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Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Titel: Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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spürte seine Wut deutlich. Morven verbiss sich das seltsame Bedürfnis, ihn zu reizen, seine Kraft und Zurückhaltung zu durchbrechen, die ihn abhielten, sich zu nehmen, was sie ihm anbot. Vielleicht dachte er, sie wäre hässlich.
    Sie biss sich auf die Lippe, als er schnaubte.
    Verdammt!
    Kendrick ließ sie los, sobald sie sich im Inneren des Schlosses befanden.
    „Das Gebäude sieht wie die Unterkunft von Dracula aus.“
    Kendrick zog eine Augenbraue hoch.
    „Vor ein paar Jahrhunderten versteckte er sich im Caisteal vor seinen Feinden.“
    Sie verbiss sich jeden Kommentar, rechnete damit, dass Merlin und Frankenstein den Keller bewohnten. Auf dem Weg in seine Räume hinterließ Morven eine tropfende Schlammspur. Es war nicht die einzige Spur.
    Hoffentlich bekam diese blöde Kuh die Flecken aus der Kleidung nie wieder raus. Kendrick räusperte sich, zog sie überraschend an sich und küsste sie. Das Tattoo flammte auf und er stöhnte gegen ihre Lippen.
    „Meine kleine Gefährtin, mit dir wird es nicht langweilig.“ Er lächelte sie an. Tief in seinen Augen sah sie einen gehetzten Ausdruck. Er hatte Angst.
    Vor ihr? Oder fürchtete er sich vor diesem Gefährtinnenmist? Sie war sich bewusst, dass sie es leugnete. Sie hatte sich schon vor dem Nasgadh unwiderstehlich zu ihm hingezogen gefühlt, jetzt war das Gefühl überwältigend. Es versetzte sie in Unsicherheit und sie kam nicht dagegen an. Zudem machte es sie rasend, dass er sie abwies.
    „Vielleicht sollten wir das Ganze annullieren. Mit dir zusammen zu sein, entspricht nicht meinen Wünschen von einem erfüllten Leben.“ Ihr Satz war eine pure Lüge.
    In ihren Gedanken zitierte sie den Songtext von the Power of Love, damit sie sich nicht verriet.
I’ll protect you from the hooded claw, keep the vampires from your door
.
    Der Blick, den er ihr zuwarf, ließ sie schlucken. Er sah betroffen aus und verbarg es mit einer Maske Desinteresse.
    „Es lässt sich nicht rückgängig machen. Du wirst lernen, was es bedeutet, mit mir verbunden zu sein. Ich versichere dir, Schätzchen, es wird keine angenehme Erfahrung. Jetzt wasch dich und zieh dich an. Ich hole dich ab, wenn wir bereit sind.“
    Seine Pupillen glichen einer stürmischen See. Sie weigerte sich, zurückzuweichen. „Wir befinden uns auf der Isle of Lugus, die mit Schutzglyphen versehen ist. Ohne die Passwörter kannst du nicht flüchten, also erspare uns und dir die Mühe, dich vor deiner Ungeschicklichkeit zu bewahren.“
    Sie unterdrückte den seltsamen Reiz, ihn gegen das Schienbein zu treten und zu reizen, bis er sie endlich nahm.
    Er schlug die Tür zu mit einer Kraft, dass sie befürchtete, die Zarge würde zerbersten.
    Morven hielt sich gerade noch davon ab, mit dem Fuß aufzustampfen. Sie hatte Kendrick nicht verärgern wollen, dennoch hatte sie es bewusst getan. Sein Augenausdruck hatte sie erschüttert, er wirkte verletzt, die gesamte Körperhaltung war die eines enttäuschten und wütenden Mannes. Aber sie konnte nichts daran ändern, hatte er sie doch reingelegt. Sie war an ihn gebunden bis in die Ewigkeit. Die Erkenntnis erschreckte sie, vergrößerte das Gefühlschaos, das ohnehin gewaltig war.
    Alles ging zu schnell. Sie fühlte sich gründlich überfordert, ihre Schwäche zeigte sich durch Tränen, die hinter den Lidern lauerten.
    Sie versuchte, ihre Gedanken unter der Dusche zu sortieren. In ein Handtuch gewickelt trat sie aus dem Badezimmer und blieb wie angewurzelt stehen.
    Kendrick funkelte sie an, wirkte noch bedrohlicher, noch reizvoller. Neben ihm standen Dàn und eine dunkelhaarige Lugus, die verboten sexy aussah.
    „Ich demonstriere dir jetzt, was es bedeutet, meine Gefährtin zu sein. Wenn du nichts für mich empfindest, sollte dir das am Arsch vorbeigehen.“
    Wovon zum Teufel sprach er?
    Bevor sie den Satz zu Ende brachte, lag Bunny in seinen Armen und er küsste sie. Seine Hände wanderten Richtung Top, was den Namen nicht verdiente.
    In dem Moment, als er das Flittchen anfasste, brannte das Tattoo auf ihrer Schulter dermaßen flammend, dass sie nach Luft schnappte. Der Schmerz trat in den Hintergrund. Das Bedürfnis, der Schlampe die Augen auszukratzen, war zu stark, um zu widerstehen. Niemals in ihrem Leben hatte sie eine derart lodernde Eifersucht gespürt. Noch nicht einmal, als sie Brian mit Bethana entdeckt hatte. Sie wollte die Fremde töten. Ihr gesamter Verstand war ausgeschaltet.
    Dàn hielt sie auf, warf sie mit Mühe auf das Bett und presste sie auf

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