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Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren

Titel: Mitternachtsspuren - Mignani, L: Mitternachtsspuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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ihr Gehirn abtastete, hatte er den Namen des Dreckskerls erfasst, der ihr die Zigarette auf dem Rückenausgedrückt hatte, wusste, was geschehen war. Lior hatte ihn aufgespürt und ihm vorhin die Adresse zugesteckt.
    Kendrick betrat das Haus durch die Hintertür. In seiner Hosentasche befand sich eine Packung Zigaretten. Mutter und Tochter versetzte er in Trance, den Abschaum nicht. Sie lagen oben im Schlafzimmer und würden keine Erinnerung an ihn haben. Im Kopf der Zwölfjährigen fand er Furcht vor ihrem Vater, noch hatte das Schwein es nicht durchgezogen, stand dicht davor. Die Mutter ahnte etwas, ignorierte es geflissentlich. Kurz spielte er mit dem Gedanken, sie zu töten. Aber dann wäre die Tochter eine Waise.
    Der Scheißkerl lag nackt auf dem Küchentisch, geknebelt und mit Plastikbindern an die Tischbeine gefesselt, die Augen waren weit aufgerissen, sie sprangen fast aus den Höhlen, als Kendrick sich über ihn beugte. Er zündete die erste Zigarette an.
    Der Geruch von Pizza stieg in seine Nase. Seine Gefährtin lächelte den Pizzaboten an und legte eine Hand auf seinen Unterarm. Der Mistkerl starrte ihr in den Ausschnitt. Eifersucht überrannte Kendrick. Die kleine südländische Ratte wich einen Schritt zurück, denn er stürmte auf ihn zu. Kendrick schob Morven zur Seite. Gott, sie konnte meisterhaft dunkle Blicke austeilen.
    Luigi stand auf dem Namensschild. Er trat näher, nahm Luigi jede Gelegenheit, auszuweichen, da er den Küchentisch im Rücken hatte.
    Gigante Idiota
, entnahm er seinem Hirn.
    „Was hast du gesagt?“
    Bist du verrückt? Wenn du ihn anrührst, zerschmelze ich dein Gesicht!
    Kendrick griff langsam in die Innenseite seiner Lederjacke, eines musste er der Knoblauchzehe lassen, feige war er nicht, kaum größer als Morven, aber er starrte Kendrick geradewegs in die Augen.
    „Reicht das?“ Er drückte Luigi einen Schein in die Hand.
    Luigi nickte, zog seine Jacke gerade, warf Morven noch einen Blick zu und ging die Hüften schwingend zur Tür. Die Jeanshose klebte an seinem Hintern.
    „Ciao, Morven.“
    Cretino!
    Morven baute sich vor Kendrick auf, atmetet tief ein und aus. Die Röte der Wangen setzte sich auf ihrem Hals fort, breitete sich bis zu ihrem Dekolleté aus. Sie sah entzückend aus. Sie stach ihm einen Finger zwischen die Rippen.
    „Du!“
    In diesem Moment betrat Dàn die Küche.
    „Ich könnte ein Pferd essen.“ Er öffnete einen der Pizzakartons. Ihr Magen reagierte mit einem lauten Grollen und peinlich berührt sah sie ihn an.
    „Morven, sei ein Schatz. Bitte deck den Tisch, ich muss eine kleine Unterredungmit Kendrick führen“, sagte Dàn ruhig. Er legte den Arm um Kendricks Schultern und schob ihn fast mit Gewalt ins Wohnzimmer.
    „Warst du nicht im Club? Ich spüre deinen Hunger, du hast dich nicht unter Kontrolle.“
    Kendrick warf ihm einen giftigen Blick zu.
    „Ich war da, vergeblich.“
    Dàn grinste ihn blöd an. Er unterdrückte den Reiz, ihm auf die Nase zu schlagen. Dàn grinste noch blöder, forderte ihn stumm auf, es zu versuchen.
    „Du kennst die einzige Lösung für das Problem. Du liebst sie.“
    Kendrick schnaubte. Dàn sprach unbeeindruckt weiter.
    „Die Bestie in dir gewinnt. Bring die Angelegenheit in Ordnung, ehe Nosferat dich zwingt. Er denkt nicht zweimal darüber nach, Morven nackt an eine Stange zu binden, dich zusammen mit ihr in den Raum einzusperren.“
    „Sie verachtet mich.“
    Dàns Augenbrauen schossen nach oben. Ein Ausdruck äußerster Belustigung lag auf seinem Gesicht.
    „Diese Art der Verachtung nehme ich jederzeit in Kauf. Das glaubst du doch nicht, was du da von dir gibst. Sie hat dich begehrt, noch bevor wir sie mit dem Tattoo versahen. Und jetzt gehen ihre Gefühle über pures Verlangen hinaus. Du solltest sie nicht unterschätzen.“ Er sah ihn beschwichtigend an. „Sie ist anders als Katha. Sie mag es, wenn du ihr den Arsch versohlst. Warum riskierst du es nicht und findest heraus, wie weit du gehen kannst.“
    Das mochte sein, aber falls er ihr antat, was er tun musste, würde sie ihn hassen und daran zerbrechen. Genau wie Katha.
    Morven starrte ihm nach. Er trieb sie in den Wahnsinn mit seiner dunklen Aura, seinem verruchten Lächeln. Die silbernen Funken in seinen Augen zogen sie an. Dann lächelte sie. Er war eifersüchtig, das hatte er nicht verbergen können. Ein Plan reifte in ihrem Gehirn.
    Sie spürte ihn, ausgehend von dem Tattoo. Es füllte sie von innen heraus, als bildete er einen Teil ihrer

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