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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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unterging. Der zweite folgte ihm sofort. Er versuchte, sich an einem Tau festzuhalten, doch dieses sprang hoch wie eine schnappende Schlange und wickelte sich um seinen Hals, sodass er hilflos würgte und sein Nacken brach.
    » NEIN!«, schrie Trevor.
    Er versuchte, sich an dem Vorbau hochzuziehen, suchte etwas, dass er greifen konnte, etwas, das nicht rutschig war, aber auch keine Gefahr darstellte wie das Tau, das den zweifellos erfahrenen Matrosen getötet hatte.
    Er begriff, wie sinnlos das war und erstarrte, als die Brigg einen letzten hilflosen erbarmungslosen Ruck tat und wie ein Schlitten einen vereisten Hang gnadenlos und ohne Halt nach unten sauste, direkt hinein in ein Loch aus Wasser.
    Trevor schloss die Augen und gab auf.
    Er lächelte, als er die Finger löste und sich fallen ließ.

8
     
    Es war so einfach gewesen, dass Steve fast gelacht hätte.
    Sogar düster wirkende, sehr archaische anmutende Soldaten machten ihm Platz und huschten in die Schatten wie ängstliche Leporis. Seine Taten schienen sich herumgesprochen zu haben wie ein Lauffeuer.
    Dieser schlanke Mann war ein Magus, dem man sich besser nicht in den Weg stellte.
    Ungehindert verließ er das Burggebäude und trat in den grauen Tag. Er war auf der Hälfte des Burghofes, vorsichtig, abwartend, alle Sinne gespannt, als eine Stimme hinter ihm rief: »Einen Moment bitte, Magus!«
    Steve wirbelte herum.
    Er erwartete den todbringenden Pfeil, das sirrende Schwert, die zubeißende Axt. Nichts Dergleichen!
    Ein Halbling kam auf ihn zu. »Sie alle fürchten Euch. Sie haben Angst, dass Ihr auch sie fortzaubert, wie Guntrich und eure Freunde. Kommt nicht auf den Gedanken, auch mich zu zerfleischen wie den grausamen Darken.«
    »Woher wisst Ihr das? Ihr wart nicht dabei.«
    »Wenige Worte sind schneller als ein Sturm, junger Magus.«
    » Und Ihr fürchtet euch nicht?«
    Der Halbling blieb stehen. Steve blinzelte eine Illusion weg. Dieser Mann ... sah aus ... sah ungefähr so aus, nein, nicht ungefähr ... sah aus, wie er sich an seinen Großvater erinnerte, an den Blinden Magister AGALDIR!
    Ja, tatsächlich! Er hatte dunkle Haut, die wie vertrocknetes Leder wirkte, trug einen Rock, der zwar nicht kariert war, aber dennoch lächerlich wirkte, auf dem Kopf ein farbiges Tuch und eine Lederweste. Auf Brust, Armen und Beinen wanden sich Runenmotive, die nur oberflächlich wie Tätowierungen wirkten. Das hagere Gesicht wirkte freundlich, die Augen waren nicht milchig und grau, sondern sahen.
    Das war kein Blinder Magister wie Steves Großvater, und dennoch war dieser Halbling so, wie Steve sich an Agaldir erinnerte, obwohl diese inneren Bilder schon zwanzig Jahre her und verblichen waren. Agaldir, der mächtigste Blinde Magister von Mittland und Teil der Gefährten, war zu früh bei einem Wargenüberfall getötet worden.
    Und nun stand eben dieser Mann vor Steve und lächelte fordernd wie einst sein Großvater.
    »Ob ich mich fürchte?«, wiederholte der Halbling die Frage. »Warum sollte ich das? Man braucht nichts im Leben zu fürchten, man sollte nur alles verstehen.«
    Er klang wie Agaldir, wie ein Agaldir, der nicht gestorben war, sondern weitergelebt hatte.
    Dieser Halbling war Agaldirs Pendant in dieser dunklen Welt, die auch ein Gegenstück zum hellen, freundlichen Mittland darstellte.
    » Wie ist Euer Name?«, fragte Steve. Aus den Augenwinkeln sah er Mägde, die sich hinter Mauern versteckten, ein Pferd wurde hastig in den Stall geführt, Dutzende Augenpaare, die alles beobachteten, jedoch niemand, der sich in seine Nähe traute. Abgesehen von ...
    » Agaldir ist mein Name«, sagte der alte Mann. »Und du heißt Steve, ist es so?«
    » Woher kennt Ihr mich?«
    » Ich träume dich seit vielen Jahren. In meinen Träumen bist du jünger, bist du flinker, doch deine Augen, deine Haare und dein Mund haben dich verraten. Du bist jener Steve, der Steve ist.«
    Steve wollte etwas sagen, doch Agaldir hob die Hand. »Zu viele Augen, zu viele Ohren. Lass uns ins Dorf gehen in ein Haus. Unter diesem Haus befindet sich ein Teich. Er ist verrottet und grün, aber er ist einsam und selbst Cams Drachen trauen sich dort nicht hin, denn dort gibt es eine Macht, die sogar mir unbegreiflich ist.«
    Eine Falle?
    Eine Finte, um Steve festzusetzen?
    Ein Ort, der ihm seine magischen Fähigkeiten für alle Zeit nahm?
    »Gehen wir«, sagte Steve. Er würde es erfahren.
     
     
    Das, was in einem anderen Mittland der Kristallteich gewesen war, spottet hier jeder

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