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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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    Trevor sammelte sich und stieß sich ab. Es war ein wahnsinniges Unterfangen, das keinen Erfolg versprach. Griff er daneben und verfehlte den Lüster, würde er direkt in die geöffneten Mäuler der Drachen stürzen.
    Und Trevor schwebte.
    Jedenfalls kam es ihm so vor. Die Zeit gelierte, der Tod war nur noch einen Wimpernschlag entfernt. Die Verfolger kreischten, die Drachen fauchten und grollten.
    Trevor streckte seine Arme aus, seine Finger, seinen ganzen Körper, machte ihn lang, so unsagbar lang, als krieche er aus seinem Grab in den Sonnenschein. Er tastete nach Halt, seine Beine waren schwer, unter ihm der Tod.
    E r griff zu.
    Der Lüster schwang hin und her, Trevor hing an ihm, die Drachen schnellten vor und zurück, stellten sich auf die Hinterbeine, sprangen in die Luft, schnappten nach seinen Beinen, doch noch immer schwang der Lüster hin und her, und Trevor ließ los, fiel hart, rollte sich geschickt ab und landete vor der Tür, die ins Freie führte.
    Rasend vor Zorn stürmten die Drachen hinter ihm her wie eine Horde besessener Dämonen. Trevor riss die Tür auf, schnellte nach draußen, dann krachte die Tür hinter ihm zu.
    Er lehnte dagegen, starrte auf die kleine Stadt hinunter, roch den Dunst der Feuer und lief los, obwohl sein Körper ihm den Dienst versagen wollte. Er rannte, als sei ganz Unterwelt hinter ihm her, so lange, bis er zwischen den Bürgern von Loreon zu einem Schatten wurde und heftig keuchend , einer Ohnmacht nahe, an einer Mauer zu Boden glitt.

8
     
    Der weiße Drache sammelte seine Kräfte.
    Bob spürte es ganz genau, auch Saymoon schien es so zu gehen, denn er lehnte sich weit vor und klopfte dem Barb beruhigend auf die Schultern.
    Bluma und Darius, eng aneinander gedrückt, blickten Bob an, der sich umdrehte und sagte: »Es wird einen Kampf geben. Haltet euch gut fest.«
    Aichame, die von Saymoon gehalten wurde, schluchzte. Sie machte mehr mit, als die anderen Gefährten, denn sie hatte ihr Leben in der Abgeschiedenheit einer Enklave verbracht, sodass die Aben teuer ihren Geist überforderten und ihr Verstand brannte wie Drachenfeuer.
    Darius’ Gesicht sah aus wie Stein.
    Bluma war noch immer schön, doch sie hatte dunkle Ringe unter den Augen.
    Say moon wirkte entspannt wie immer. Das täuschte, erkannte Bob. Noch nie hatte er die Augen des Wanderers so sehr glühen gesehen.
    » Er ist der mächtigste Drache, nicht wahr?«, fragte Aichame.
    » Das ist er«, gab Bob zurück.
    » Der mächtigste Drache nach Sharkan«, bestätigte Saymoon.
    » Dann müssen wir uns nicht fürchten, oder?«, fragte Aichame.
    Bob schwieg, denn die Frau aus dem Süden begriff nicht, wo das Problem lag. Vermutlich würde Sheng den Angreifer besiegen, aber der würde sich auf die Reiter konzentrieren und ein gelungener Feuerhauch würde sie verbrennen wie trockenes Holz. Das wäre für Sheng kein Problem, denn er bestand aus Feuer und war immun, die Zweibeiner jedoch nicht. Ein Drachenkampf, der mit letzter Konsequenz geführt wurde, mochte von Sheng siegreich beendet werden, doch seine Reiter wären tot. Wer das logisch betrachtete, wusste, dass der Mythos tapferer Drachenreiter, die unzählige Siege errangen, nur ein Märchen war. Die Realität hatte eigene Gesetze.
    Saymoon sagte: »Die Furcht besiegt mehr Menschen, als alles andere auf der Welt. Deshalb wollen wir tapfer bleiben, denn dann siegen wir.«
    Bluma sah ihn an, als wolle sie ihn für seine Sophistik tadeln, doch als sie sah, dass Aichame etwas getröstet wirkte, schwieg sie und lächelte. Darius umschlang sie von hinten und küsste ihren Nacken. Er murmelte aufmunternde Worte.
    Und der Himmel öffnete sich.
    Aus ihm stürzte eine schwarze Kugel direkt auf sie zu.
    Sheng stieß einen dunklen rollenden Laut aus, schnellte nach vorne und wich der Kugel aus, die sich entfaltete wie ein Schmetterling. Das sah grandios aus, wirkte göttlich und gleichermaßen grauenvoll. Zwei Schädel streckten sich nach vorne, hinter ihnen ein Mann in einem Anzug aus Metall und einem Helm, der seine Augen verbarg, vor sich ein Schussgerät, wie keiner der Gefährten es jemals gesehen hatte. Und schon rauschten einer, zwei, drei Bolzen auf sie zu, unterarmlang, dick wie die Stämme junger Birken, an der Spitze glänzenden Stahl.
    Sheng sprang aus dem Nichts ins andere Nichts, war geschmeidig wie eine Schlange und geschwind wie eine Natter. Die Bolzen gingen ins Leere. Mit einer unglaublich behänden Bewegung kam er über den

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