Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)
das Spiel der Götter nicht.« Er spuckte aus , und sein Gaul tänzelte.
Die Pferde scheuten , und Bob brachte seines nur mühsam unter Kontrolle, wohingegen Frethmar, der ebenfalls nicht gerne ritt, sein Pferd gut in der Hand hatte. Bama hockte erstaunlich ruhig auf ihrem Gaul , und Laryssa schien mit ihrem Schimmel wie verwachsen zu sein.
Nach dieser Schlacht kam die große Dunkelheit.
Doch wenigstens wehrten sie sich und nahmen nicht hin. Das waren sie sich, dem Mittland und Bluma schuldig!
Ihre Gesichter deuteten in dieselbe Richtung.
Ihre Profile waren hart wie Stein.
Eines neben dem anderen, in einer Reihe, sodass es wirkte, als würden sie zu einem einzigen Profil verschmelzen, zu einer Silhouette der Courage und des Mutes.
Die Schlacht begann, als die Sonne aufging.
Solange dauerte es, bis Bewegung in die dunkle Dämonenmasse kam. In der Nacht schienen sie nicht kämpfen zu wollen, doch nun war die Nacht vorbei.
Über Dandoria lag ein milder , roter Hauch , und die Vögel erwachten motiviert, sangen ihr Morgenlied und freuten sich auf das, was kommen mochte, wenn es nur kein Greifvogel war.
Die Schlacht begann, als die Sonne aufging.
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Die im Sonnenschein schwarz wirkende Wand des Bösen schob sich die Anhöhe herunter und näherte sich langsam, aber unaufhaltsam Dandoria.
Die Pferde der Gefährten wurden unruhig.
Frethmar wog seine Axt, Laryssa ihren Bogen, Haker s eine Armbrust, Connor sein Schwert, Bob seinen Knüppel, Bama ihren Stab und Ökliz prüfte sein Blasrohr und legte die Pfeile zurecht.
Als schäme sie sich, verschwand die Sonne hinter grauen Wolken , und es wurde kühl. Ein seltsamer und strenger Geruch ging von der Mauer aus, die sich Richtung Dandoria schob. Am schlimmsten war, dass die Annäherung der Fardas völlig geräuschlos vor sich ging. Alles, was sie berührten, verdorrte unter ihnen, und die unzähligen kleinen Tiere, die den Tod fanden, hatten keine Zeit, um einen letzten Schrei auszustoßen.
»Was ist mit Bluma?«, ächzte Bob. Alle Angst hatte ihn verlassen. Die einzige Furcht, die geblieben war, war die um seine Tochter. Ansonsten fühlte er sich kalt und bereit zum Kampf. Bald würden sie wissen, welchen Zauber Steve um sie gewoben hatte. Er hatte es ihnen nicht mehr sagen können.
»Sie stirbt«, stieß Bama hervor. »Sie hat keine Kraft mehr. Sie gibt auf, sonst würde das hier nicht geschehen.« Fragend blickte sie Darius an. Dieser nickte ernst und betrübt.
»Wie lange noch? Wann sind sie bei uns?«, hauchte Laryssa.
»Zehn Minuten vielleicht, wenn sie nicht schneller werden«, sagte Darius.
»Zehn Minuten«, echote Bob, der sich an die Hohe Zeitmessung inzwischen genauso gewöhnt hatte, wie an die Hohe Sprache.
»Kommt«, befahl Haker und trieb sein Pferd an. Nebeneinander ritten sie der Wand entgegen, einem Grau, das sich über ihnen aufzutürmen schien wie die Wasserfront eines Tsun ami , die alles unter sich begräbt.
»Eine Welle des Bösen«, sagte Connor.
»Wartet«, gab Haker ein Zeichen. Sie hatten Schwierigkeiten, die Pferde ruhig zu halten , und es dauerte eine Weile, bis die Reittiere begriffen hatten, dass es für sie keinen Ausweg gab und sie zu gehorchen hatten. Schaum spritzte aus Mäulern, Köpfe rissen an Kandaren.
Sie blieben stehen.
Atmeten schwer.
Noch wenige Minuten.
Was würde dann geschehen?
»Bluma«, ächzte Darius. »Bluma, bleib tapfer!«
Bluma, bleib tapfer!
Es war seine Stimme. Die von Darius , und sie sprach ihr Mut zu.
Bluma sauste im Wasser hin und her. Die Oberfläche brodelte, und über die Wände der Höhle huschten Blitze. Bluma war längst über den Schmerz hinweg, nun gab es nur noch sie und das Dunkle. Und die Schwäche, die von ihr Besitz ergriff, ihr den Atem raubte, ihr Herz fast zerriss und sie ausspuckte wie einen Obstkern.
Sie würde aufgeben müssen.
Sie konnte nicht mehr.
Es war zu viel für sie.
Bitte, Bluma, halte sie fern von uns!
Wieder Darius‘ Stimme. Eine Stimme voller Furcht und Hoffnung. Warum erwachte Steve nicht? Er konnte vielleicht helfen, doch der Junge schlief regungslos – oder war er schon tot?
Bitte, Bluma!
Nun war es keine Stimme mehr, sondern es waren Gedanken, die sich an ihr brachen wie Wasser am Riff, wie Wind am Fels, oder wie Sonnenstrahlen im Sand, während sie schwamm und schwamm, damit die wenigen bunten Fäden, die Überreste ihrer Magie, sich bewegen konnten, weil sie sie bewegte, als schüttele man einen Eimer mit toten Fischen, um
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