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Mittsommerzauber

Mittsommerzauber

Titel: Mittsommerzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inga Lindström
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Mutter zu passen schien. Er spürte plötzlich, wie ihn ein Schauder durchlief. Und sich ein Lächeln auf seine Lippen legte. Ja, vielleicht hatte seine Mutter Recht, vielleicht war dieses Haus ja wirklich der richtige Ort. Wofür, wusste er nicht. Aber er spürte, dass er es erfahren würde.
    Doch noch wollte Viveca nicht lockerlassen.
    »Auf jeden Fall ist das Haus groß genug für jede Menge Kinder.«
    Sven ging nicht auf sie ein. Er nahm ihre Hand und zog sie endgültig mit sich.
    »Willst du uns dein Haus nicht endlich zeigen, statt immer nur darüber zu reden, Mama?«
    »Ja, natürlich, du hast ja Recht. Kommt, ich zeige euch alles. Es wird euch gefallen.«
    Sie zog ihn mit sich. Sven fasste mit der anderen Hand nach Marita, doch die hatte trotzig die Arme verschränkt. Sie fragte sich nun schon zum fünfzigsten Mal, wieso sie sich auf diesen Trip eingelassen hatte. Sie hatte wahrlich genug zu tun in ihrer Galerie für zeitgenössisches Design.
    Viveca, die sehr wohl bemerkte, dass Marita Sven die Hand verweigerte, drückte ihrem Sohn den Arm.
    »Danke, dass du dir Zeit genommen hast für mich. Du wirst das Haus lieben. Und die Insel auch. Weißt du was, mach doch nachher noch einen kleinen Törn rund um die Insel. Sieh dir alles an. Du wirst verstehen, wieso ich sie so geliebt habe damals.«
     
    *
     
    »Ein Boot? Onkel Johan hat uns ein Boot vererbt!«
    Annicka konnte es kaum glauben. Onkel Johan hatte Katarina ein richtiges kleines Holzboot, blau mit weiß abgesetzt, nicht mehr als vier Meter lang, mit einem kleinen Aufbau, in dem sich das Steuer befand und auf dem die schwedische Flagge wehte, vererbt.
    Augusta freute sich an der offensichtlichen Begeisterung des Mädchens.
    »Und? Was sagst du?«
    Sie sah Katarina an, die ein wenig verlegen und vor allem vollkommen überrascht neben ihr stand. Damit hatte sie nun gar nicht gerechnet. Was sollte sie mit einem Boot?
    Die Liegeplätze in Stockholm waren rasend teuer, und das Boot verlangte sicher eine Menge Unterhaltskosten. Kein Wunder, dass ihre Freude sich in Grenzen hielt.
    »Naja«, meinte sie zögernd. Sie wollte Annicka nicht die Freude verderben.
    »Es ist bestimmt toll, ein Boot zu besitzen. Aber...«
    »Kein aber, Mama«, fiel Annicka ihr ins Wort. »Ich wollte schon immer ein Boot haben. Und du doch auch. Wir haben doch immer davon geträumt, einmal um die Welt zu segeln.«
    »Na, dafür ist die Delfin nun nicht gerade ausgerüstet. Aber sie ist ein kleines feines Boot, um hier zwischen den Inseln hin und her zu schippern. Onkel Johan hat sie sehr gut in Schuss gehalten. Sie war sein Augapfel.«
    »Aber wieso hat er sie dann nicht dir hinterlassen, Tante Augusta?«
    Katarina schien das eigentlich das Naheliegendste zu sein.
    Augusta lachte ein wenig verschämt.
    »Weil ich, naja, ich kann nicht schwimmen. Und aufs Boot bin ich immer nur gegangen, weil Johan mir versprochen hatte, mich zu retten, wenn wir kentern würden.«
    Man konnte direkt sehen, wie die Erinnerung an diese Bootsfahrten mit Johan in ihrem Gedächtnis auftauchte. Ein wehmütiges Lächeln huschte über ihr Gesicht.
    »Aber du«, sagt sie zu Katarina, »du warst in jenem Sommer damals überhaupt nicht mehr von diesem Boot herunterzukriegen. Am liebsten hättest du sogar darauf geschlafen. Johan hat sich so gerne an diesen Sommer erinnert. Oft hat er davon gesprochen, was es ihm für einen Spaß gemacht hat, mit einer Wasserratte wie dir aufs Meer hinauszufahren.«
    »Und deswegen will er auch, dass wir das Boot kriegen,
    Mama. Weil du eine Wasserratte warst. Und ich eine bin. Komm, lass uns rausfahren. Mit unserem eigenen Boot. Das ist bestimmt toll.«
    Annicka war fast nicht mehr zu bremsen in ihrem Enthusiasmus. Gleichzeitig musste Katharina zugeben, dass dieses kleine blaue Boot sie unwiderstehlich anzog. Nur eine kleine Runde, vielleicht sollte sie ja wirklich eine kleine Runde fahren. Nur mal spüren, ob es sich noch wie damals anfühlte. Nichts weiter.
    »Also, erst mal fahre ich alleine los. Ich hab ja keine Ahnung, ob ich noch weiß, wie das alles funktioniert. Ich meine, das ist mir viel zu gefährlich, dich mitzunehmen, Süße. Lass es mich versuchen, und später können wir dann noch zusammen fahren.«
    Sie wusste, dass Annicka ihre kleine Lüge durchschaute. Dass sie genau spürte, dass Katarina erst einmal allein sein wollte mit ihren Erinnerungen auf diesem Boot. Und wie Katarina erwartet hatte, nickte Annicka brav. Und Tante Augusta unterstützte sie auch noch, indem

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