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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Ach ...«
    » Warum wollt Ihr das wissen? Gehört Ihr zu denen?«
    Trevor verzog das Gesicht. »Ich? Sehe ich so aus?«
    Der Junge war nicht dumm. »Ja.«
    » Ihr täuscht euch. Vielen Dank ...«
    Trevor huschte um die nächste Biegung in einen Torweg. Er lugte um die Ecke, doch das Paar ging unbeirrt weiter. Vermutlich hatten sie ihn schon wieder vergessen. Er musste vorsichtig sein.
    Soeben trat er auf eine Straße aus Kopfstein, als sich ih m sternförmig Jünger der Arkham näherten. Sie gingen gelassen, langsam, aber bewusst auf ihn zu. Alle hatten Messer gezückt, einer von ihnen schlug die Kapuze zurück, ein schmaler Mann mit großen dunklen Augen. »Wir wussten, dass Ihr zum Hafen kommen würdet. Wir sind auf einer Insel. Wohin solltet Ihr sonst gehen?«
    » Und nun?« Trevor blieb stehen. Blitzschnell tastete er nach seinen Wurfsternen und den anderen Waffen, die geschickt in seiner Jacke versteckt waren, wie es nur ein Meisterdieb vermochte, eine Wissenschaft für sich.
    » Wir möchten, dass ihr uns folgt, Fremder. Ihr hattet ein Gespräch mit unserem Meister, danach war er tot.«
    » Von Drachen zerrissen«, sagte Trevor wahrheitsgemäß.
    » So ist es. Wir wollen wissen, was geschehen ist. Und wir wollen wissen, wer Ihr seid, woher Ihr kommt und was Ihr auf Dalven sucht.«
    » Sehr viele Fragen«, sagte Trevor kühl.
    » Und sehr viel Zorn, Fremder!«
    » Wie ist Euer Name?«
    » Ich bin ein Jünger. Mehr braucht ihr nicht zu wissen.«
    » Und ich bin ein Dieb«, gab Trevor zurück, der krampfhaft nachdachte, wie er sich aus dieser Situation befreien konnte. Bei den Göttern, er hatte es geahnt, vielleicht sogar gefordert. Hatte er wirklich geglaubt, man würde sich nicht um ihn kümmern? Dachte er tatsächlich, man würde nicht zuerst am Hafen nach ihm suchen?
    » Ich bin der Sohn von Meister Grodon!«, donnerte er.
    Der Jünger machte einen Schritt zurück, seine Gefährten lugten fragend unter den Kapuzen hervor.
    »Ein Witz, nicht wahr?«
    » Oh nein, Jünger. Ich bin Meister Grodons Sohn und ich fordere, dass ihr alle eure Messer wegsteckt!«
    Sie waren unschlüssig. Der Sprecher zögerte, dann grinste er. »Lächerlich!« Er machte eine entsprechende Handbewegung. »Greift ihn euch!«
    Trevor zückte seinen Dolch, und bevor der erste Jünger sich ihm genähert hatte, steckte ein Wurfstern in dessen Schulter. Töten wollte Trevor die Männer nicht, die im guten Glauben handelten.
    Er griff in die Tasche, suchte seine Würgeschlinge und seine Finger berührten den geschliffenen, pulsierenden Stein. Bevor er es sich anders überlegte, umfassten seine Finger den Stein, und ohne sich dessen bewusst zu sein, hob er ihn hoch über den Kopf.
    Soeben war er bereit, einen weiteren Wurfstern aus seinen Fingern gleiten zu lassen, als die Jünger erstarrten. Sie blickte ihn an, blieben stehen, wo sie waren, und als Trevor langsam den Blick den Arm hinauf zu seiner Faust gleiten ließ, stockte ihm der Atem.
    Die Bürger der Stadt, die dem Kampf neugierig gefolgt waren, zogen die Köpfe zwischen die Schultern und in ihren Augen blitzte alter Aberglaube, gemischt mit Ehrfurcht.
    Zwischen Trevors Fingern hervor schossen farbige Strahlen, die wie scharf gezeichnete Regenbogen wirkten. Als er die Hand öffnete und der Stein auf seiner Handfläche ruhte, nur von zwei Fingerspitzen gehalten, wurde das Licht heller und heller, fast gleißend.
    Die Jünger sanken auf die Knie, die Bürger hielten den Atem an, Frauen begannen zu weinen, Männer schlugen die Augen nieder, Kinder vergruben die Gesichter in den Röcken der Mütter, Drachen aller Art duckten sich winseln, fauchend und grunzend auf das Kopfstein und Vögel fielen tot vom Himmel und klatschten auf den Hafenplatz wie feuchte Federbälle.
    Trevors H erz raste, denn er erkannte instinktiv die Macht, die der Stein ihm verlieh. Es genügte, um alle ihn umgebenden Zweibeiner und andere Kreaturen in Ehrfurcht zu versteinern.
    Der Sprecher hob den Kopf. Trevor sah ihm an, wie schwer es ihm fiel, wie viel Überwindung er dazu benötigte. Die Lippen des Mannes bebten, dann formte er Worte, wieder und wieder, bis sie wie ein feiner Windhauch zu Trevor wehten.
    »Ja, Ihr seid der wahre Meister der Arkham. Arkhos spricht durch Euch. Ihr seid eins mit ihm. Ihr seid ein Gott, und wir unterwerfen uns in Demut.« Dann senkte er wieder den Kopf, und Trevor hörte nur noch das regelmäßige Plätschern des Wassers an der Kaimauer.



10
     
    Golyring ließ sich wunderbar reiten.

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