Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
Vom Netzwerk:
schüttelte Markosa den Kopf. »Ich bin ein Versager, ich bin müßig , und ich mache meinem Vater keine Ehre. Ich lebe in Schänken und hatte mehr Weiber in meinem Bett, als normale Männer Wanzen haben. Ich schere mich nicht um Gefühle , und ich habe keine Angst vor dem Tod, denn wer den Tod fürchtet, hat sein Leben verloren!«
    »So magst du gedacht haben, als du dich duelliertest, doch nun nicht mehr, du trauriger verzweifelter Mann.«
    »Doch«, begehrte Markosa auf.
    »Die Liebe schafft die Lust auf Leben und sie schenkt Hoffnung. Deshalb empfindest du Angst vor mir und vor dem, was ich dir antun könnte. Und das ist gut und gesund so. Du hast deine Seele verloren, als dein Vater dich der Strafe unterzog, immer und immer wieder. Du suchst, aber du findest nicht, doch ich spüre nach, ich lese dich, und ich sehe tief in dir ein gutes Wesen, einen Menschen, der lieben will – und liebt.«
    Markosa schwieg. »Ich möchte es wissen«, stieß er hilflos hervor.
    »Später«, sagte sie. »Später.«
    Und öffnete das Fenster.
    Und verwandelte sich in einen Rabbolo.
    Sie flog in das Unwetter hinaus.
    Markosa starrte ihr hinterher und ein wildes Schluchzen erfüllte ihn, so tief und so elementar, dass er ahnte, nie wieder derselbe zu sein. Und es wuchs etwas in ihm. Ganz langsam wuchs es, wie ein Geschwür, das sich einen Wirtskörper sucht, um sich zu entfalten wie eine stinkende Blüte.
    Nein, er würde nie wieder derselbe sein.

39
     
    Der Regen der vergangenen Nacht verdunstete im Morgenrot , und über den Büschen und Hügeln waberten Nebel. Frethmar und Connor erwachten spät und nahmen ein karges Mahl zu sich.
    Niemand sagte etwas. Sie aßen schweigend, als sei ihnen die freundschaftliche Nähe der vergangenen Nacht peinlich.
    Connor brach das Schweigen. »Heute werden wir, wenn alles gut geht, Lindoria erreichen.«
    »Ja«, gab Frethmar wortkarg zurück. Sein Kopf schmerzte, obwohl sie nur wenig Wein getrunken hatten, aber der Tabak, der sie hatte lachen lassen, hinterließ seine Spuren.
    »Vielleicht werden wir heute oder morgen den Lichtwurm finden , und alles wird gut«, sagte Connor.
    »Kann sein«, gab Frethmar zurück.
    Connor brummte in sich hinein , während sie ihre Sachen packten .
    Die Sonne erhob sich über den Horizont , und es wurde erstaunlich warm, was die Nacht schon angedeutet hatte. Sie gingen nebeneinander, obwohl Frethmar mehr Schritte brauchte als der Hüne an seiner Seite.
    »Ich frage mich nach wie vor, wem wir unsere Rettung vor den Wargen zu verdanken haben«, sagte Connor.
    »Ich auch.«
    »Hallo Zwerg! Ist dir etwas über die Leber gelaufen oder warum hast du deine Redegewandtheit eingebüßt?«
    »Ich? Redegewandt?«
    Connor verdrehte die Augen. »Was ist los?«
    »Das willst du nicht wissen, Großer.«
    »Doch.«
    Frethmar schnäuzte in das Gras. »Du hast mich nackt gesehen.«
    »Na und?«
    »Bei euch Menschen mag das normal sein, aber wir Zwerge hüten uns davor. Wir schämen uns voreinander, um ehrlich zu sein. So ist das eben.«
    »Was ist falsch an Nacktheit ? Wir alle wurden nackt geboren. «
    »Ja, ja«, knurrte Frethmar. »Dennoch hast du mich ausgelacht wegen meiner vielen Haare.«
    Connor schwieg und schien nach einer passenden Antwort zu suchen. »Tja, Fret. Um ehrlich zu sein , etwas seltsam siehst du schon aus. Wie ein klitzekleiner haariger ...«
    »HALT DIE KLAPPE!«
    Connor grinste. »Und ich? Nackt wie eine Schnecke. Und alle Zwerginnen würden über mich lachen.«
    »Das stimmt. Pah, wie ekelig. Kaum Haare.«
    »Na eben.«
    Frethmar blickte zu seinem Freund auf. Ihr Blick traf sich, ihr Grinsen auch , und sie fingen an zu kichern.
    »Du siehst eigentlich gar nicht so übel aus, Connor. Vor allen Dingen dein ...«
    »Nun halt dich zurück, Zwerg.«
    »Nein, ich meine es ehrlich. So was Mächtiges haben wir Zwerge nicht, also ... nicht so ...«
    »Dann würden die Zwerginnen mich vielleicht doch nicht auslachen?«, fragte Connor und tat, als sei er hoffnungsvoll.
    Frethmar blinzelte und ergriff den Stiel seiner Axt, als suche er etwas, an dem er sich festhalten könne. »Doch, denn darauf kommt es nicht an. Man sagt euch Barbaren nach, ihr seid wie wilde Tiere, wenn es darum geht und welches feine, sensible Weib will das schon?«
    Connor lachte lauthals.
    Und Frethmar fiel ein.
    Nach einer Weile sagte Connor : »Du hast schon lange keine eigene Ode gedichtet, mein Freund.«
    Frethmar überlegte. »Vielleicht fällt mir spontan was ein.« Dann begann

Weitere Kostenlose Bücher