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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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die Runentätowierungen ein, ich ließ sie kopieren, ich wollte genauso aussehen wie dein Großvater. Ich starb fast vor Schmerzen, denn bei mir dauerte es fast fünf Tage, doch die Runen verbanden sich.«
    Agaldir aus dem dunklen Mittland hatte, während Steve las, an die Felswand gelehnt die Augen geschlossen und wie schlafend gewirkt. Nun war er hellwach.
    »Du bist eine Art ... Karte«, sagte Steve.
    » So könnte man es sagen.«
    » Eine Karte, die eine Lösung zeigt.«
    » Das glaube ich. Doch ich habe diese Lösung noch nicht gefunden. Ich selbst besitze keine magischen Fähigkeiten, sondern lediglich das Aussehen deines Großvaters. Ich bin nicht mehr als ein tätowierter Halbling mit Runen, die ihre eigene Magie innehaben.« Er musterte Steve. »Warum bist du ein großer schlanker Mann?«
    » Meine Mutter war ein Mensch.«
    » Nicht in dieser Welt. Dein verstorbener Zwilling war ebenso klein und schmal wie ich.«
    Sie schwiegen nachdenklich, dann sagte Steve: »Es gab nur einen Grund, warum mein Großvater sich die Runen machen ließ ... damit du sie dir machen lassen wirst.«
    » Kausalität, junger Steve. Ursache und Wirkung. Was dein Agaldir tat, hatte eine Wirkung bis ins dunkle Mittland hinein. Er muss gewusst haben, dass meine Runentätowierungen die Rettung sein können – wenn man sie versteht, sie begreift und sieht, was sie bedeuten. Er selbst konnte nichts ändern, da das magische Unglück noch nicht geschehen war.«
    » Und du begreifst die Runenzeichnungen nicht?«
    » Nein.« Der Magister rieb sich das Kinn. »Auch weiß ich nicht, wie weit die Wirkung der Ursache reicht.«
    » Was meinst du damit?«
    » Wie soll ich es erklären? Kompliziert oder verständlich?«
    Steve lächelte und schwieg.
    »Als verantwortungsvoller Magus musst du dir stets über den Determinismus deiner Künste im Klaren sein. Das bedeutet: Alles, was du tust, hat Folgen, doch auch, dass du es getan hast, ist eine Folge von Dingen, die zuvor geschahen. Man könnte sagen, dass ein fallendes Blatt schon bestimmt war, als die Götter Mittland schufen.«
    » Das würde aber bedeuten, dass es den freien Willen nicht gibt.«
    Der sehende Agaldir lächelte. »Du verstehst, was ich meine, nicht wahr? Was den freien Willen angeht, streiten sich die Gelehrten, solange es Mittland gibt. Viele halten ihn für eine reine Illusion, andere meinen, die Götter würden uns so viele Freiräume lassen, dass eigene Entscheidungen möglich sind.«
    » Wenn ich dich richtig verstehe, könnte alles das geschehen sein, also auch meine unfreiwillige Reise in dieses dunkle Mittland, damit der – wie du es nanntest – große Knall verhindert wird.«
    » Vielleicht. Vielleicht hat auch alles einen ganz anderen Grund und steuert auf ein Geschehnis zu, das wir nicht einmal erahnen.«
    » Also gibt es auch keinen Zufall.«
    » Vermutlich ein Grund, warum viele ihn Schicksal nennen.«
    » Das ist kompliziert. Aber ich begreife, was du meinst. Hätte mein Großvater nicht die geschilderten Erlebnisse gehabt, hätte er nicht geliebt, hätte es Claudel nicht gegeben, wären auch die Runentätowierungen nie entstanden und du hättest sie nie kopieren können, weshalb wir jetzt nicht in der Lage wären, zu rätseln, was sie bedeuten, um irgendwann – vielleicht - zu erkennen, wofür das alles gut war.«
    » So ist es.«
    Sie schwiegen. Steves Finger ruhten auf den Papyyren.
    Steve fragte: »Ringo, der auch Symbylle war und der Lichtwurm, ist tot. Er starb schrecklich. Aber es gibt in meinem Mittland einen neuen Lichtwurm, geschaffen aus denen, die viele waren, nachdem wir Sharkan und Unterwelt besiegt hatten. Mein Großvater ließ sich offensichtlich vom Lichtwurm inspirieren.«
    » Bist du mit ihm verbunden?«
    » Nicht so, wie ich es mit Ringo war.«
    » Dann ignoriere ihn. Lass uns sehen, was ich auf der Haut trage. Lass uns ergründen, warum es so wichtig war, dass ich mir dieselbe Qual antat wie Agaldir, aber mein Augenlicht behielt.«
    » Beantworte mir bitte noch eine Frage. Bevor ich zu lesen begann, sagtest du, dass du dein Mittland hasst. Warum ist das so? Du kennst nichts anderes. Du solltest dich daran gewöhnt haben.«
    Agaldir lächelte. »Ein Ziel wird durch einen Traum definiert. Und meine Träume waren stets von Sonnenlicht durchflutet. Ich ahnte, dass es ein anderes Mittland gibt, doch ich kenne den Übergang zur anderen Seite nicht. Mein Ziel ist, das Sonnenlicht zu sehen und in einem Land voller Frieden zu

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