Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)
gesorgt. Früchte der Oase , und ein paar knusprig gebratene Tiere. Es soll euch an ni chts mangeln. Außerdem sollt ihr euch am guten Wasser, das diese Oase uns schenkt, laben.«
Er setzte sich mit übereinandergeschlagenen Beinen auf ein Kissen und wies den Gefährten, sich ebenfalls zu setzen.
Daraufhin wurden Speisen in das Zelt getragen und Krüge mit frischem Wasser. Ma’murd zog das Leinentuch von seinem Gesicht. Hager und schmal geschnitten, d ie Haut dunkelbraun und die Haare nicht länger als eine Fingerbreite, d ie Nase war die eines Raubvogels , und der Mund zeigte volle Lippen. Als er, während er an einem Knochen nagte, aufsah, trafen sich ihre Blicke. Bob war versucht, den Kopf zwischen die Schultern zu ziehen, doch er unterließ das. Er starrte den Anführer an und staunte über die Wärme in den dunkelbraunen Augen.
Ma’murd wischte sich den Mund mit einem Tuch ab und sagte mit sanfter Stimme: »Ihr nennt Euch Bob ...«
»Der Häuptling der Barbs!«, fügte Bama resolut hinzu.
»Bob, der Häuptling!«, sagte Ma’murd. »Das gefällt mir. Also seid ihr das Oberhaupt der Barbs?«
»Ja, das bin ich«, gab Bob zurück und straffte sich.
»Wir bewundern euch. Euer Volk und die Konsequenz, mit der ihr lebt. Wer, bei den Göttern der Wüste, tut so etwas noch? Jedes Volk von Mittland wurde früher oder später okkupiert und den Werten von Dandoria unterworfen, doch ihr lebt, wie es euch gefällt. Auf einer kleinen Insel. Ihr seid Nomaden, obwohl ihr euch nicht von der Stelle bewegt, aber ihr habt eure Zelte dort aufgeschlagen, wo es euch gefällt. Und dort lebt ihr den Tag.«
»Ja«, sagte Bob. »So sind wir. Und wir sind damit glücklich.«
»Was verschlägt euch in diese Region?«, fragte Ma’murd.
»Wir begegneten den Dunklen Brüdern«, sagte Laryssa.
»Den Brüdern?« Ma’murd hob die Brauen.
»Ja, wir begegneten ihnen - und wir fanden ein geheimes Portal«, erklärte Laryssa.
»Aha. « Ma’murd verscheuchte mit einer schnellen Handbewegung einen seines Stammes, der es wagte, den Kopf durch die Zeltöffnung zu stecken. »L’ch m’lch a‘na!«
Wer, fragte sich Bob, waren die Brüder ?
»Sie sind unterwegs?«, fragte der Anführer der Fardas.
»So ist es«, antwortete Laryssa. »Sie planen dunkle Dinge. Ich vermute, sie über fallen Dandoria.«
Ma’murd wischte sich über die Augen , und sein Gesicht wirkte besorgt. »Schlimm genug, dass ihr in diese Region verschlagen wurdet. Aber noch schlimmer ist, dass die Brüder das geheime Portal gefunden haben.«
»Das heißt, bei allem Respekt ...«, sagte Laryssa. »Ihr wisst nicht, wo es ist?«
»Nein«, gab Ma’murd zurück. »Wir wissen es nicht. Es ist und bleibt unauffindbar.«
Bob hatte die Nase voll. »Wir mussten gegen unsere Spiegelbilder kämpfen , und Laryssa sagte, wir hätten es mit Fardas zu tun. Sie wollte uns einiges darüber berichten , doch mein Weib und ich wissen nichts. Ich meine, es wird Zeit, dass wir informiert werden. Ihr, Ma’murd, gebt an, der Anführer der Fardas zu sein. Werdet Ihr Euch auch gleich in Rauch auflösen und aussehen wie wir?«
Ma’murd lächelte. Er blickte Laryssa an. »Mir scheint, Ihr kennt die Geschichte?«
»Ich las darüber.«
»Ach? Könnte es sein, das Ihr Nordengrols Worte kennt?«
»Ja, woher wisst Ihr von ihm?«
»Er lebte eine Weile bei uns. Ein moralisch abscheulicher Mann, aber sehr intelligent und wissbegierig .«
»Sprach er die Wahrheit?«
»So wie ich ihn erlebte, glaube ich nicht, dass er log. Allerdings mochte er keine Frauen. Aber das werdet Ihr wissen, nicht wahr?«
Laryssa lächelte , und Bob durchfuhr es heiß. Dieses Lächeln ... So verhielten sich Menschenfrauen, wenn sie ... sich verliebten!
Und Ma’murd?
Er lächelte zurück und griff nach ihren Fingern. »Ihr seid eine wunderschöne Frau.«
»Und Ihr ... seid ein ...«
Bob kam sich übergangen vor. Er setzte seinen Trinkbecher ab und sagte laut: »Ich möchte auf der Stelle erfahren, was es mit den Fardas auf sich hat!«
Bama musterte ihn von der Seite, lächelte und schwieg.
Bob sagte: »Wir wandern durch einen Wald und werden von unseren Spiegelbildern angegriffen. Wir erkämpfen unseren Weg und gelangen in die Tote Wüste. Bei Bross und Broom, wir haben Recht darauf, zu erfahren, was los ist.«
Bama schnaufte und drückte Bobs Oberarm, was so viel hieß wie: Immer mit der Ruhe!
Ma’murd schenkte Bob seine ganze Aufmerksamkeit. Er nippte an seinem Wasserbecher, danach beugte er sich über
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