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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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bewachen?«, zischte der Gefangene.
    Frethmar trat dazwischen. »Das braucht er nicht, Schmökull. Wir können dich auch an Ort und Stelle töten. Dann haben wir ein Problem weniger.«
    Der Barbar starrte den Zwerg mit großen Augen an. »Ist das dein Wunsch, Zwerg? Damit du prahlen kannst, du hast den großen Snækollur umgebracht? Damit du auf deiner verfluchten Zwergeninsel damit großtun kannst?«
    Frethmars Gesicht wurde rot , und die Adern auf seiner Stirn pochten. »Ich habe genug erlebt, um tausend Oden zu dichten. Da braucht es nicht eines getöteten Barbaren, um ... wie sagtest du? ... groß zu tun.«
    Connor schob Frethmar zur Seite , und der Zwerg ließ es widerwillig geschehen. »Frethmar hat recht, Snækollur. Er ist ein tapferer Krieger und hat Kämpfe überstanden, von denen du nur träumen kannst. Also höre auf, ihn zu beleidigen.«
    Agaldir hob eine Hand. »Schweigt! Benehmt euch nicht wie Bengel, die im Sandkasten um das schönste Spielzeug raufen. Ich muss spüren. Ihr stört meine Kontemplation.«
    Connor und Frethmar blickten den Blinden Magister an. Dieser nickte vor sich hin und sagte zu Snækollur, der sich abwartend verhielt: »Ein Gegenzauber, nicht wahr? Man hat dich und deine Männer damit versehen. Ich spüre ihn in deiner Nähe , doch er wird schwächer. Er wurde schon schwächer, als deine Männer einer nach dem anderen starben. Ich bemerkte es, aber ich schrieb es nicht euch Barbaren zu. Ein Zauber, der nicht lange wirkt, flüchtig ist, aber kurzzeitig sehr wirkungsvoll. Wirkungsvoll genug, um einen Blinden Magister zu lähmen. Mich interessiert im Moment nicht, wie du und deine Männer dazu gekommen sind, denn es würde nichts ändern. Also kannst du deine Klappe halten, ohne dass ich dir die Glieder abschneide. Ich weiß jetzt, was geschehen ist. Leider zu spät.« Er hielt inne. »Und wieder hast du Glück gehabt.«
    Er sah Connor an. »Es dauert nicht mehr lange und meine alte Kraft wird bei mir sein. Ich spüre schon die Fäden der Magie und wie sie sich verknüpfen.«
    »Heißt das, du kannst uns helfen in die Burg zu kommen, um Steve zu retten?«, fragte Frethmar.
    »Möglicherweise. Dazu gehört ein gescheiter Plan. Und die Magie muss im Bereich meiner Möglichkeiten liegen. Nun ... diese Möglichkeiten sind nicht ge ring. Aber noch ist es nicht so weit. Es wird noch einige Zeit dauern, bis ich wieder ein echter Blinder Magister bin«, murmelte der Alte und wandte sich ab. Er ging ein paar Schritte und blieb neben einem Baum stehen.
    »Ich stopf diesem Mistkerl wieder das Maul«, sagte Frethmar und machte sich daran, dem Gefangenen den Knebel in den Mund zu schieben. Connor hielt ihn zurück. Frethmar fuhr hoch.
    »Lass ihn, Fret. Er ist entwürdigt genug. Nehme ihm nicht noch den Atem und die Stimme.«
    Der Zwerg schüttelte den Kopf. »Entwürdigt ist er? Das tut mir aber schrecklich leid für deinen lieben Schmökullul. Hast du schon vergessen, dass er dir ohne zu zögern den Kopf abgeschnitten hätte? Ihm hast du zu verdanken, dass du nun ein Königsmörder bist.«
    »Du weißt genau, dass es ein Unglück war. Es war keine Absicht.«
    »Ach?«
    Connor wollte etwas sagen, aber er klappte den Mund wieder zu. Seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen. Frethmar zuckte die Achseln. »Na gut. Wenn du dir seinen Hohn anhören willst .. .« Er warf mit einer ohnmächtigen Gebärde den nassen Stoffklumpen ins Gras und schnaubte. »Ich werde meine Ohren verschließen, wenigstens so lange, bis ich sein Gequatsche nicht mehr ertrage. Und dann werde ich ihn knebeln .«
    Die Freunde starrten sich wortlos an.
    Dunkle Wolken zogen über Dandoria.
    Es war kalt und fing an zu regnen.
    Zu ihren Füßen lagen die Toten. Der König starrte mit starren Augen in den bleiernen Himmel. Tropfen sammelten sich auf seiner kalkweißen Wange. Es sah aus, als weine er.

16
     
    Bernardo Lightgarden war ein harter Mann gewesen. Er liebte es, seinen Sohn der Strafe zu unterziehen.
    »Wenn du nicht gehorchst, bekommst du die Strafe!«, donnerte er gerne, wenn er mit seinem Sohn unzufrieden war. »Ich brauche nach meinem Tod keinen Jungen als Nachfolger, sondern einen Mann! Ich selbst wurde nach dem Tod meines Vaters ein Mann , und das erwarte ich auch von dir, Markosa!«
    Dann stand der Halbwüchsige mit gesenktem Kopf vor seinem Vater , und dessen Worte prasselten auf ihn nieder wie Knüppelschläge. Es war so gewesen, seitdem Markosa sich erinnern konnte. Von je her war es so gewesen. Seine Mutter hatte

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