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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Bailiff. »Das glaube ich nicht. Wer hier lebt und Mittland mit offenen Augen sieht und mit weitem Herzen erlebt, muss es lieben.«
    Frethmar schwieg.
    »Was bedeutet es, dass du der bist?«, stellte der Bailiff die Frage, mit der Frethmar schon lange gerechnet hatte.
    »Diese Frage beschäftigt mich schon lan ge .«
    Öklizaboraknorr seufzte. »Das ist schrecklich!«
    »Oder es ist ein weiterer böser Streich, den uns die Götter spielen.«
    »Gewiss nicht, sonst hätte Steve das nicht gesagt. Er hat vielleicht sein Leben für uns gegeben. In so einer Situation lügt man nicht.«
    Frethmar grinste schief. »Du bist ein verdammt kluger Kerl.«
    »Ich wurde von Vater Baum erzogen.«
    »Vater Baum ...« Frethmar zog die Brauen zusammen. »Ich beneide dich um ihn.«
    »Pah, das solltest du nicht tun. Es ist manchmal ganz schön feucht in einem Baum.«
    »Das meine ich nicht. Was ich meine, ist, dass er dir Weisheit schenkte, Gedanken, die ich erstmals bei Agaldir kennenlernte , und von denen ich gerne noch mehr gehabt hätte. Jeder dieser Gedanken war für mich ein Segen un d führte mich tiefer zu mir hin .«
    »Vater Baum sagte einst, die Jugend sei die Zeit, um Weisheit zu lernen und das Alter die Zeit, sie auszuüben. Ich glaube, damit meinte er, dass niemand von dir erwartet, dass du als junger Zwerg oder Bailiff oder Mensch oder so , schon alles weißt.«
    »Dein Vater Baum hatte vermutlich Recht.«
    »Also würde er jetzt sagen, dass du nicht hadern sollst. Alles kam, wie es richtig ist. Denn er sagte auch, Weisheit sei der Ursprung der guten Werke, und wie man an dir sieht, hatte er auch damit Recht.«
    Frethmar schwieg.
    »Oder hättest du als junges Großmaul diese Verantwortung auf dich genommen?«
    Der Zwerg schüttelte still den Kopf. Dann sagte er: »Wenn ich mit dir rede, ist es manchmal, als spräche ich mit Agaldir.« Er lachte hart. »Vielleicht ist der Blinde Magister in dir wiedergeboren worden?«
    Öklizaboraknorr keckerte. »Bestimmt nicht. Ich würde mir nie so viele Runenzeichen in die Haut ritzen lassen und einen Rock mit Karomustern würde ich auch nicht tragen. Wie würde das aussehen, he? Ein Bailiff mit Röckchen?«
    Nun lachte Frethmar herzhaft. »Aus dir soll mal einer klug werden, du Kröte.«
    »Besser Kröte als Biber«, keckerte Öklizaboraknorr.
    Connor kam zu ihnen. »Gute Stimmung im Angesicht des Todes?«
    »Galgenhumor, mein Freund«, sagte Frethmar und wurde wieder ernst.
    Der Barbar betrachtete Zwerg und Bailiff und lächelte.
    »Setz dich zu uns«, sagte Frethmar. Er genoss die Zeit mit Connor, mit jedem der Gefährten, denn es konnten stets die letzten Momente sein.

17
     
    Bluma bäumte sich auf.
    Ihre Schmerzen waren unerträglich. Es war, als würde jemand mit riesigen Händen in sie hinein greifen und sie wie ein gekochtes Stück Fleisch auseinanderreißen.
    Sie schrie nach innen.
    Halte durch! , murmelte der Teich.
    Ich kann es nicht!, wollte Bluma sagen, aber sie war nicht in der Lage, diese Worte zu formulieren.
    Du bist die Eine!
    Sie wünschte sich nur eines: Dass es vorbei sei. Endlich vorbei. Nie wieder Schmerzen, und sie griff nach den Fäden, die sie umgarnten, Fäden, die die Farbe verloren hatte , die wie graue Taue wirkten. Sie war die Mutter , und die magischen Fäden waren ihre Kinder, doch nun schien es, als hätten sich die Kinder abgewandt, als ließen sie Bluma alleine mit sich und der Pein.
    Einige wenige, blau, rot oder gelb, noch immer schimmernd und weich und aktiv, stupsten sie an, verknoteten sich, schienen gegen ihre grauen Brüder und Schwestern aufzubegehren, wollten nicht von Bluma lassen, waren die reine und gute Magie, die sie das erste Mal geflochten hatte, als sie zu Murgon nach Unterwelt ging und die sie letztendlich gerettet hatten.
    Es waren ihre Kinder , und es wurden weniger.
    Sie versuchten , aus ihrer geringen Fülle ein Netz um sie zu spannen, ein Licht, das sie schützte, aber sie konnten nicht verhindern, dass das Grau, welches an verschiedenen Stellen in ein hässliches Schwarz überging, Bluma durchdrang und ihr Schmerzen bereitete, die ihr bald den Verstand kosteten.
    Halte durch! Es gibt noch IHN!
    Als sie zur Wasseroberfläche emporblinzelte, nahm sie wahr, dass die Höhlenwände dunkel geworden waren und Steve noch immer bewegungslos am Ufer lag. Sie hätte ihm gerne geholfen, doch sie durfte ihren Platz nicht verlassen. Würde sie das jetzt tun, leistete sie den Fardas Vorschub , und die Dunklen Brüder würden über

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