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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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präzise, zu ...«
    »Künstlich?«, fragte Haker.
    »Ja, so kann man es sagen. Um bei Ökliz‘ Beispiel zu bleiben. Dieser Bau ist nicht gewachsen .«
    »Außerdem hat man Angst vor dem Tempel«, sagte Ökliz.
    »Wie kommst du darauf?«, fragte Frethmar.
    »Ich wittere Angst. Schweiß, der hier vergossen wurde. Sehnsüchte, die nicht erfüllt wurden. Und ich wittere etwas, dass nicht dazugehört, eine Störung. Es ist schwer zu erklären.« Der Bailiff streckte sich und fuhr fort. »Ich nehme ... Hartheit wahr, etwas Tiefes und Dunkles, und dazwischen schwingt etwas ... Helles, Elegantes ... es ist sehr diffus.«
    »Der Lichtwurm«, murmelte Frethmar.
    »Vielleicht«, gab Haker zurück.
    »Wie kommen wir da rein?«, fragte Frethmar.
    »Indem wir die Tür öffnen«, antwortete Haker und ging voran. Auf halbem Weg blieb er wie angewurzelt stehen und drehte sich um. Sein Gesicht war eine verzerrte Fratze und seine Augenbrauen bildeten ein hartes V .
    Impulsiv griff Frethmar zu seiner Axt und zog sie, während er den Kopfjäger beobachtete.
    »Ihr wollt mir Stronk nehmen, gebt es zu«, zischte Haker.
    »Unsinn, das hat niemand vor«, gab Frethmar zurück und ließ seine Hand warnend auf dem Axtstiel liegen.
    »He - He!«, quiekte Ökliz. »Merkt ihr nicht, was geschieht? Je mehr sich Haker dem Tempel nähert, desto zorniger wird er.«
    »Das siehst du so, du Ratte«, knurrte Frethmar. »Aber ich sehe einen hageren Kerl, der meinen Freund töten wollte.«
    Ökliz sprang auf und nieder. »Ich verzeihe dir die Ratte, du tumber Zwerg. Aber begreife doch ...«
    »Ich wüsste nicht, was ich begreifen soll «, stieß Frethmar hervor. »Er hat mir meinen Freund genommen.«
    »Gar nichts hat er!«, schrie Ökliz.
    »Und ob, Wiesel!«
    Der Bailiff zerrte Frethmar an den Stiefeln. Er stemmte sich dagegen, doch der Zwerg stand wie angewurzelt, genauso wie Haker. Sie starrten sich an.
    »Was hast du vor, Vierbeiner?«, wetterte Frethmar.
    »Komm etwas weg vo m Tempel. Bitte, Fret. Tu e mir den Gefallen.«
    »Und deshalb reißt du an meinen Hosenbeinen und stemmst dich gegen meinen Stiefel?«
    »Was soll ich denn sonst tun? Dir das Ohr abbeißen?«
    Frethmar zückte die Axt. »Soll ich dich zerstückeln, Wiesel? Du drohst mir?«
    »Oh, liebe Güte, Vater Baum, helfe mir. Niemand will dich provozieren, Fret.«
    »Dann lass mich mit dem Kopfjäger austragen, was notwendig ist.«
    Haker hatte die ganze Zeit geschwiegen. Er zückte seinen Dolch. Frethmar hatte zur Genüge gesehen, wi e flink der Albino es handhabte und zog den Kopf zwischen die Schultern.
    »IHR SEID UNTER DEM EINFLUSS DES TEMPELS!«, kreischte der Bailiff, so laut er konnte. »HÖRT AUF! HÖRT BITTE AUF!«
    Haker blinzelte und ging zu Frethmar, langsam und mühevoll, als stemme er sich gegen einen Sturm. Er nagelte Frethmar mit seinem Blick fest und schubste ihn weg, was der Zwerg mit sich gefallen ließ, denn in seinem Kopf hallten die Worte des Bailiffs wider.
    Und anderes.
    Du bist DER!
    Haker steckte überraschend den Dolch weg . Er entfernte sich vom Tempel und Frethmar folgte ihm. Schwer sagte der Kopfjäger: »Der Tempel beeinflusst uns. Seine Schwingungen machen uns zu Bestien. Merkst du, wie sie uns verlassen, umso weiter wir vom Tempel weg sind? «
    Frethmar bekam einen klaren Kopf und murmelte entschuldigend: »Das ... das will ... will ich nicht.«
    »Ich auch nicht, Fret.« Es war das erste Mal, dass Haker ihn Fret nannte , und der Zwerg lächelte verkrampft. »Wer weiß, was wir uns als Nächstes antun?«
    »Nichts, wenn wir aufpassen«, sagte Haker.
    Ökliz sprang auf eine Mauer, die einen Weg begrenzte, der sich um den Tempel schlang. »Ich schätze, keiner von euch kann da rein – abgesehen von mir.«
    Frethmar streichelte dem Bailiff den Nacken und seufzte: »Offensichtlich ist es so.«
    »Aber vergesst später nicht, dass ich der Held der Geschichte bin«, keckerte Ökliz.
    »Das werden wir gewiss nicht tun«, sagte Haker. »Aber zuerst musst du gesund zurückkehren.«
    »Und wonach suche ich?«, fragte Ökliz.
    Frethmar rieb sich den Bart und ein paar Tränen aus den Augen. »Nach einem fetten hässlichen weißen Wurm.«
    »Und was ist, wenn ich ihn gefunden habe?«
    Frethmar lachte hart. »Klemm ihn dir unter den Arm und laufe so schnell, wie du kannst.«
     
     
    Letztendlich hatten sie sich darauf geeinigt, dass Öklizaboraknorr sozusagen die Vorhut bilden sollte, um zu erforschen, ob der Lichtwurm überhaupt im Tempel war.
    Der Bailiff sprang

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