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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Material, um Waffen zu fertigen, gab es genug, was zeigte, dass selbst ein harmlos wirkender Schoner in dieser Zeit ein Kriegswerkzeug war.
    » Feuer auf einem Schiff? Glut und Flammen?«, hatte Connor ungläubig festgestellt.
    » Vielleicht ist das ein Piratenschiff.«
    Connor nickte und sah bedrückt aus. »Mich ärgert, dass Guntrich nicht mit uns gekommen ist. Einer wie er hätte uns vieles erleichtert. Verdammt, so einen Kämpfer habe ich noch gesehen. Unglaublich, wie er den Drachen besiegt hat.«
    » Er war ein trauriger Mann voller Schmerzen«, sagte Frethmar. »Und nicht der Intelligenteste.«
    » Warum?«, fauchte Connor. »Weil du ihn mit deinen klugen Worten eingewickelt hast?«
    Frethmar schreckte zurück.
    Connor sagte: »Vielleicht war er viel intelligenter, als du denkst. Nur jemand, der über Verstand verfügt, ändert seine festgefahrene Meinung. Die das nicht tun, sind dumm, doch er reflektierte. Er wog ab. Und er traf eine Entscheidung. Manchmal ... manchmal gehst du mir auf die Nerven, Zwerg!« Abrupt drehte sich der Barbar um und stapfte davon.
    Wen hast du in Guntrich gesehen?, fragte sich Frethmar. Dich selbst, wie du früher warst?
    Stärke strebte zu Stärke, deshalb wunderte den Zwerg nicht, dass es Connor schlecht ging. Er tippte mit den Fingerspitzen auf den Amboss und beschloss, sich eine Axt zu schmieden. Das würde die düstere Stimmung vertreiben, wie es immer war, wenn man im Schweiße arbeitete.
     
     
    Trevor drückte Ceyda an sich. Er küsste ihre Wangen und flüsterte: »Deiner Mutter geht es bestimmt gut. Auch sie und die anderen werden irgendwo gestrandet sein. Vielleicht sollte es so sein, dass wir getrennt wurden.«
    Ceyda blickte zu Trevor auf. »Warum musste ich mich ausgerechnet in einen Kerl wie dich verlieben?«
    Trevor zuckte die Achseln und grinste.
    » Wenn das, was dein Vater sagte, stimmt, musst du dich in große Gefahr begeben. Du bist der Dieb, der die Formel stehlen muss.«
    Trevor nickte. »Ich bin der Beste.«
    Ceyda lächelte gespannt. »Das mag sein. Aber was ist mit deinem Vater? Er ist mir unheimlich.«
    Trevor lachte hart. »Mein Vater? Verdammt, ist er das? Ist er wirklich mein Vater? Er ließ mich alleine, weil er nur sich selbst im Kopf hatte. Wegen ihm geriet meine Mutter in Grodons Klauen und endete als Straßendirne in Lindoria. Nun ist sie tot ... in der anderen Welt ... im Mittland, das wir kennen, ist sie tot. Ausgerechnet getötet vom Sohn von Minister Darken.«
    Sie streichelte seinen Rücken. »Was soll ich sagen? Meine Mutter verschwieg mir meinen Vater, der dort mit Frethmar redet. Bis vor ein paar Tagen wusste ich nicht, dass der König von Dandoria mich gezeugt hat. Glaubst du etwa, das ist lustig?«
    Trevor grinste. »Ein richtiges Familientreffen, nicht wahr? Väter und ihre Kinder. Gemeinsam auf einem Schiff.«
    » Und mittendrin ein einsamer Zwerg ohne Familie.«
     
     
    Frethmar heizte mit dem Blasebalg die Esse und schwang den Schmiedehammer, wobei er darauf achtete, dass keine Funken in die Nähe der Segel kamen, was aller dings kaum passieren konnte. Der Schiffseigner hatte vorgesorgt. Um den Schmiedeplatz hatte man Steine vermauert, sodass ein Übergriff des Feuers sehr unwahrscheinlich war. Eine kluge Vorsichtsmaßnahme.
    Chargos L-okien sah Frethmar bei der Arbeit zu, während der Schoner das Meer spaltete und im gemächlichen Wind Richtung Westen strebte.
    »Du bist ein geschickter Schmied.«
    » Ich bin ein Zwerg, Gedankendieb«, gab Frethmar zurück.
    Inzwischen war man allgemein zur vertraulichen Anrede übergegangen, was jedoch nicht bedeutet, das man übermäßig freundlich miteinander umgehen musste.
    Frethmar senkte den Hammer und tauchte das Axtblatt in kaltes Wasser. Über das Zischen hinweg sagte er: »Du bist schuld daran, dass es unser altes Mittland nicht mehr gibt. Du bist kein Mann, mit dem ich meine Zeit verbringen will.«
    L-okien nickte verständnisvoll. »Ich wusste nicht, was Grodon plante, nicht in dessen letzter Konsequenz. Alles andere war mein Beruf. Man mag geteilter Meinung darüber sein, ob ein Dieb moralisch handelt, aber so ist es nun einmal, wenn du auf Dalven lebst. Uns wurde stets weisgemacht, dass wir nur im Sinne des Guten handeln.«
    » Naive Narren«, spuckte Frethmar in die Glut. »Ich habe gesehen, wie meine Stadt verbannte, und falls ich Connor überreden kann, dort Halt zu machen, werde ich vermutlich ein Inferno erleben. Dank dir, Chargos L-okien.« Er spuckte noch einmal und sagte:

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