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Mittsommernacht

Mittsommernacht

Titel: Mittsommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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wirklich wissen, wieso. Seit zwei Jahren läuft das jetzt schon so und dafür muss es einen Grund geben. Warum denkst du auf einmal, dass du nichts wert bist? Ein Bauernlümmel … wie kommst du bloß darauf?“
    „Das geht dich überhaupt nichts an“, wehrte Magnus ab und presste trotzig die Lippen zusammen.
    „Himmel, Mag.“ Jake raufte sich die Haare. „Wer hat dir diesen Blödsinn in den Kopf gesetzt?“
    „Mein Gott, halt' dich einfach raus!“, fluchte Magnus unbeherrscht und trat beiseite, zum Fenster hin, um in die Nacht hinauszusehen. „Es ist mein Leben und damit kann ich machen, was ich will. Ich allein, kapiert? Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig.“
    „Rechenschaft?“ Jake schnappte hinter ihm entrüstet nach Luft. „Niemand hat … Mag, ich möchte einfach nur verstehen, was in dir vorgeht.“
    „Und ich habe gesagt, dass es dich nichts angeht!“
    „Sind wir Freunde oder nicht?“
    Magnus drehte sich um. „So wie du dich im Moment aufführst, wünschte ich, wir wären es nicht“, platzte er mit dem Erstbesten heraus, was ihm im Kopf herumging, und Jake wich zurück, als hätte er ihn geschlagen. Super, dachte Magnus resigniert und seufzte. „So war das nicht gemeint.“
    „Oh doch, das war es.“ Jake fuhr sich durch die Haare und wandte sich dabei mit enttäuschtem Blick ab. „Es ist vielleicht besser, wenn wir uns eine Weile nicht sehen. Ich habe keine Ahnung, was mit dir los ist, Magnus, aber falls du reden willst, richtig reden ...“ Jake warf ihm über die Schulter ein schiefes Lächeln zu. „... Meine Tür steht immer offen. Sogar Trotzköpfen wie dir.“
    „Ich bin kein Trotzkopf“, murmelte Magnus und hätte Jake gerne aufgehalten, weil ihm bereits leidtat, was er zuvor gesagt hatte. Doch er tat es nicht. Auch nicht, als Jake ihm vorhielt, sehr wohl ein Trotzkopf zu sein. Kurze Zeit später sah er Jake vor dem Haus in seinen Wagen steigen und davonfahren. Magnus ließ tief seufzend den Kopf hängen.
    Das hatte er versaut, und zwar gründlich.
     
     

 
     
    Drei
     
     
    „Wieso bist du sauer auf Jake?“
    Magnus sah überrascht zu Ben, der gerade dabei war sein Kopfkissen zu beziehen. „Was?“
    „Jake und du. Ihr redet schon seit drei Wochen nicht mehr miteinander. Du bist wütend, oder?“
    „Ich bin nicht ...“ Magnus brach ab, als Ben die Augen zur Decke verdrehte. „Na schön, ja, ich bin sauer auf ihn, zufrieden?“
    „Wieso denn?“ Ben ließ das Kissen sinken und setzte sich aufs Bett. „Wegen Zach und mir?“
    „Nein.“ Magnus legte den Bettbezug beiseite, um den er sich gekümmert hatte, und schüttelte dabei den Kopf. „Nein, Ben. Ihr seid nicht der Grund dafür. Jake und ich … ähm, das ist ...“
    Magnus brach ab und kratzte sich ratlos an der Nase, weil er nicht wusste, wie viel er Ben erzählen sollte; ob er ihm überhaupt sagen wollte, was los war. Mit achtzehn Jahren war Ben längst kein Kind mehr, aber Magnus sah das Ganze als Privatsache an, und nur weil er die Brüder vor ein paar Stunden endlich zu sich geholt hatte, musste er ihnen nicht gleich sein ganzes Leben preisgeben.
    „Es ist kompliziert“, wich Magnus aus und griff nach dem Bettbezug, um die Decke fertig zu beziehen. „Aber das hat nichts mit dir oder Zach zu tun.“ Magnus sah auf den altmodischen Wecker, in Form einer Ente, der auf dem Nachttisch stand, und den er Ben im vergangenen Jahr zum Geburtstag besorgt hatte. Ein Scherzgeschenk, über das sie lange gelacht hatten. „Apropos Zach … er hat gleich Schulschluss.“
    „Du lenkst ab“, warf Ben ihm empört vor und Magnus nickte grinsend.
    „Stimmt.“
    Ben seufzte. Es war ein Seufzen der Art, die jedes Mal darauf anspielten, dass Erwachsene sich bisweilen sehr dämlich benahmen. Womit Ben leider recht hatte, aber Magnus würde den Teufel tun und das zugeben. Er hatte schon genug daran zu knabbern, dass Jake ihm wirklich konsequent aus dem Weg ging, war aber gleichzeitig zu dickköpfig, um einen Schritt auf Jake zuzumachen und sich für sein Verhalten bei ihrem Streit zu entschuldigen.
    Das machte das Arbeiten im Porter-Haus momentan nicht gerade angenehm, was Maggie, Lennox und Trevor ihm regelmäßig durch verärgerte Blicke mitteilten, die er mit Absicht ignorierte. Wie lange das noch funktionierte, wusste Magnus nicht. Ihm war jedoch klar, dass er sich nicht auf Dauer hinter einem stoischen Gesichtsausdruck verstecken konnte. Das würde Jakes Familie nicht mehr lange hinnehmen. Es war für Magnus

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