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Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Titel: Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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Beschreibung.
    „Die Namen der beiden Männer sind Kurgis und Gabar. Norgana ist eine Cousine von Morgan le Fay.“
    Sie legte ihm eine Hand auf den Arm. Schockiert blinzelte sie ihn an.
    „Du scherzt. Du willst mir erzählen, sie ist mit der mächtigen Fee aus der Artussage verwandt?”
    In einigen Büchern wurde sie auch als Hexe betitelt.
    „Sie ist gefährlich und mit äußerster Vorsicht zu genießen.“
    „Das hättest du eher erwähnen sollen“, sagte sie grinsend. Sie hatte den Zwischenfall genossen und wusste nicht, in welcher Gefahr sie sich befand.
    Der Rat thronte in der großen Halle und saß an einer Seite des Tisches. Sie sollte vor ihnen stehen wie eine Bittstellerin.
    Sie dachte ein paar unaussprechliche Worte. Lior und Nosferat, die an der Wand lehnten, versuchten vergeblich, ein neutrales Gesicht zu bewahren.
    Kendrick biss sich auf die Unterlippe, um sich das breite Grinsen zu verkneifen. Liors Augenbrauen schossen so hoch, dass sie seine Haarlinie berührten.
    Morven schritt auf den Tisch zu, der aus den Überresten der Tafelrunde bestand, ihr sinnlicher Gang war selbstsicher. Kurgis und Gabar hatten den gleichen unbeteiligten Gesichtsausdruck aufgelegt. Norgana hielt den Hass nicht aus ihren Zügen. Morven hatte sich eine mächtige Feindin geschaffen, ihre Feindseligkeit konnte nicht mit dem Vorfall erklärt werden. Dahinter steckte mehr. Die Tuatha Dé Danann bildeten seit Jahrhunderten die Ratsmitglieder.Kendrick hatte vor längerer Zeit ihren König Nuada getroffen. Er war nicht erpicht darauf, ihm erneut zu begegnen, denn er nährte sich von Menschen auf eine unappetitliche Weise.
    War der Rat stark genug, um das Urchaid zu kontrollieren? Steckten sie hinter der ganzen Geschichte? Plante Nosferat, sie zu überführen? Die blanken Gesichtszüge seiner Vorgesetzten sahen aus wie ein spiegelglatter See.
    Morven sank vor dem Tisch im Schneidersitz auf den Boden. Sie drapierte das Kleid über ihren Beinen. Wenn die Ratsmitglieder sie sehen wollten, würden sie aufstehen müssen. Sie sah zu Kendrick hoch und lächelte ihn an.
    Kleines Biest. Es gefiel ihm.
    Ein drohender Ausdruck von Kurgis und Norgana verstummte, ehe sie ein verständliches Wort zischte.
    „Bringt ihr einen Stuhl“, donnerte Gabar. Auf seinem Gesicht lag eine Andeutung Humor.
    „Zwei, ich will, dass mein Gefährte neben mir sitzt.“
    Kluges Mädchen.
    Lior und Nosferat ließen es sich nicht nehmen, Stühle heranzuschaffen.
    Lior beäugte ihren Ausschnitt. Grinsend erwiderte der blonde Lugus Kendricks Blick, er wusste genau, dass Kendrick Eifersucht verspürte. Mit einem Aufseufzen setzte sie sich und umfasste seine Hand. Nur er spürte, dass sie innerlich vor Nervosität zitterte. Sie verbarg es geschickt. Ihre Haut war eiskalt.
    Lior und Nosferat saßen rechts und links von den Ratsmitgliedern. Eine unangenehme Stille füllte den Saal, ehe die Befragung begann.
    Kurgis, das ranghöchste Mitglied, sah Morven an, als wenn er ein interessantes Insekt entdeckt hätte und kaum glauben konnte, was ihm da vor die Augen trat.
    „Dein Name ist Morven Wemyss?“
    „Ich dachte, ihr stellt mir intelligente Fragen. Wenigstens befestigt ihr mich nicht auf einer Streckbank, um irgendwelche Geständnisse zu erpressen.“
    Ihre kalte Hand erwärmte sich.
    Norgana sprang auf und Kendrick hatte noch nie eine Frau gesehen, die dermaßen einer Klapperschlange ähnelte.
    „Wie kannst du es wagen. Ich verlange, dass sie bestraft wird.“
    Zum Glück kannte Morven die Strafen des Rates nicht, sonst wäre sie nicht unbeeindruckt sitzen geblieben. Eine Streckbank, sie hatte keine Ahnung.
    „Reicht mir eine Gerte und ich schlage ihr den Rücken in Streifen.“
    Kendrick richtete sich auf, traf Norganas Blick und sie zuckte zusammen.
    Er wusste, was sie in seinem Gesicht las, sie sah ihren Tod, falls sie Morven nur anrührte.
    „Müssen wir das erneut erörtern?“ Nosferats Stimme hörte man die Ungeduldan. „Ihr könnt sie nicht foltern, selbst wenn es dein sehnlichster Wunsch ist. Zuerst müsst ihr ihren Status anerkennen. Dann erklären wir ihr die Regeln. Übertritt sie eine, denkt über Sanktionen nach.“ Der Oberste der Lugus saß ruhig auf dem Stuhl, sein Tonfall war weich wie geschmolzener Stahl. Wenn sie auf ihrem Standpunkt beharrte, bekam sie es mit Nosferat zu tun. Er sah ihm deutlich an, dass er sie töten würde und auch ihm die Konsequenzen scheißegal waren. Norgana warf ihm einen Blick zu, der kalt wie der Panzer eines

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