf auf unbegründeten Gerüchten basiert.“
    Amelia bemühte sich, ärgerlich zu sein. Erst gestern Abend hatte er sie – nein, Amber – in den Armen gehalten und um etwas ganz anderes gebeten. Was war mit diesem Mann los? Sie konnte ihm nicht vertrauen. Er betrog sie beide.
    „Ich dachte, Sie hätten eine Freundin in Savannah“, begann sie und schluckte dann nervös, als ein seltsamer Glanz in seine Augen trat. Sie hätte schwören können, dass seine Mundwinkel leicht gezuckt hatten, aber vielleicht hatte sie sich auch geirrt.
    „Das dachte ich auch“, antwortete er leise. „Aber offensichtlich will sie nichts mit mir zu tun haben. Ich schätze, wir passen nicht zueinander. Offenbar bin ich nicht ihr Typ.“
    „Das ist nicht wahr!“, rief Amelia und wäre fast in Ohnmacht gefallen, als ihr klar wurde, was sie da gerade offenbart hatte. „Ich meine … na ja, ich kann heute Abend nicht mit Ihnen ausgehen. Wollen Sie diese Bücher oder nicht?“ Sie hielt sie ihm unter die Nase.
    Tyler kämpfte gegen seinen Instinkt an. Der riet ihm, Amelia einfach in die Arme zu nehmen und eine Erklärung zu verlangen. Aber diese Frau war mehr als nur schön. Sie hatte Verstand, und sie war eine Betrügerin. Das war eine Kombination, die ihn mit jeder Sekunde mehr faszinierte.
    „Ich schätze, nein.“ Er ging zur Tür. „Ich weiß eigentlich nicht, was ich will, Amelia. Es ist deutlich, dass die Frauen, zu denen ich mich hingezogen fühle, für mich nicht das Gleiche empfinden. Vielleicht sollte ich einfach aufgeben.“
    Amelia war verblüfft. Wenn sie ihn richtig verstanden hatte, dann hatte er gerade sowohl ihr als auch Amber den Laufpass gegeben.
    „Bloß weil ich heute nicht mit Ihnen ausgehen kann, heißt das nicht, dass ich es nie könnte“, sagte sie plötzlich.
    Tyler blieb stehen, drehte sich aber nicht um. Er traute sich nicht. Dazu grinste er viel zu breit. Er brachte es fertig zu nicken, so als würde er über ihre Bemerkung nachdenken. Dann öffnete er die Tür.
    „Das ist gut“, sagte er ruhig. „Vielleicht habe ich ja irgendwann den Mut, eine neue Abfuhr zu riskieren. Dann melde ich mich. Ich wünsche Ihnen einen

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