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Mitternachtsmorde

Mitternachtsmorde

Titel: Mitternachtsmorde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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anschließend dazu bekennen können. Es sieht ganz so aus, als wäre der Speer verwendet worden, um uns glauben zu machen, dass der Mord von einer Antizeitreisegruppe begangen wurde.«
    »Nicht so schnell«, ermahnte er sie. »Obwohl ich mich anscheinend an dein Tempo gewöhne, weil ich diesmal grob mitbekommen habe, was du mir sagen wolltest. Es sieht so aus, als würde jemand in deiner Zeit entweder versuchen, die Antizeitreisegruppen zu sprengen, oder er versucht, von sich abzulenken.«
    »Aber wer sollte das tun und wozu?« Sie überlegte kurz und sagte dann: »Das ›Wer‹ ist schnell beantwortet: Offensichtlich ist es jemand beim FBI, möglicherweise sogar in meiner Einheit. Das wissen wir. Aber wieso sollte er das tun, es sei denn, dieser Jemand würde einen persönlichen Groll gegen jemanden in einer Antizeitreisegruppe hegen, und selbst wenn, wozu sollte er in diesem Fall unschuldige Menschen töten? Warum schickt er dann unsere eigenen Leute in den Tod?«
    »Weil er es muss«, meinte Knox langsam und angestrengt überlegend. »In so einem Fall würden immer Agenten ausgeschickt, und er kann von dieser Norm nicht abweichen, ohne Aufmerksamkeit zu erregen. Nur warnt er irgendwie seinen Komplizen, sodass die Agenten entweder Probleme bekommen oder getötet werden. Ich tippe, dass dieser McElroy kein wirklich guter Ermittler ist, denn wenn er diesem Typen wirklich auf die Schliche gekommen wäre, wäre er nicht lebend zurückgekehrt.«
    »Es muss einer meiner Vorgesetzten sein.« Nikita fragte sich, ob sie so bleich war, wie sie sich fühlte. »Ich könnte mir vorstellen, dass das Transitlabor für die Dauer dieser Mission vom FBI kontrolliert wird, was es dieser Person eventuell leichter machen würde, Informationen zu versenden oder sogar selbst in den Transit zu gehen, falls eine direkte Kommunikation nötig sein sollte.«
    »Ist dir schon der Gedanke gekommen, dass diese Morde vielleicht gar nichts mit dem Zeitreiseproblem zu tun haben? Falls der Speer nur als Ablenkung dient, dann könnte es bei den Morden um etwas ganz anderes gehen.«
    »Eure Zeitkapsel wurde gestohlen«, wandte sie ein. »Und zwar von jemandem, der durch die Zeit gereist ist, um sie an sich zu nehmen. Wieso sollte er das tun, wenn er sie nicht sicher aufbewahren wollte?«
    »Du gehst davon aus, dass einer von den Guten sie hat.«
    »Ich bin noch hier«, bemerkte sie schlicht.
    Wieder sah er sie eindringlich an und dachte scharf nach. »Wenn der Inhalt der Zeitkapsel zerstört worden wäre und wenn sich etwas darin befand, das die Entwicklung der Zeitreisetechnologie erst ermöglicht hat, dann würde es keine Zeitreisen geben und du wärst nicht hier.«
    »Ganz genau. Solange ich hier bin, existiert das Papier noch.«
    Er sah sie mit nacktem Grauen an. »Du meinst, ich könnte dich irgendwann gerade küssen, und du, also … würdest einfach ausgeknipst?«
    »Theoretisch schon.«
    »Verflucht noch mal, mach das bloß nicht, sonst kriege ich einen Herzinfarkt!«
    »Falls du mich küssen würdest, was aber nicht passieren wird.«
    »Sei dir da nicht so sicher. Aber denk nach: Wer außer den Antizeitreisegruppen könnte verhindern wollen, dass es Zeitreisen gibt? Wem würde das nützen? Und wieso mussten Taylor Allen und Bürgermeister Forbes sterben, die beide nicht die leiseste Ahnung von Quantenphysik haben? Scheiße, so wie ich den alten Bürgermeister kenne, hätte er abgestritten, dass es so etwas wie Zeitreisen gibt, selbst wenn jemand aus der Zukunft direkt auf seinem Arsch gelandet wäre. Er hat noch nicht mal geglaubt, dass die Mondlandung echt war.«
    Nikita blinzelte fassungslos. »Ist es dir damit ernst?«
    »So ernst wie ein Herzinfarkt.« Er hob die Hand zu einem stummen Schwur.
    Sie schwieg einen Moment, während sie zu erfassen versuchte, wie radikal man die Wirklichkeit verleugnen musste, um eine solche Lawine an Beweisen zu ignorieren.
    »Es gibt immer noch Menschen, die glauben, dass die Erde flach ist«, ergänzte er.
    »Ich habe von ihnen gehört. Sie werden in unseren Geschichtsbüchern erwähnt. Als die erste Mondkolonie eröffnet wurde, hat man einen ihrer Sektenführer dorthin gebracht. Danach war er überzeugt, allerdings nicht seine Anhänger. Sie beharrten noch lange darauf, dass man ihn nur durch Theaterkulissen geführt hätte und er nicht wirklich auf dem Mond gewesen sei.«
    »Wie hat man sie schließlich überzeugt?«
    »Der Papst flog auf den Mond.«
    Er starrte sie an und wurde knallrot. Dann stand er

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