Mittsommernacht
einen Volltrottel halten. Also jetzt noch mehr als ohnehin schon.
Irgendwie gelang es Nate, ihn ins Haus und über die Treppe ins Obergeschoss zu bugsieren. Magnus bekam erst wieder richtig mit, was um ihn herum vor sich ging, als er Nates Hände spürte, die sich an seiner Hose zu schaffen machten. Er zuckte zurück.
„Du musst aus den nassen Sachen raus und duschen, Mag. Ich lasse dich alleine, wenn du mich ansehen und mir sagen kannst, dass du es ohne Hilfe schaffst.“
Magnus konnte es nicht. Weder mit Nate reden, noch aufsehen oder seinen steifen Fingern begreiflich machen, dass sie den Knopf seiner Jeans öffnen sollten. Am Ende gab er frustriert auf und blieb dieses Mal stehen, als Nate begann ihn auszuziehen, wobei er sich ständig vor Augen führte, dass Nate als Arzt täglich nackte oder zumindest halb nackte Menschen sah.
Er stöhnte schmerzerfüllt auf, als plötzlich kochendes Wasser auf ihn niederprasselte. „Heiß ...“
„Nur für deinen unterkühlten Körper“, widersprach Nate leise und zog ihn an sich. „Das Wasser ist lauwarm. Ich stecke dich gleich ins Bett, da wird dir wieder warm. Nur noch ein paar Minuten. Halt' durch, Mag.“
Magnus reagierte nicht auf die Worte, sondern lehnte sein Gesicht an Nates Schulter, der daraufhin mit einem Lappen über seinen Rücken zu fahren begann. Magnus ließ sich waschen und festhalten. Er ignorierte, dass Nate mit ihm unter der Dusche stand, weil er sich ohne Hilfe nicht hätte aufrecht halten können und eine Badewanne gab es offenbar nicht. Deswegen versuchte Magnus auch den zweiten Arm von Nate auszublenden, der um seine Hüfte lag und ihn sicher hielt, was nicht so ganz einfach war, denn die Hitze, die von Nates Körper ausging, und mit jeder Sekunde anstieg, machte Magnus nervös.
Sie waren beide nackt und Magnus war sich nur allzu bewusst, dass seit Wochen nicht mehr als ein Gedanke an Doktor Nate Wilder nötig war, um ihn hart werden zu lassen. Magnus betete, dass sein Körper zu unterkühlt war, um auf diese perfekte Verführung vor seiner Nase zu reagieren.
Warum musste Nate so gut riechen? Wieso war er nur so umwerfend, dass Magnus nichts lieber getan hätte, als Nate zu küssen, zu streicheln und mit ihm zu schlafen.
Doch so viel Glück würde er niemals haben. Nicht mit Nate Wilder.
„Warum hast du Angst vor Wasser?“, fragte Nate auf einmal und riss ihn aus seinen Überlegungen, wie er, möglichst ohne sich erklären zu müssen, aus der Dusche flüchten konnte. Dabei war sich Magnus nicht sicher, ob er dafür überhaupt schon genug Kraft hatte.
„Unfall“, antwortete Magnus und stutzte im nächsten Moment irritiert, weil seine Arme um Nates Mitte lagen. Sein wann umarmte er ihn und wieso ließ Nate es sich wortlos gefallen? „Als Kind“, setzte er hinzu, als ihm klar wurde, dass seine Antwort ziemlich dürftig war. „Flüsse, Seen oder das Meer … Ich brauche die … Kontrolle über das Wasser, wie unter der Dusche. In offenen Gewässern habe ich die nicht.“
„Was ist passiert?“, fragte Nate leise.
„Stromschnellen in einem Fluss.“ Magnus kroch fast in Nate hinein und erzählte weiter, ohne groß darüber nachzudenken. „Mein Vater ist bei dem Versuch, mich zu retten, ertrunken. Ich habe zugesehen. Da war ich vier … Ich werde nie sein Gesicht vergessen, bevor er unterging. Niemals.“
„Oh Gott“, murmelte Nate ehrlich betroffen und zog ihn noch näher an sich.
Er wollte damit einfach sein Mitgefühl ausdrücken, das war Magnus bewusst, dennoch war es ihm zu viel. Er musste aus dieser Dusche raus und von diesem warmen Körper weg, der ihn langsam aber sicher völlig verrückt machte, und zwar sofort. „Lass mich bitte los, Nate.“
Nate stutzte kurz, aber dann schien er zu verstehen und löste sich behutsam von ihm. „Kannst du stehen?“
„Geht schon“, murmelte Magnus und lehnte sich nach hinten gegen die Duschwand, was einen erneuten Schock auslöste, weil die Fliesen im Gegensatz zum Wasser fast wieder eisig waren. Magnus unterdrückte ein Stöhnen, konnte jedoch nicht verhindern, dass er eine Gänsehaut bekam.
„Ich hole dir ein Handtuch. Bin gleich zurück.“
Magnus kam in einem warmen Bett zu sich, ohne eine Erinnerung daran, wie er in Selbigem gelandet war. Nate musste ihn hergebracht und ihn unter den drei Decken begraben haben, die auf ihm lagen. Er blinzelte einige Male und schaute sich anschließend um. Er lag in dem großen Schlafzimmer mit dem Spiegel. Nates Zimmer, das wusste
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