Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)
hörte ich , und man sagt, ein starker , blonder Barbar habe ihn getötet. Kann es sein, dass mein Sohn den König von Dandoria tötete? Hah! Ich bin fast sicher, dass man dich meint. An jedem Gerücht klebt ein Fetzen Wahrheit. Außerdem hatte man Snækollur gefangen, der jedoch entkam. Und mit ihm kamst du zurück in den Norden, nachdem ich ihn schickte, um den König zu entführen. Das alles ist eine sehr seltsame Geschichte. Snækollur entkam und ihr beide zusammen ... Sehr merkwürdig, das alles. Seitdem ist der zweite Mann von Dandoria irgend so ein Elf, dessen Namen ich vergessen habe, Druill oder so ... er ist verschwunden und mit ihm eine Handvoll Soldaten. Du hast keinen guten Ruf in dieser Stadt. Sollte ich mich in dir getäuscht haben? Bist du grausamer und berechnender als ich dachte?«
»Deshalb ... soll ich ... leben?«
»Ich glaube, du hast Ähnliches geplant wie ich, deshalb weiß ich, dass wir sehr gut harmonieren. Ich scheine mich wirklich in dir getäuscht haben.«
Connor wollte alles erklären, wollte die Wahrheit ans Licht bringen, aber der Arm loderte, als stände er in Flammen.
Die Tür sprang auf , und ein junger Mann trat ein. Sein blaues Gewand blendete Connor und sein glattes weißes Haar ebenso.
»Nicht ... abschneiden«, wehrte er sich.
Der Heiler beugte sich über Connor und befreite den Arm von den schmutzigen Leinentüchern. Er runzelte die Stirn. »Wie viel zahlt Ihr?«
»Was willst du damit sagen, Heiler?«
Connor hörte die zornige Stimme seines Vaters und atmete auf. Also ging es um den Preis. Wenig Gold, und der Arm war ab, viel Gold und der Heilzauber würde wirken.
»Also, Heiler, rede!«, donnerte Korgath.
Der schmale Mann wich zurück, dann überzog ein mildes Lächeln sein Gesicht. »Es ist alles eine Frage des Preises.«
»Warum?«
»Ihr müsst entscheiden: Mit oder ohne Betäubung?«
19
Wandrom Hard war elend zumute. Sein Schädel klopfte , und er spürte jede Bewegung des Schiffes. Zu viel Brandwein.
Er sagte sich, das sei besser, als nichts zu empfinden .
Er quälte sich von seiner Schlafstatt, reinigte sich über einer Schüssel und kleidete sich an. Leidlich gepflegt betrat er das Deck.
Alles war wie immer.
Die Abraxas segelte in sicheren Gewässern.
Die Hingerichteten hatte man dem Meer übergeben , und alles schien in bester Ordnung. Hard nickte seinen Offizieren zu und ging zurück in seine Kajüte. Er breitete die Karte auf dem Tisch aus und studierte sie.
Wenn er ihr Glauben schenken konnte, befand sich sein Schiff ganz in der Nähe eines Portals. Er hatte vergessen, Ronsbecker nach den Symbolen für die Portale zu fragen, da diese unterschiedlich aussahen . Wichtig war, dass er eines dieser Portale austesten musste ... unbedingt testen musste!
Er brauchte Gewissheit. Nur so würde er den Piratenschatz finden und mit ihm und den Piratenschädeln auf Eis nach Dandoria zurückkehren. Die Macht, die Ronsbecker ihm versprochen hatte, begriff er noch nicht wirklich, aber den Reichtum, den ihm diese Karte verhieß, begriff er durchaus. Und die Ehre, die ihm zuteil würde.
Hard befahl den Ersten Steuermann zu sich.
»Hierhin segeln wir«, sagte er.
Der Offizier blickte staunend von der Karte auf. »Die Karte des Piraten?«
»Ja«, gab Hard knapp zurück.
»Was bedeuten diese Zeichen, Käpten?«
»Das werden wir wissen, wenn wir den Punkt erreicht haben.«
»Besteht Gefahr für das Schiff und die Mannschaft?«
Hard lächelte. »Wie kommt Ihr darauf?«
»Wir alle haben gehört, was der Pirat zu Euch sagte. Er sprach von Portalen.«
»Und eines davon steuern wir an.«
»Und wohin wird es uns bringen?«
Hard blickte wieder auf die Karte und fuhr mit seinem Finger eine feine Linie entlang. Er tippte auf eine Stelle. »Wenn mich nicht alles täuscht, müssten wir hier im Süden landen.«
»Aber ...« Der lang gediente Offizier räusperte sich. »Was geschieht, wenn wir das Portal durchquert haben?«
Hard hob seine Handflächen vom Tisch und kniff die Augen zusammen. »Hört mir genau zu, Laberdy. Ich könnte Euch den Kurs befehlen, ohne Rückfragen zu akzeptieren, versteht Ihr?«
»Aye!«
»Aber wir segeln seit fünf Jahren gemeinsam und haben manches miteinander erlebt.«
»Aye!«
»Ich habe Euch noch nie in Gefahr gebracht. Ihr wisst, dass auf meine Nase stets Verlass ist.«
Offizier Laberdy nickte.
»Nun stellt Euch vor, wir werden durch diese Portale so beweglich, dass kein Piratenschiff mehr vor uns sicher ist. Unsere
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