Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
MK Boeckelberg

MK Boeckelberg

Titel: MK Boeckelberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Kuesters
Vom Netzwerk:
um eine ironische Bemerkung verlegen, blieb stumm.
    Unschlüssig verharrte Hünner noch einen Augenblick vor den Journalisten, bis Frank ihn leicht am Arm fasste und ihn zum Ausgang zog. Widerstandslos folgte der Hoffnungsträger der KFM den drei Beamten des KK 11.
    Als die kleine Gruppe die Saaltür erreichte, kam von der darüber liegenden Besuchertribüne ein lautes Klatschen. »Jawoll. Endlich wird er verhaftet. Gerade noch rechtzeitig. Bravo!«
    Es war, als hätte der Unbekannte mit seinen Worten alle Dämme gebrochen. Unvermittelt erhob sich im Saal und auf der Tribüne ein tumultartiges Stimmengewirr, in dem sich der Oberbürgermeister nur mühsam mit seiner Tischglocke Gehör verschaffen konnte. »Wir unterbrechen die Sitzung für eine Stunde. Die Sitzung wird für eine Stunde unterbrochen.«
    Die Journalisten waren längst aufgesprungen und sprachen aufgeregt in ihre Mobiltelefone. Der Pressesprecher der Stadtverwaltung war auf das Podium geeilt und sprach eindringlich auf den Oberbürgermeister ein.
    Von alledem bekamen die drei Polizeibeamten und Hünner nichts mehr mit. Das weite Treppenhaus mit der fast schwarzen Bismarck-Statue lag um diese Zeit ruhig und wie ausgestorben da.
    * * *
    »Musste das sein?« Daniel C. Hünner saß an dem einzigen Tisch im Vernehmungsraum. Er war wütend. »Sie haben meine Karriere beschädigt! Das haben Sie absichtlich getan! Wie können Sie es nur wagen, mich in aller Öffentlichkeit so bloßzustellen?«
    Frank und Ecki sagten nichts. Schalke war nicht im Raum. Sie hatten ihn gebeten, sich noch einmal die Akten zum Fall Sabrina Genenger vorzunehmen. Ein Auftrag, den ihr Kollege nur widerwillig angenommen hatte. Lieber wäre er bei der Befragung des Politikers dabei gewesen.
    »Warum sagen Sie jetzt nichts? Hat Ihnen Ihr dummes Verhalten die Sprache verschlagen?« Hünner schlug mit der Faust auf den Tisch. »Nun sagen Sie schon, wessen Schergen sind Sie? Das ist doch ein Komplott! Dahinter steckt doch der politische Gegner. Das weiß ich ganz genau. Aber da haben Sie sich verrechnet, meine Herren. Sie werden mich nicht kaputtmachen! Ein Daniel C. Hünner ist nicht so leicht zu brechen. Ich werde meinen Weg an die Spitze dieser Stadt fortsetzen! Der Wähler wird die wahre Absicht hinter diesem Spielchen schon erkennen. Und dann mache ich Sie fertig. Das schwöre ich Ihnen. So wahr ich Daniel C. Hünner heiße.«
    »Hören Sie auf. Hier drinnen brauchen Sie keinen Wahlkampf zu machen. Das Spiel ist aus.« Ecki zog das Tonband und das Mikrofon zu sich, um es vor Hünner in Position zu bringen.
    »Was soll das? Sie wollen mich allen Ernstes verhören? Wollen Sie mich demütigen? Ist es das? Wollen Sie mir Angst machen?«
    »Beruhigen Sie sich, Herr Hünner, reine Routine.« Frank seufzte und rieb sich über die Augen. Ihm ging das Gerede dieses aalglatten Politikers auf die Nerven. Er war müde und wollte ins Bett. Er hatte das Gefühl, Tage durchschlafen zu können.
    »Lassen Sie uns noch einmal ganz von vorne anfangen.« Ecki blätterte in seinem Notizbuch.
    »Sind Sie wahnsinnig? Meinen Sie vielleicht, ich habe den ganzen Tag Zeit, um mir Ihre albernen Verdächtigungen anzuhören?«
    »Sie werden sich die Zeit nehmen müssen.« Ecki sah Hünner ungerührt an.
    »Sie können mich mal!«
    »Sie können sich mal einen Anwalt nehmen, Herr Hünner! Die Situation ist sehr ernst.« Frank legte seine Hände flach auf den Tisch.
    »Es gibt keinen Grund, warum ich mir einen Anwalt nehmen sollte. Wir haben schon über alles gesprochen! Ich wüsste nicht, welche Fragen noch offen sein sollten.«
    »Paul Hefter ist tot.«
    »Na und?«
    »Sie kannten Hefter?«
    »Er lungerte immer im Stadion herum.«
    »Und so jemanden kennen Sie? Erstaunlich.«
    »Er hat mich mal angesprochen, ob ich nicht einen Job für ihn habe.«
    »Und? Hatten Sie?«
    »Der konnte doch nichts.«
    »Woher wissen Sie das?«
    Hünner zuckte mit den Schultern.
    »Zwei Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Und doch waren sich diese Welten doch so nahe.«
    »Nur, weil mich Hefter um einen Job gefragt hat? Wo soll die Verbindung sein? Sie haben eine merkwürdige Fantasie.«
    »Paul Hefter hat ein Testament hinterlassen.«
    »Prima für seine Erben.«
    »Sie können sich Ihren Sarkasmus sparen.«
    »Wie meinen Sie das, Herr Kommissar?«
    »Paul Hefter hat Sie quasi zum Alleinerben eingesetzt.« Frank schob seine Hände einen Zentimeter vor und dann wieder zurück.
    »Was soll das heißen? Testament?«
    »Nennen

Weitere Kostenlose Bücher