Mitternachtsspiele: Ein erotisches Rendezvous / 100 Wünsche hast du frei (German Edition)
Schauer überlief sie.
„Aber um deinetwillen musst du dir sicher sein.“
„Ich weiß, was mein Körper mir sagt.“ In diesem Moment verzehrte sie sich vor Sehnsucht nach Dougs Berührung.
Doug lachte, doch es klang keineswegs amüsiert. „Ich möchte, dass dein Verstand es dir auch sagt. Und das braucht Zeit.“
Es ist wohl eher so, dass du Zeit brauchst, dachte Juliette. So schwer es auch war, sie akzeptierte die Grenzen, die Doug ihr setzte. Allerdings würde sie diese Insel nicht verlassen, ohne diese Grenzen überschritten zu haben. Sie erbebte innerlich bei der Vorstellung, mit ihm zu schlafen, denn sie wusste, dass sie danach nicht mehr dieselbe sein würde.
Er hob die Decke und steckte sie um sie herum fest. Dann beugte er sich über Juliette und gab ihr einen kurzen Kuss. „Gute Nacht.“
Sie seufzte. Zu wissen, was gut und notwendig war, machte den Abschied nicht leichter.
Als das Telefon klingelte, befand Juliette sich in einer anderen Welt. Sie war mit Doug auf einer einsamen Insel, umgeben von hellem Sonnenschein und tropischen Blumen mit den zartesten Blüten – für die Doug eine originelle und erregende Verwendung fand. Sie wollte nicht gestört werden, doch das beharrliche Klingeln hörte nicht auf.
Juliette nahm den Hörer von der Gabel. „Hallo.“ Wenn sie schon geweckt wurde, hoffte sie, dass es wenigstens Doug war.
„Als ich dich auf diese Reise schickte, dachte ich, du würdest dich mal melden. Wie geht es dir?“ Gillians besorgte Stimme war laut und deutlich am anderen Ende der Leitung zu vernehmen.
„Im Paradies sollte es keine Telefone geben“, jammerte Juliette. Andererseits konnte sie nicht bestreiten, dass sie sich freute, von ihrer Schwester zu hören, auch wenn sie gehofft hatte, Doug sei der Anrufer.
Sie schloss die Augen, doch ihr Traum entglitt ihr immer mehr.An seine Stelle trat die Realität in Form eines wegen der Klimaanlage zu kalten Zimmers, eines leeren Platzes neben ihr im Bett und einer anhaltenden Leere in ihrem Innern, weil der Traum viel zu früh geendet hatte.
„Wenn du im Paradies bist, wieso hörst du dich dann so traurig an?“ wollte Gillian wissen.
„Nicht traurig.“ Nur sehnsüchtig nach dem Mann, der gestern Abend viel zu schnell verschwunden war. Juliette setzte sich im Bett auf und ließ sich von den Sonnenstrahlen wärmen, die durch die Jalousien hereinfielen. „Außerdem kann ich mich daran erinnern, dir am Tag meiner Ankunft hier eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen zu haben.“
Gillian räusperte sich. „Na ja, ich war gar nicht zu Hause und hatte zu viel um die Ohren, um zurückzurufen.“
„Du hattest bloß Angst vor meinem Kommentar dazu, dass du, ohne mich zu fragen, diesen Urlaub für mich gebucht und meine komplette Garderobe ausgetauscht hast.“
„War die Idee so schlecht?“
Da Gillian ein wenig unsicher klang, beschloss Juliette, ihrer Schwester nicht weiter zuzusetzen. Abgesehen davon brauchte sie Gillians Rat. „Wahrscheinlich war es die beste Idee, die du in deinem Leben gehabt hast“, gestand sie.
„Wow! So gut? Na ja, ich habe über „Fantasies, Inc.“ in einer Zeitschrift gelesen. Kannst du dir vorstellen, dass es sogar Paare gibt, die nach so einem Urlaub geheiratet haben? Apropos heiraten – oder besser gesagt, nicht heiraten – du solltest wissen, dass Stuart verdächtig still ist, seit du weg bist.“
„Inwiefern? Ich hatte ohnehin keinen Kontakt mehr zu ihm seit unserer so genannten Vereinbarung, dass ich unter allen Umständen Stillschweigen bewahre.“
„Er rief am Tag deiner Abreise an.“
„Er rief mich an?“ Gillian wohnte in Juliettes Haus, um die Reporter von ihrer Spur abzulenken. „Wieso sollte Stuart mit mir zu tun haben wollen?“
„Vermutlich wollte er dich nur überprüfen. Und glaub mir, er hat es mir nicht abgekauft, als ich mich mit Juliette gemeldet habe.“
Trotz allem musste Juliette lachen. „Er kennt uns eben schon zu lange.“
„Sei unbesorgt, ich habe keine Geheimnisse ausgeplaudert. Er hat es noch ein paar Mal versucht und es dann aufgegeben. Aber genau das macht mich misstrauisch.“
Juliette zupfte an der Tagesdecke und fand, dass Gillian aus einer Mücke einen Elefanten machte. „Wie geht es Dad und Mom?“
„Gut. Mach dir um die keine Sorgen. Dad verrät deinen Aufenthaltsort nicht. Sosehr er Stuart auch respektiert, dich liebt mehr.“
Juliette schluckte. „Er wird schrecklich desillusioniert sein, wenn er die Wahrheit
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