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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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ausschließlich mit dem Stein beschäftigt, doch dieser ignorierte ihn, bis ...
    »Ein Sturm!«, brüllte der Kapitän.
    Trevor packte den Stein in seine Jackentasche und verließ die Kajüte. »Wie weit ist es noch bis nach Fuure?«
    Der Kapitän, ein rauer Mann, sagte: »Einen halben Tag.«
    » Haben wir etwas zu befürchten?« Er nickte Richtung Himmel.
    » Oh ja, das haben wir. Seht Euch die Wolken an.«
    » Ein harter Sturm?«
    » Schlimmer als alles, was ich je erlebt habe, mein Herr.«
    »Ste’fano , Cat’arn!«, rief Trevor seine Männer zu sich. Sie hasteten über das Deck und standen unterwürfig vor ihm. »Runter in meine Kajüte. Dort wartet ihr auf mich, ist das klar?«
    » Ja, Meister!«
    » Dann los!«
    Trevor wollte die friedlichen Jünger nicht in Gefahr bringen. Sie waren sowieso schon über ihren Schatten gesprungen.
    Und der Sturm begann.
    Doch es war nicht der Sturm, der sie gefährdete, sondern das Meer. Und das hatte sich etwas ganz Besonderes ausgedacht.
    Er hatte gelernt, dass es aus fast jeder Situation eine Rettung gab, dass stets Lösungen parat waren, wenn man sie nur sah. Er war trainiert worden, einen klaren Verstand auch dann zu behalten, wenn alles um ihn herum sich verdunstete.
    Das  versuchte er jetzt.
    Klar im Kopf bleiben.
    Ein Meisterdieb.
    Jemand, der stets eine Lösung für ein Problem fand.
    Niemals aufgeben.
    Der Sturm schüttelte die Brigg kräftig durch, zerrte an den Masten, Tauen und Segeln. Die Matrosen hatten manches zu tun, doch was geschah, war schlimmer als ein Sturm. Vor ihnen öffnete sich das Meer.
    »Der Mahlstrom?«, brüllte Trevor gegen die Gischt an.
    Der Kapitän grinste schräg und zeigte gelbe Zähne. »Nein, nicht der Mahlstrom. Der ist weiter südlich. Ich weiß nicht, was das ist. So etwas gibt es eigentlich nicht. Das ist unheimlich!«
    Wenn der Kapitän eines Schiffes hilflos war, gab es selten ein gutes Ende – und das war Trevor klar. Erschüttert starrte er auf das Meer, in dem sich ein Strudel bildete, der die Brigg zu verschlingen drohte.
    Der Kapitän versuchte, was in seiner Macht stand. Seine Männer kämpften gegen Wind, Regen und Sturm an wie Versessene, ihre Gesichter waren hohl und ihre weißen Augen kalt und professionell, dennoch drehte die Brigg auf der Stelle, trudelte wie ein Papierschiff in einer Pfütze.
    Eine gigantische Welle, die niemand hatte kommen sehen, schlug über das Schiff, welches bockte und zitterte, dann beugte es sich vornüber, der Bug stieß hinab und tauchte ein in den Strudel.
    So also werde ich sterben! Ohne das letzte Geheimnis erfahren zu haben! Ohne Ceyda jemals wiederzusehen!
    Holz krachte, jammerte und splitterte auseinander, Segel rissen mit e inem ohrenbetäubendem Kreischen und das fast unsinkbare Schiff drehte sich im Strudel, den Bug nach vorne und nach unten gerichtet.
    Trevor klammerte sich an einen Vorsprung der Kajüte, doch als er sah, wie der Kapitän über Bord ging und von der schäumenden Gischt aufgesogen wurde, wie Matrosen verzweifelt kämpfend im Wasser versanken – verließ ihn der Mut.
    Unter ihm, abwärts blickend, war das nasse, glänzende Deck. Er hing wie ein Affe an dem Vorsprung und seine Finger verkrampften sich immer mehr, immer mehr , mehr ... Lange würde er sich nicht mehr festhalten können. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis er losließ und den Matrosen ins dampfende Meer folgte, bevor die Brigg bugüber steil in der Tiefe verschwand.
    Er würde ersaufen wie ein e Ratte und seine Jünger unter Deck genauso.
    In einem letzten Reflex zerrte er den Edelstein aus seiner Tasche, umklammerte ihn und brüllte auf ihn ein.
    »Wenn du Macht besitzt, rette uns!«
    Doch wen sollte der Stein noch retten? Die meisten Matrosen waren über Bord gegangen, lediglich er, zwei weitere Männer und die Jünger unter Deck lebten noch.
    »Rette uns, du elendiger Stein!«
    Es gab keine Rettung.
    Der Hauptmast brach. Mit einem mörderischen Krachen knickte er zusammen, sein schweres und nasses Segel knallte erbarmungslos auf das Deck.
    Die Brigg stöhnte und wand sich im eiskalten Griff des Meeres.
    Aus dem Strudel stieg Gischt hoch, in dem sich das bräsige Licht des Tages fing, ohne einen Regenbogen zu bilden. Das Schiff zitterte und zuckte wie ein Lebewesen, das sich dagegen wehrte, in die Tiefe gezogen zu werden. Doch der Strudel war stärker und ein weiterer Matrose ging schreiend über Bord. Zuletzt sah Trevor die verzweifelt weit aufgerissenen Augen des Mannes, der im Strudel

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