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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)
Autoren: Volker Ferkau
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sprachen, um nicht wie Wahnsinnige zu wirken. Dennoch begegneten wir uns regelmäßig. Und dann geschah etwas Erstaunliches ...«
    Agaldir hielt inne, rieb seine Nase und fuhr fort: »Der Steve dieses Mittlands war ein Poet wie der Frethmar des anderen Mittlandes. Und Steve, mein Enkel, schrieb Dinge auf. Er schrieb die Geschichte deines Großvaters.«
    » Meines Großvaters? Aber woher kannte er sie?«
    » Er träumte sie, genauso wie ich sie träumte. Er suchte Rat bei mir und ich half ihm. Er dachte, verrückt zu werden, doch das war so nicht. Er benötigte keine Kräuter dafür, er brauchte nichts zu inhalieren. Dennoch hatten wir beide dieselbe Vision: Wir sahen den Untergang! Wir sahen das Ende dieser Welt, das damit alle bekannten Mittland-Welten in die Tiefe riss! Und wir wussten, dass es nur einen Weg geben kann, dass eine der bekannten Mittland-Welten weiter existiert: Die Umkehr zu Licht und Sonne. Wir sahen, dass die Welten durch einen magischen Unfall miteinander verwoben wurden, was nur in totaler Vernichtung münden kann. Wenn die parallelen Welten sich vereinen, es würde sogar genügen, dass sie sich überschneiden – und das steht kurz bevor - entsteht ein weiteres Paradoxon, das zu einem großen Knall führen wird, nach dem das Universum leer ist. Mittland wird niemals existiert haben. Mittland wäre ein Hall, den nur noch die Götter wahrnehmen.«
    Agaldir ließ die Worte abtropfen wie das Wasser von den Wänden und blickte Steve an. Dann lächelte er und sagte: »Mein Steve war ein Poet, der leider schon vor zehn Jahren starb. Er sah aus wie du und er sprach wie du. Eine Krankheit tötete ihn.«
    » Das tut mir leid.«
    » Er hinterließ Agaldirs Geschichte. Sagt dir der Name Claudel etwas?«
    Ganz schwach erinnerte Steve sich an einen Magus, mit dem sein Großvater gestritten und der schließlich in einem Magierkampf von Agaldir getötet worden war. Er nickte stumm.
    »Über ihn wirst du lesen.«
    »Lesen?«
    »Warte ab. Über Claudel wirst du lesen - und kennst du Mandraeja?«
    » Der Name sagt mir nichts.«
    » Du wirst sie kennenlernen. Weißt du, warum dein Großvater die Runentätowierungen hatte, die auch ich habe?«
    » Er sprach nie darüber, doch das Stechen muss sehr geschmerzt haben.«
    » Oh ja, das hat es, glaube mir. Ich weiß, wie sehr es schmerzte.«
    » Manches ist heute so weit weg. Ich war erst vierzehn oder fünfzehn, als er starb.«
    » Dann lies diese Blätter.«
    Er trug einen ähnlichen Umhängebeutel, wie Agaldir ihn stets bei sich gehabt hatte , und fummelte einen finderdicken Stoß Papyyr heraus. »Lies alles, aber lass dir nicht zu viel Zeit damit.«
    » Wäre es nicht besser, du erklärst mir alles? Ginge das nicht schneller?«
    Agaldir lächelte gütig, ohne die Frage zu beantworten. »Wenn du es gelesen hast, wirst du verstehen. Und vielleicht wissen wir dann, was zu tun ist.«
    » Hast du eine Idee?«
    » Ja, Steve.«
    » Und?«
    » Ich möchte wissen, was du dazu sagst.«
    » Warum brauchst du meine Meinung?«
    » Ich hasse diese Welt. Doch ich weiß: Mittland kann gerettet werden. Um welchen Preis, möchte ich von dir erfahren.«

Zweiter Teil
Der Blinde Magister

1
     
    Sie waren Halblinge. Zweibeiner, die auf den ersten Blick wie ein Sammelsurium an Kompromissen wirkten. Nicht so groß wie ein Mensch und auch nicht so klein wie ein Zwerg. Sie hatten wettergegerbte Haut, wie sie unter Fischern und Jägern üblich war , und doch lagen in ihren Gesichtern die Züge feinsinniger Denker. Sie waren ein Volk, das am Meer siedelte, aber mit ihren Dörfern die Nähe der hügeligen Ausläufer des Zadarsh-Gebirges südlich von Amazonien suchte.
    In zwölf Stammesverbände unterteilt, lebten die Halblinge friedlich und abseits der großen Handelsumschlagplätze, wie es sie in Dandoria oder Port Metui gab. Sie bevorzugten ihre eigene , wohl geordnete Welt, in der jeder nach Ausbildung und Talent seinen Teil zum Leben der Gemeinschaft beitrug. 
    Die On’Tors waren einer der weniger einflussreichen Stämme in diesem Verbund. Kendrik, der Älteste dieser Blutlinie, hatte über die Jahrzehnte seiner Herrschaft nur ein einziges Kind gezeugt.
    Earin .
    Haare so grau und faserig wie das morsche Holz der Boote. Augen wie marmorierte Kiesel. Eine ungewöhnlich helle Haut, obwohl sie, seit sie laufen konnte, Tag für Tag die felszerklüftete Küste entlang wanderte. 
    »Earin, was machst du all die Stunden dort draußen?«, fragte ihre Mutter sie oft. Dann lächelte das Mädchen
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