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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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er.
     
    »Ein guter Freund, der Agaldir,
    verließ uns viel zu früh,
    ohn’ ihn nichts wirklich waren wir,
    auf dass die Trauer glüh.
     
    Connor runzelte die Stirn. »Erstaunlich, wie du das machst. Es klingt gut und es passt.«
    »Nein, ich müsste daran feilen, die Versform besser greifen, aber – ob du es glaubst oder nicht – diese Oden sind für mich nicht mehr so wichtig .« Frethmar seufzte. »Es gibt Wichtigeres als Gedichte. Das Schicksal, das uns auserkoren hat, um Mittland zu retten, wollte gewiss nicht, dass ich Verse reime, sondern es wollte ...«
    Das Wort blieb ihm im Halse stecken.
    Vor ihnen huschte eine Gestalt aus den Büschen. Sie führte eine Armbrust mit sich, die auf Connor und Frethmar gerichtet war. Eine gespannte Armbrust. Und diese Person wirkte, als wisse sie genau, wohin der Bolzen der Armbrust treffen würde.
    Die Wanderer hielten inne.
    Die Person war hager, klein und hatte weiße Haare, um die ein knallrotes Stirnband geschlungen war, dessen Enden seitlich bis auf die Schultern hingen. Die Person hatte nicht nur weiße Haare, sondern weiße Augenbrauen und rote Augen. Ein Albino.
    Frethmar fasste sich und rief: »Wer bist du und warum bedrohst du uns?«
    »Ihr seid Frethmar der Zwerg und Connor von Nordbarken?« Die Stimme des Hageren klang erstaunlich tief und sanft.
    »Wer will das wissen?«, fragte Connor.
    »Mein Name ist Haker Flack. Ich suche den Königsmörder , und ich bin sicher, ihn gefunden zu haben.«
    Frethmar stöhnte. »Verdammt, ich wusste es.«
    Connor versuchte, nach seinem Schwert zu greifen, doch der Mann mit der Armbrust sagte kalt: »Lass es sein. Der Bolzen wird dich auf der Stelle töten.«
    »Aber mich nicht«, schnappte Frethmar.
    »Doch, Zwerg, denn ich spanne schneller, als du bei mir bist.«
    Frethmar und Connor blickten sich an. Eigentlich hatten sie stets einen Plan, um sich aus einer Misere zu befreien, doch diesmal nicht. Der Albino war zu weit entfernt. Sie konnten ihm nichts anhaben, stattdessen konnte er sie töten, wie es ihm beliebte.
    »Ich bin Connor von Nordbarken«, sagte der Hüne und trat vor.
    Frethmar versuchte, ihn am Arm festzuhalten, doch sein Freund entzog sich ihm.
    Er will mich schützen!, erkannte Frethmar.
    Connor sagte mit klarer Stimme: »Ich bin Connor , und ich habe den König getötet. Mein Begleiter hat damit nichts zu tun. Wenn Ihr mich töten wollt, tut es jetzt, aber lasst meinen Freund leben. Ich vermute, es interessiert Euch nicht, dass es ein Versehen, dass es ein Unfall war. Niemals würde ich willentlich einen König töten. Es geschah im Eifer des Gefechtes. Ich bin bereit, die Verantwortung dafür zu tragen.«
    »CONNOR!«, rief Frethmar, aber der Barbar ging Schritt für Schritt auf den hageren Mann zu.
    »Ihr müsst mich nicht töten , oder ist das Euer Auftrag?«, fragte Connor , dessen Stimme kalt und seelenlos klang . »Ich begebe mich in Eure Hände, wenn Ihr es so wollt.«
    Der Albino schwieg.
    Noch lagen bestimmt dreißig Schritte zwischen Connor und dem Mann mit der Armbrust. Haker Flack? Ja, so nannte er sich.
    Der Mann mit der Armbrust sagte: »Ich habe den Auftrag, Euch zu töten und wenn Ihr nicht stehen bleibt ...«
    »Tut es, Flack «, unterbrach Connor. Er schritt voran. Aufrecht. Mit starken Schritten. »Tötet mich. Ich habe es verdient. Ja, ich bin ein Mörder , und ich habe es nicht besser verdient.«
    »WAS SOLL DER SCHEISS?«, brüllte Frethmar, der nicht glauben konnte, was geschah. Es wirkte fast, als wolle Connor sterben. Als wolle er sich bestrafen. Nicht für Balgers Tod, sondern für seinen Mord an Mari. Und als wolle er endlich bei Lysa sein, im Schoße der Götter.
    Flacks Blick huschte von ihm zu Connor.
    »TÖTET MICH!«, sagte Connor hart und deutlich. Er reckte seine Brust nach vorne, als erwarte er den tödlichen Bolzen , als wünsche er sich den Tod . Der Barbar blieb stehen.
    Frethmar rief: »Flack, Ihr macht einen Fehler. Dieser Mann ist gut. Er ist ehrlich und ehrbar. Er hat ein dunkles Schicksal und mehr mitgemacht, als man glauben mag, aber er ist ehrenwert.« Er setzte sich in Bewegung, denn er wollte seinen Freund nicht alleine lassen. »Dieser Mann ist edel und ein achtbarer Mensch.«
    Er hielt neben Connor inne, der auf den Lauf der Armbrust starrte.
    Flack lächelte. Ein sehr freundliches Lächeln, das eines sensiblen Mannes. »So ist es stets«, sagte er , und einmal mehr verwunderte Frethmar die dunkle , warme Stimme, die so gar nicht zu dessen Erscheinung zu

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