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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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feuchte Gebilde, die die letzten winzigen Feuer auf den Gefährten löschten und sie mit Eiseskälte umfingen. Sheng kreiste in den Nebeln des Regens.
    »Tue es, verdammt noch mal!«, brauste Bob auf.
    Sheng schwieg und kreiste.
    »Wenn du es nicht tust, springe ich in die Tiefe!«
    Sheng knurrte. Hohle Sprüche, kleiner dicker Mann!
    Doch er tat, w ie ihm befohlen war und schoss in die Tiefe. Die Gefährten legten sich zurück, Körper an Körper und erneut schrien sie, konnten nicht anders.
    Golyring kreiste über dem Meer, wohl ahnend, dass Sheng zurückkehrte, nein, er wusste es, denn Sheng war kein Gegner, der wegflog. Kaum nahm er den weißen Drachen wahr, veränderte er seine Flugposition, und der Mann in der Rüstung hielt die schreckliche Waffe direkt auf den weißen Drachen gerichtet.
    Sheng und Golyring flogen aufeinander zu, Auge in Auge, und die stählernen Spitzen der Bolzen glühten in den Gewitterblitzen, die aus den Wolken schossen und das Meer spalteten. Wenn nicht einer der beiden abdrehte, würden sie aufeinander prallen, würden in einer Explosion aus Fleisch, Schuppen und Knochen zerbersten.
    FESTHALTEN!
    Sheng verlangsamte seinen Flug dermaßen, dass die Gefährten nach vorne gerissen wurden, drehte auf der Stelle und war nun genau neben Golyring. Darauf hatte Bob gewartet.
    Mit einem Sprung, den er seinen kurzen stämmigen Beinen nie zugetraut hätte, sprang er wie ein Frosch auf den Rücken des Zweiköpfigen und landete hinter dem Mann in der Rüstung. Mit beiden Händen schlug er auf dessen Helm, donnerte dem Mann, der ihn um mindestens zwei Köpfe überragte, seine muskulösen Arme ins Kreuz und schließlich tat er etwas, das er selbst nicht geglaubt hätte, hätte man es ihm nicht später berichtet.
    Er lag oh ne Halt auf dem Rücken des Zweiköpfigen und trat dem Mann in der Rüstung so mächtig in den Rücken, dass dieser taumelte, den Halt verlor und in die Tiefe stürzte.
    Golyring kreischte und ließ sich fallen, um seinen Reiter zu schnappen, bevor dieser aufs Meer aufschlug. Bei einem Menschen ohne Rüstung wäre es ihm sicherlich gelungen, aber sie waren zu niedrig, um eine Feder genauso schnell fallen zu lassen wie einen Stein, weshalb der Mann ins Meer krachte und sofort unterging und in seiner Rüstung ertrank.
    Golyring brüllte markerschütternd und wandte sich Bob zu, der sich inzwischen gefangen hatte und sich an der mächtigen Waffe, die dem Drachen mit Lederriemen auf den Rücken gebunden war, festhielt.
    Obwohl er nun Golyring ritt, hörte er Sheng in seinem Verstand.
    Du bist ein unglaublicher Kerl!
    » Ja, das bin ich«, brummte Bob.
    Sheng kam neben den Zweiköpfigen, der die Lust am Kampf verloren zu haben schien und Bob genoss den Applaus und das Gejohle der Gefährten.
    » Ich will, dass du mir gehorchst!«, donnerte er.
    Das tue ich doch!, antwortete Sheng.
    » Dich meine ich nicht!«
    Und Sheng begriff, denn er drehte ab und ließ Bob mit seinem neuen Drachen alleine, der mürrisch spuckte und knurrte, sich jedoch gegen seinen neuen Reiter nicht wehren konnte, vielleicht auch nicht wollte.
     
     
    »Ich heiße Bob«, sagte Bob. »Ich bin der Häuptling der Barbs! Ich habe dich erobert!«
    Und ich heiße Golyring und bin der mächtige Zweiköpfige. Ich heiße dich willkommen, tapferer Reiter!
    »Ich werde Sheng reiten.«
    Ja, er ist ein guter Drache. Einer, den man bewundern sollte. Der, von dem Sharkan sprach, wenn man den Legenden glauben kann. Jedoch man sagt, der weiße Drache sei tot.
    » Er ist es nicht.«
    Ich glaube, das ist gut so.
    »Ich überlasse dich einem anderen Reiter.«
    Nein, das will ich nicht. Lass mir etwas Zeit, um über meinen toten Reiter zu trauern. Er war ein tapferer Mann und fand ein schreckliches Ende. Dann will ich dir zu Diensten sein.
    » Hör auf damit. Wir beide wissen, dass ein Drache niemandem zu Treue verpflichtet ist, außer sich selbst!«
    Eben weil du das weißt, sollst du mich reiten.
    »Ich werde dir die Zeit für deine Trauer lassen. Und danach erklärst du mir, wer dich schickte und warum.«
    Das ist ein Geheimnis.
    »Wir haben keine Geheimnisse voreinander. Nie wieder.«
    Ich lese dich, und ich weiß, dass du wert bist, dass ich meine Geheimnisse mit dir teile.
    »Könntest du etwas später trauern? Dann, wenn wir ruhen?«
    Wenn du es wünschst. Aber ich habe ihn geliebt.
    »Du hast mein ganzes Mitgefühl.«
    Du hast ihn getötet.
    »Sonst hätte er uns getötet.«
    Golyring schnaufte, wobei sein großer Körper

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