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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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»Es bleibt zu hoffen, dass er es überlebt. Er schläft , und ob er jemals wieder erwacht, wissen nur die Götter.«
    Bob grunzte. »Wer sagt uns, dass der Zauber wirkt?«
    »Soll ich dich verletzen, um das zu prüfen?«, fragte Darius.
    »Nein«, antwortete Bob knapp. »Das hieße, mit Steves Vertrauen zu spielen.«
    Über der Anhöhe ging die Sonne auf , und die Mauer der Fardas wurde im Licht dunkler, als fräße sie die Helligkeit und absorbiere sie. Sie warfen lange Schatten und bewegten sich nicht. Die Mauer reichte über die gesamte Anhöhe bis zum Wald , und vermutlich führte sie darin weiter. Sie war hoch wie drei Männer und machte einen so bedrohlichen Eindruck, dass Bob zu zittern begann. Er war müde, ihm war kalt, doch alles das zählte nicht.
    Wer konnte, war geflohen, nur die Gefährten harrten aus.
    Das war Irrsinn!
    Doch die Götter wollten es so.
    Und wenn sie es nicht für Mittland taten, taten sie es für Bluma.

15
     
    Bliki Niðuðursson, Hvinur Bjallisson und Kembingur, der keinen weiteren Namen führte, beobachteten das Festland. Das taten sie seit Tagen unentwegt, denn sie warteten auf das vereinbarte Zeichen, das Korgath von Nordbarken ihnen geben wollte, um den Angriff auf Dandoria einzuleiten.
    Es sollte in der Nacht geschehen , und es handelte sich um ein Lichtzeichen, das von einer Anhöhe aus geschickt werden sollte. Ein Code, den sie sofort erkennen würden.
    Bisher war nichts geschehen. Weder zur vereinbarten Zeit, noch in der Nacht.
    Dandoria lag wie ein weißes Band vor ihnen. Sogar im Grau des Herbstes leuchteten die hellen Häuser gepflegt und einladend. Die Burg trutzte über der Stadt , und im fernen Hafen lagen Segler wie hingetupfte Farbkleckse.
    Sie hatten das Schiff weit außerhalb der Anlandezone geankert. Sollte man in Dandoria ruhig glauben, man habe die Pest an Bord. Niemand würde sich um sie kümmern, dafür war die Angst zu groß.
    »Wenn Korgath sich nicht bald meldet, gehen wir an Land«, brummte Hvinur. Er fuhr sich durch den dichten Bart und knirschte mit den Zähnen.
    »Nein, das werden wir nicht tun«, gab Kembingur zurück. »Korgath wird wissen, warum er das Zeichen noch nicht gegeben hat.«
    »Und wenn ihnen unterwegs etwas passiert ist?«, fragte Bliki.
    Kembingur knurrte. »Das haben wir so oft besprochen. Was, bei Gordur, sollte ihnen zugestoßen sein, he? Ich bin sicher, sie wissen, warum sie sich still verhalten. Vermutlich wird das Zeichen heute Nacht kommen und dann greifen wir an, wie es besprochen war. Wir sind zwanzig Mann und wir setzen heimlich über. Wir schleichen uns durch den Hafen in die Stadt und schalten die Wachen an der Burg und an den wichtigen Punkten aus. Danach hat Korgath freie Bahn.«
    »Mir wäre ein lauter Angriff lieber«, brummte Bliki verdrießlich.
    Damit meinte er einen geschlossenen Angriff mit Gebrüll, gezogenen Waffen und viel Blut und Gemetzel. Er hatte genug erlebt, um sich der geballten Kraft eines solchen Angriffes gewiss zu sein. Für gewöhnlich genügte es, wenn man die haarigen , breitgewachsenen Männer sah , und jeder, der konnte, gab Fersengeld. Leider hatte Korgath das abgelehnt. Er wollte eine unblutige und stille Übernahme der Burg, was vielleicht auch klug war, denn damit verhinderten die Barbaren, dass man sie hasste. Wenn unter der Bevölkerung kein Blut floss, war man eher bereit, sich der neuen Führung zu fügen.
    »Vielleicht kommen wir nicht drum herum«, sagte Kembingur. »Dann konzentrieren wir die Soldaten auf uns , und Korgath kann sie überraschend in den Arsch treten.« Er lachte und zeigte seine Zahnlücken.
    Die Segel waren eingeholt und die Männer dösten vor sich hin. Sie litten unter Langeweile. Sie hatten Blutdurst und wollten so schnell wie möglich in den Kampf.
    Über ihnen rauschte es , und einer rief: »He, guckt mal! Was is’n das?«
    Bliki folgte der ausgestreckten Hand. Ein Vogel, groß wie eine Wolke, kreiste über ihnen, und als der Barbar erkannte, um was es sich handelte, setzte sein Atem fast aus. »Oh nein, Gordur«, ächzte er. »Warum tust du uns das an?«
    Nun sahen es alle Männer , und sie riefen durcheinander, alle waren wach und so aufgeregt, dass das Schiff schwankte. Nicht wenige zückten ihre Waffen. Man schwang den Hammer, die Axt oder das Schwert. Sie hoben die Waffen drohend zum Himmel, fluchten und schimpften.
    Ein Drache!
    Ein schwarzer , vierköpfiger Drache!
    Bliki sackte das Herz in die Hose. Woher kam dieses Ungetüm , und was wollte es von ihnen?

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