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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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davon, was auf es zukommt. Es trappelt auf der Stelle, will sich wehren, doch es muss warten. Manchmal lange, bis das Schlachtritual vorbei ist.
    Hargor hatte erlebt, dass seine Leute, wenn sie betrunken waren, sich rittlings auf ein Schwein setzten und mit dem Hammer dessen Schädel zu zertrümmern versuchten, immer wieder daneben schlugen, dem Tier die Ohren abrissen, die Schnauze zerklopften , und der Hammer wirbelte , und unter allgemeinem Lachen und Johlen brach das Schwein irgendwann zusammen, mehr aus Erschöpfung als durch die Wirkung der Schläge. Es starb, weil sein Herz vor Angst aussetzte.
    Auch diese Männer hatten so ausgesehen.
    Hargor hätte niemals gedacht, dass er den Tod eines Schweines mit dem eines Menschen vergleichen und darüber trauern würde.
    Sharkan beendete seinen Begeisterungsschrei und drehte ab.
    »Warum nicht gleich nach Dandoria. Dann haben wir es hinter uns!«
    Es ist noch nicht so weit. Wir warten, mein Reiter! Noch sind die Fardas nicht bereit für den Kampf!
    »Woher weißt du das?«
    Ich weiß es! So, wie ich alles weiß!
    »Du kotzt mich an.«
    Du hast es soeben getan. Und nun lachte Sharkan tatsächlich , und durch den schwarzen Körper liefen Wellen der Heiterkeit. Sharkan, erkannte Hargor, war glücklich. Für ihn war das, was er tat, seine Erfüllung.
    »Wie lange werden wir warten?«
    Bis es so weit ist.
    »Warum nicht jetzt?«
    Etwas steht zwischen den Fardas und Dandoria, also auch zwischen mir und den Fardas. Eine unbekannte Kraft. Doch sie wird nicht ewig halten. Ich spüre, dass sie schwächer werden.
    »Woher kommt die Kraft?«
    Sie ist in Dandoria, mehr weiß ich nicht.
    Hargor schnaufte deprimiert. Wie üblich erfuhr er nur das, was Sharkan wollte. Am liebsten hätte er losgeschrien, auf diesen festen Körper geschlagen, ihm gezeigt, wird er Herr war, der Meister, der Reiter!
    Du bist zornig, mein Reiter!
    »Lass den Unsinn, Sharkan. Nenne mich nicht deinen Reiter. Du behandelst mich wie ...«
    Und du benimmst dich wie ein Kind! , konterte Sharkan.
    Hargor fehlten die Worte. Er seufzte ergeben und hielt sein Gesicht in den Wind.

16
     
    Frethmar und Öklizaboraknorr hielten Wache.
    Ökliz war nicht mit dem Zauber belegt worden, da er bei Tieren nicht wirkte und das machte Frethmar zu schaffen. Das war nicht gerecht, denn der Bailiff war tapfer , und ohne ihn wären viele von ihnen nicht mehr am Leben. Ökliz selbst schien das nicht zu stören.
    »Ich hab lange überlegt, ob ich abhauen soll zu meinen Eltern«, sagte er und rollte sich in Frethmars Schoß zusammen, während der das weiche Nackenfell kraulte. »Aber dann habe ich nachgedacht. Wenn das hier schlecht ausgeht, wird es auch meine Familie nicht mehr geben. Da, wo die Fardas waren, gibt es nichts mehr außer verdorrter Erde.«
    »So ist es«, sagte Frethmar.
    »Bob, Bama und Laryssa sagten, der schwarze Drache hätte gegen die Fardas gekämpft. Vielleicht hat er sie besiegt, aber er wusste wohl nicht, dass einige von denen schon hier sind. Falls er sie besiegt hat, gibt es keine mehr in der Toten Wüste, aber was nutzt uns das hier ?«
    »Yepp«, sagte Frethmar.
    »Und wenn dem Drachen das auffällt , kommt er vielleicht und kämpft auch hier gegen die Fardas. «
    »Dann haben wir es, falls er sie besiegt, danach mit ihm zu tun und das ist genauso schlimm.«
    »Wie man es also dreht – wir werden diesen Kampf verlieren.«
    Der Zwerg schnaufte, ließ Ökliz los , und der Bailiff hopste von seinem Schoß und setzte sich auf die Hinterpfoten. Er putzte sich die Nase und sagte: »Du wolltest eine Ode dichten, sagtest du. Eine, die über den Kampf berichtet, den ihr gegen Unterwelt geführt habt.«
    »So ist es«, sagte Frethmar.
    »Hättest du damals gedacht, dass es noch schlimmer kommen könnte?«
    »Nein, hätte ich nicht.«
    »Und doch ist es so. Weißt du, ich frage mich, warum die Götter das zulassen? Mittland ist ein wunderbares Geschenk. Ein Füllhorn. Es hat eine großartige Natur, ist erfüllt von einmaligen Geschichten und belebt mit Wesen aller Art. Schau mich an – ich bin ein Produkt dieses Landes. Wo sonst mag es so etwas geben wie mich?«
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Wer auch nur halbwegs bei Verstand ist, kann nicht zulassen, dass so etwas Wunderbares zerstört wird.«
    »Vielleicht gibt es woanders, irgendwo da oben, wo die Sterne in der Nacht leuchten, andere Welten, andere Länder, die schöner und ergiebiger sind, die es mehr verdient haben als Mittland?«
    »Pah!«, quiekte der

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