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Mittsommerzauber

Mittsommerzauber

Titel: Mittsommerzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inga Lindström
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seinem Rücken auf das Boot gesprungen war. Es war ein waghalsiger Sprung. Doch Sven dachte keine Sekunde an die Gefahr, die ihm drohte, wenn er abrutschen würde und zwischen den beiden Booten eingeklemmt würde.
    Als er sich aufrichtete, stand Harald vor ihm. Wütend schrie er Sven an:
    »Was wollen Sie hier? Hauen Sie ab!« Er versetzte Sven einen Kinnhaken. Sven taumelte ein paar Schritte zurück. Annicka schrie auf.
    Doch schon hatte Sven sich gefangen. Er versetzte Harald einen gezielten Schlag in die Magengrube. Harald ging stöhnend in die Knie. Und schon war Sven über ihm. Drückte ihn auf den Boden. Harald versuchte vergeblich, sich zu wehren. Aber Sven war viel zu durchtrainiert, als dass Harald gegen ihn ankommen konnte.
    »Das Spiel ist aus«, sagte Sven eisig. »Ich an Ihrer Stelle würde aufgeben. Oder soll Annicka erfahren, was Sie vorhatten?«
    Durch Haralds Kopf schossen die Gedanken. Er blickte zu Annicka, die ihn erschrocken ansah. Und er wusste, dass er verloren hatte. Er schüttelte den Kopf und gab jeden Widerstand auf. Was hatte er sich bei dieser Aktion nur gedacht? Er war doch kein Krimineller. Er war nur so wütend gewesen, weil Katarina ihn nicht ernst genommen hatte.
    Sven ließ ihn los. Harald setzte sich auf und starrte auf den Boden. Er wusste, er hatte zu hoch gepokert.
    Sven war schon bei Annicka, legte den Arm um sie. Er würde versuchen so zu tun, als hätte diese Szene keine Bedeutung. Das Mädchen sollte nicht im Nachhinein noch mehr Angst bekommen.
    »Na, alles in Ordnung? Hast du schon was gefangen?«
    »Wieso habt ihr euch geprügelt?« Ganz war der Schrecken noch nicht aus Annickas Gesicht gewichen.
    »Ach das war ganz harmlos«, lachte Sven. »Bloß ein dummes Missverständnis unter Erwachsenen. So, und jetzt fahren wir zurück an Land.«
    Er suchte Katarinas Blick, die immer noch am Steuer der Yacht stand und das Ganze voller Sorge beobachtet hatte. Er zwinkerte ihr zu. Alles war gut.
     
    *
     
    Das Fest wurde ein großer Erfolg. Es war einer dieser warmen, lichten Mittsommerabende. Lampions und Kerzen verzauberten den Garten des Sommerhauses. Die Gäste waren begeistert von dem herrlichen Ort, das Essen wurde von allen als absolute Sensation gefeiert. Eine kleine Band spielte all die Melodien, zu denen Viveca und Max einst getanzt hatten.
    Viveca stand strahlend und wunderschön im Mittelpunkt. Sie fühlte sich lebendig und frei. Und genoss die Freude ihrer Freunde, die sie zurück im Leben willkommen hießen.
    Und dann stand plötzlich Augusta vor ihr. Sie hatte einen kleinen Strauß Kornblumen in der Hand und sah Viveca voller Hoffnung an.
    »Die hast du damals geliebt, nicht wahr? Ich wünsche dir alles Gute zum Geburtstag Viveca. Von ganzem Herzen.«
    Viveca sah sie an. Und plötzlich war sie froh, dass Augusta den Mut gehabt hatte, einfach hierher zu kommen.
    Zärtlich betrachtete sie ihr Gegenüber. »Ich wusste lange nicht, was schlimmer war: Johan zu verlieren. Oder dich. Meine beste Freundin. Ich habe in meinem Leben nie wieder eine Frau gefunden, die mir so lieb war, wie du es damals gewesen bist. Du hast mir sehr gefehlt.« Sie nahm Augusta in die Arme.
    »Du hast mir auch gefehlt. Aber jetzt bist du zurück. Und ich kann dir nicht sagen, wie sehr ich mich darüber freue. Irgendwie ist es, als hätten wir beide noch eine Chance bekommen, wieder Freundinnen zu werden. Falls du mir doch noch verzeihen kannst.«
    Ja, das war die bange Frage, die sich Viveca auch selbst gestellt hatte. Konnte sie verzeihen?
    »Ich weiß gar nicht, vielleicht hab ich dir ja längst verziehen. Vielleicht konnte ich mir ja nur nicht eingestehen, dass du durch deinen Betrug den Weg zu meinem Glück bereitet hast. Ich meine, ich weiß doch, dass ich niemals von Rörstrand weggegangen wäre, wenn Johan sich nicht in dich verliebt hätte. Ich hätte die Liebe meines Lebens, meinen Max, nicht kennen gelernt und meinen Sven nicht bekommen. Ich hätte das Glück meines Lebens nicht gefunden.«
    Unter Tränen lächelten sie sich an. Sie waren sich so nahe wie damals, als sie junge Mädchen waren. Es war, als wären sie niemals getrennt gewesen.
    »Ich bin so froh, dich wiederzuhaben«, konnte Augusta nur flüstern. Und Viveca nickte stumm. Ja, sie war auch froh. Der Kreis ihres Lebens hatte sich geschlossen.
     
    Jetzt spielte die Musik einen Walzer. Augusta und Viveca wandten sich der Tanzfläche zu. Sie sahen Sven, der Katarina auf die Tanzfläche führte. Sie waren ein schönes Paar, das

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