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Mittsommernacht

Mittsommernacht

Titel: Mittsommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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Magnus.“
    Magnus lief zur Tür. „Selbst wenn ... Nate ist Arzt, ich bin bloß ein Junkie, der Glück hatte. Er findet an jeder Straßenecke etwas Besseres als mich.“
    „Jetzt hör' aber auf!“ Jake knallte die Tür wieder zu, die Magnus geöffnet hatte, und funkelte ihn wütend an. „Was ist bloß mit dir los? Du bist doch sonst nicht so. Jedes Mal, wenn Nate in deiner Nähe ist, schrumpfst du zu einem Zwerg und machst dich selbst runter. Was soll der Scheiß?“
    „Schrei mich nicht an“, fluchte Magnus und griff nach dem Türgriff. „Ich muss los.“
    „Quatsch!“ Jake drückte die Tür ein weiteres Mal zu, um sich dann zwischen ihn und das Holz zu drängen und ihn verärgert und gleichzeitig fragend anzusehen. „Ist es wegen Del? Weil Nate und er …?“
    „Nein“, wehrte Magnus ab und trat einen Schritt nach hinten, weil Jakes Nähe ihm plötzlich unangenehm war. Solche 'Anfälle', oder wie immer man das nennen sollte, hatte Magnus manchmal, ganz besonders in Situationen, in denen ihm die Kontrolle entglitt.
    Während seiner Drogensucht hatte er über fast nichts eine Kontrolle gehabt, aber zu jener Zeit war Magnus zu high gewesen, um sich darum zu kümmern. Heute war er nüchtern, in jeglicher Hinsicht, und das konnte durchaus zu einem Problem werden, so wie im Augenblick. Er hob eine Hand, als Jake etwas sagen wollte, und wich dabei einen weiteren Schritt zurück, worauf sein Herzschlag anfing, sich zu beruhigen.
    „Ich dachte, es wäre besser geworden.“ Jake warf ihm einen prüfenden Blick zu. „Mag? Wie schlimm ist es?“
    Magnus sah aus dem Fenster und der Blick direkt auf die Bäume beruhigte ihn sofort. „Es ist nicht schlimm … Ich will nur nicht mit dir streiten.“
    Jake seufzte leise. „Ich wünschte wirklich, du … Mag, Nate mag dich. Jeder sieht das, nur du nicht.“
    Magnus konnte sich nur mit äußerster Anstrengung daran hindern, Fäuste zu bilden und dabei die Anträge in seiner Hand zu zerdrücken. „Hör' auf, okay?“
    „Kommst du heute zum Barbecue?“
    Das fehlte ihm gerade noch. Den ganzen Abend Nate vor der Nase haben, ihn heimlich anhimmeln, und dabei wissen, dass er ihn nie haben würde. „Nein.“
    „Schön, dann nicht“, grollte Jake und trat von der Tür weg. „Mach doch, was du willst, du Feigling.“
    Magnus wusste nicht genau, was den Ausschlag gab. Vielleicht war es Jakes Tonfall, diese Mischung aus Wut, Herausforderung und Arroganz. Vielleicht war es aber auch die Situation an sich, und vor allem Magnus' Ärger über die eigene Unfähigkeit. Was immer der Grund war, er konnte nicht verhindern, dass ihm der Kragen platzte.
    „Verdammt, Jake, sieh ihn dir doch an!“ Magnus warf die Anträge hinter sich in Richtung Schreibtisch. „Doktor Nate Wilder sieht aus, als würde er jeden Morgen direkt einem Modekatalog entspringen, dagegen bin ich nur die graue Maus von nebenan. Wie er redet, sich anzieht, und wie er sich gibt – ich kann mit ihm überhaupt nicht mithalten.“
    Jake blieb der Mund offenstehen, was Magnus noch mehr in Fahrt brachte.
    „Was sollte so ein Kerl von einem Typen wie mir denn schon wollen? Ich bin ein Ex-Junkie, nicht gerade eine Schönheit, habe null Ahnung von Sex, weil ich jedes Mal high war, wenn ich welchen hatte, und noch dazu habe ich bald zwei Teenager im Haus. Er dagegen …“ Magnus schnaubte. „Ein Meter neunzig groß. Purer Sex auf zwei Beinen. Sieht toll aus im Anzug, spricht drei Sprachen ... und bevor du fragst, woher ich das weiß, ich habe Len ausgehorcht …, hat ständig Affären, von denen ein Kerl hübscher ist als der andere, seit er nicht mehr mit Del ins Bett geht. Dagegen bin ich nur ein … ein Bauernlümmel mit dem IQ einer Zitrone.“
    „So siehst du dich also?“, fragte Jake gefährlich leise, nachdem Magnus die Worte ausgegangen waren. „Als Bauernlümmel?“
    Magnus war nicht sicher, was er von Jakes Tonfall zu halten hatte. Gerade eben war sein Freund so wütend auf ihn gewesen, dass es Magnus nicht mal gewundert hätte, wenn Jakes Faust in seinem Gesicht gelandet wäre, und plötzlich klang er dermaßen beherrscht, dass bei Magnus instinktiv die Alarmglocken zu schrillen begannen.
    „Wie soll ich mich denn sonst sehen?“, fragte Magnus und blinzelte im nächsten Moment irritiert, weil er nicht glauben konnte, dass er das tatsächlich gesagt hatte.
    „Du ...“
    „Jake?“ Maggie stieß die Tür auf und knallte sie Jake ungewollt an den Rücken. Jake stolperte stöhnend einen Schritt nach

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