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Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Titel: Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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als sie kam. Silberne Tränen rannen ihre Wangen hinunter.
    Das Biest in ihm verlangte, sie zu peitschen, sich zu nehmen, was sie ihm anbot, denn sie mochte Schmerz, wenn er nicht zu hart ausgeführt wurde. Kendrick biss sich auf die Unterlippe, so fest, dass sie blutete. Ließ er die Bestie frei, blieb es nicht bei dieser Art Schmerz, sondern es war Pein, die sie nicht ertragen könnte.
    In Kürze mussten sie dem Rat entgegentreten. Sie benötigten Verstand und Schlagkräftigkeit, denn der Rat war unversöhnlich und besaß einen langen Atem. Norgana lauerte einer Spinne gleich, bereit, sich auf jede Schwäche zu stürzen. Morven war zu unerfahren und ehrlich, um es mit ihr aufzunehmen.
    Alles, was er im Sinn hatte, war sie zu bestrafen, sie zu ficken, sie zum Schreien zu bringen. Ihre Tränen rührten ihn, tief im Inneren wusste er, wases bedeutete.
    Er hatte unzählige Kämpfe bestritten, getötet, gefoltert, Dinge getan, die ihn nicht mit Stolz erfüllten. Sich zu entschuldigen, fiel ihm schwer.
    Er umfasste ihr Kinn, drehte ihren Kopf zu sich, fühlte ihren rasenden Puls und wie das Herz in ihrer Brust hämmerte.
    „Morven, es tut mir leid.”
    Wenn sie ihm jetzt sagte, dass sie ihn hasste, musste er damit leben.
    „Was?“ Verletzt, verwirrt und trotzig sah sie ihn an.
    Anstatt zu antworten, drückte er die Lippen auf ihre. Das Tattoo setzte seine Schulter in Flammen, erfasste ihn, fand den Weg in sein Geschlecht, das schmerzvoll pochend Erfüllung verlangte. Sie stöhnte auf. Er roch ihr Verlangen und sie rieb ihr Becken gegen seins.
    Nur einmal. Er saugte hart an der Brustwarze, ihre Reaktion zeigte ihm, sie mochte es sehr. Das Monster in ihm wollte sie an das Bett ketten, sich aneignen, was sie anbot. Ihre Lust und vor allem den Schmerz aufnehmen. Er hielt ihre Handgelenke in einer Hand, die andere streichelte ihren Körper, die Rundung ihres Bauches, glitt tiefer. Er atmete ihren Duft ein, das Biest in ihm brach fast aus. Sie wollte ihn.
    „Mach mit mir, was immer du willst.“
    Das durfte er nicht.
    Kendrick sprang von ihr, konnte dem Versuch, ihre Gedanken zu lesen, nicht widerstehen. Sie waren zu konfus und rasten durcheinander in ihrem Kopf herum.
    Sie starrten sich an, bewegungslos.
    „Der Rat erwartet uns.“ Er keuchte die Worte, da er mit dem Fluch kämpfte. Verdammt, es wurde jedes Mal schwerer.
    Verwirrung ersetzte ihre Begierde. Es misslang ihr gründlich, es zu verbergen. Er berührte sie an der Schulter, zog mit den Fingerspitzen das Tattoo nach. Sie klammerten sich für Sekundenbruchteile aneinander wie Ertrinkende.
    „Warum sagst du mir nicht, was dich belastet?“
    „Ich kann nicht, Morven.“
    „Ein anderes Mal, Kendrick?“
    Er sah ihre stumme Bitte, sie nicht hilflos zurückzulassen.
    „Flùr, ich verstehe, dass die Situation dich überfordert. Der Rat verlangt eine Stellungnahme. Wir müssen ihm Rede und Antwort stehen. Wir finden ein anderes Mal Zeit, über unser Verhältnis zu reden.“
    Er hoffte es. Sie nickte, gab ihren Widerstand für den Moment auf.
    „Und wenn ich mich weigere, vor sie zu treten?“ Ihre Mimik spiegelte den Abscheu, den sie vor dem Rat empfand.
    „Dann wären wir gezwungen, dich mit Gewalt vor sie zu zerren. Du gehörst jetzt zu unserer Welt. Missachtest du die Regeln, treffen dich harteKonsequenzen.“ Morven war ahnungslos, wie die Konsequenzen aussahen.
    Er sah sie eindringlich an. „Verrate nichts von der Pflegerin und den fehlenden Erinnerungen. Auch das Brandzeichen von Mephistopheles sollten wir für uns behalten.“
    Ihre Emotionen liefen über ihr Gesicht und er verspürte Erleichterung, dass sie sich freiwillig dem Rat stellte oder eher der Schlangengrube, um es mit ihren Worten zu sagen. Sie hatte den Rat mit einem Blick durchschaut.
    „Ich beschütze dich mit meinem Leben, aber bitte versuche, dich zu beherrschen.“
    Sie lächelte ihn an, die Grübchen waren entzückend und es hellte ihre Augen auf.
    Morven wählte ein grünes Kleid, welches ihre Vorzüge betonte. Er betrachtete ihren üppigen Ausschnitt. Am Oberkörper lag es eng an, wurde nach unten hin weiter. Sie war eine talentierte Schneiderin.
    „Der Rat ist eine neutrale Instanz, die den Frieden erhalten soll. Er wacht über Lebewesen, von deren Existenz du bisher nur in Büchern gelesen hast, und die du für Fantasie hältst.“
    Er widerstand der Versuchung, ihr von den Befürchtungen der Lugus zu erzählen. Ihre Beunruhigung war groß genug. Eine Schlangengrube, eine passende

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