Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)
irisierte im schwachen Licht des Oben, war wie eine Haut, die jene wundervolle Stadt schützte, die es schon immer gegeben hatte, zumindest nahm er das an, denn er war gemeinsam mit Sheng hierhin gegangen, und das war nach Menschenrechnung nur wenige Jahre her.
So wenige Jahre.
Aquita existierte seit Angedenken, doch die beiden Drachen drangen erst in diese Welt, hatten sie zufällig gefunden, als Sheng beschloss, von Mittland zu gehen. Es war erstaunlich gewesen, dass die Wesen ihnen Zuflucht gewährten. Und schließlich, als sie begriffen, dass die beiden Drachen, Sheng und Dreanthor, sie beschützen würden, ohne zu fordern, beteten sie sie an und wurden sie !
Warum taten sie das?
Benötigten sie Götter?
Das war gut, um zu schlafen, um zu ruhen.
Doch nun hatte sich alles verändert.
Dreanthor nahm es wahr, als er sich der Hülle näherte. Algen, inzwischen sogar ganze Schwärme mutiger Flagranten, trieben bedeutungslos an ihm vorbei. Das waren die Schwingungen, die Unterwelt sandte, nachdem diese ein Teil von Mittland geworden war, und wenn es so weiterging, würde bald die Hülle brechen, zerfressen von Bosheit, von winzigen, flüchtenden Dämonen, kleiner als Krill, aber mächtiger.
Er durchbrach die Hülle.
Das führte auf seinem Rücken zu einer Panik.
Er ignorierte das, denn er wusste, dass diese Menschen stark genug sein würden, um damit klar zu kommen. Menschen waren hart wie Holz, wie etwas, dass es hier unten nicht gab, aber sie waren denen, die in Aquita lebten, ähnlich.
Sheng wartete.
Und so durchbrach er die Hülle und sauste, flügelschlagend, die Kiemen zurückbildend, in die Tiefe, sauste in einen Krater hinein, an dessen Grund ER schlief, nein, wartete.
Er wartete nicht nur auf Dreanthor, sondern er wartet auf Antworten.
Er war ein weiser Drache, der wusste, dass nur der den Schmutz beseitigen sollte, der ihn gemacht hatte. Und wenn das nicht funktionierte, würde er grausam sein.
Denn er hatte seine Zuflucht gefunden, hatte einen neuen Kopf gebildet.
War schneller gewachsen, als je ein Drache vor ihm, wobei das Allesblau des Meeres geholfen hatte.
Deshalb war er zur lebenden Konsequenz geworden und ersparte sich alles, was dazwischen lag. Für ihn gab es nur Nein oder Ja.
15
Die Drachen schossen über das Schiff hinweg wie hungrige Möwen, nur dass sie größer waren und das Licht des Tages aussperrten, da ihre Flügel Schatten warfen, die dunkel waren wie der Tod.
Einer von ihnen hatte den Schoner mit seinem Flügel getrof fen, was den Ruck ergeben hatte, von dem sich das Schiff erholte, bevor es eine neue Herausforderung erwartete.
Frethmar schwang seine Axt, die jungfräulich glänzte, Con nor sein Schwert, Trevor und L-okien ihre Dolche, Ceyda drückte sich an den Hauptmast.
Die Drachen umrundeten das Schiff, und jeder an Bord wunderte sich, dass sie kein Feuer spien.
Im selben Moment wechselte der Wind.
Der Schoner krängte, legte sich auf die Seite, Wasser fiel aufs Deck.
Die Segel klatschten und krachten gegen die Wanten, es knallte und platschte, dann blähten sie sich wieder und nahmen den neuen Wind auf.
C onnor sprang zum Steuerrad, das bisher mit einem Seil befestigt gewesen war und lenkte den Schoner in den Wind. Dabei vergaß er nicht, in den Himmel zu blicken, wo die Drachen kreisten.
» Sollen sie kommen!«, rief Frethmar und hob seine Axt.
» Sie werden nur auskundschaften, wo wir sind«, rief L-okien. »Sie tun uns nichts.«
Der Dieb irrte sich.
Im selben Moment stürzten die zwei Drachen auf das Schiff, als wollten sie es verzehren, in Stücke schlagen, vernichten.
Grausame Krallen sausten auf sie zu. Vernichtende Waffen, die sich auf alles richteten, was lebte. Grüne, furchterregende Augen starrten auf ihre Opfer hinunter, dann öffneten sie ihre Mäuler und schossen schmale, sehr genau gezielte Feuerstöße auf das Schiff. Sie waren keine Drachen, die ihren Zorn auslebten, sondern Wesen, die genau wussten, was sie taten und alles verhinderten, um das Schiff in Brand zu setzen. Sie verfügten über eine unheimliche Intelligenz.
Frethmar sprang ihnen aus dem Weg, L-okiens Mantel fing Feuer und er schälte sich in Windeseile aus dem Kleidungsstück, Ceyda Rock begann zu glimmen, Trevor war sofort bei ihr und löschte die Hitze. »Runter, unter Deck!«, rief er.
» Ich brauche eine Waffe!«, schnappte Ceyda. »Mir reicht es, wie ein Kind behandelt zu werden.«
Trevor gab ihr einen seiner zwei Dolche. »Etwas anders habe ich
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